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#„Für viele Frauen ist dieses Hilfetelefon zum Rettungsanker geworden“

„Für viele Frauen ist dieses Hilfetelefon zum Rettungsanker geworden“

Die Zahl der Beratungen am Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist im vergangenen Jahr klar gestiegen. Es gab rund 51.400 Beratungen, ein Anstieg um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie aus dem Jahresbericht der Beratungsstelle hervorgeht. Die Anfragen zu häuslicher Gewalt nahmen dabei überproportional zu.

„Für viele Frauen ist dieses Hilfetelefon zum Rettungsanker geworden“, sagte Familienministerin Franziska Giffey (SPD) bei der Vorstellung des Berichts. Die Corona-Pandemie sei eine Ausnahmesituation. Wo ohnehin schon eine belastete familiäre Situation vorliege, komme es eher zu Aggressionen oder Gewalt. Allerdings lassen sich aus den gestiegenen Beratungszahlen keine direkten Rückschlüsse auf tatsächlich gestiegene Fallzahlen ziehen. Während der Pandemie hatte das Hilfetelefon eine erhöhte Medienpräsenz, sodass es zu mehr Kontaktaufnahmen kam.

Eine Umfrage der Welt am Sonntag bei Innenministerien und Landeskriminalämtern hatte allerdings einen Anstieg von Fällen häuslicher Gewalt ergeben. Demnach wurden 158.477 Opfer häuslicher Gewalt durch den Partner oder ehemaligen Partner polizeilich registriert, das entspricht einem Anstieg von sechs Prozent gegenüber 2019.

„Frauen sollen mundtot gemacht werden“

Die Frauen Union fordert unterdessen, dass Hass, Hetze und Gewalt gegen Frauen im Netz besser erkannt, umfassend benannt und entschieden bekämpft werden. „Hass und Hetze im Netz sind keine Kavaliersdelikte“, heißt es in einem Beschluss des Vorstands der Frauen Union. Hemmschwellen seien gesunken. „Frauen werden herabgewürdigt, beschimpft, beleidigt und bedroht, nur weil sie Frauen sind.“ Die Frauen Union weist auf die politische Dimension von Anfeindungen und Übergriffen hin: „Frauen sollen mundtot gemacht und ihr Einfluss zurückgedrängt werden.“

Annette Widmann-Mauz, die Vorsitzende der Frauen Union, fordert mehr Transparenz über frauenfeindliche Straftaten: Sie müssten künftig in der Polizeilichen Kriminalstatistik eigens erfasst werden. Auf dieser Grundlage müssten Lagebilder erstellt und daraus Handlungsansätze für die Polizei abgeleitet werden. Auch in der Strafverfolgung plädieren die weiblichen CDU-Mitglieder für Reformen.

Die hessische Justizministerin Eva Kühne-Hörmann, Beisitzerin im Bundesvorstand der Frauen Union, spricht sich dafür aus, dass Ermittlungsbehörden gegen Beleidigungen im Netz künftig auch dann vorgehen können, wenn die Betroffenen keinen Strafantrag gestellt haben, es aber ein besonderes öffentliches Interesse an der Strafverfolgung gibt.

Auch bei der Rechtsdurchsetzung sieht die Frauen Union Nachbesserungsbedarf. Kühne-Hörmann erneuert die Forderung nach Wiederaufnahme der Vorratsdatenspeicherung, um die Täter zu identifizieren. „Die Strafverfolgungsbehörden brauchen im Netz wie in der analogen Welt hinreichende Ermittlungswerkzeuge“, heißt es im Beschluss der Frauen Union. Internetplattformen wie Google, Facebook, Twitter oder TikTok sollen verpflichtet werden, bei in Deutschland begangenen Straftaten mit den Ermittlungsbehörden zu kooperieren.

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