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#Games aus Berlin: Diese Videospiele sind in der Hauptstadt entstanden

Games aus Berlin: Diese Videospiele sind in der Hauptstadt entstanden

Wenn der Mensch eins perfektioniert hat, dann das Zuhausebleiben. Streamingdienste wie Netflix bombardieren mit einem Angebot, das schneller wächst als Bambus – gilt auch für Spotify und Audible. Tiktok und Instagram machen Kreativarbeit ohne überteuerte Kameraausrüstung möglich. Und natürlich kann man auf Games zurückgreifen. Sie erzählen Geschichten und sind interaktiv, ganz ohne das Blamage-Risiko sozialer Plattformen. Auch in der Hauptstadt entwickeln Studios Videospiele, die durch spannende Konzepte bestechen. Wir stellen besonders interessante Games aus Berlin vor.


Familienfreundliches Game: „El Hijo – A Wild West Tale“

Games aus Berlin: In „El Hijo – A Wild West Tale“ schleichen wir versteckt durch die Level, statt zu schießen. Foto: Honig Studios

Wilder Westen ohne Schießereien, Kneipenschlägereien, Verfolgungsjagden – ganz so wild scheint „El Hijo – A Wild West Tale“ ja nicht. Soll es auch nicht sein. Die Produktionsfirma Honig-Studios mit Sitz im ebenfalls nicht mehr ganz so wilden Neukölln entwickelte ein Spiel, das auf Schleichen statt Schießen setzt. Pazifismus über Patronen. Kein Wunder also, dass es den Computerspielpreis in der Kategorie Familienspiel gewann. Die Geschichte hat da ihren Teil beigetragen.

Nachdem Banditen ihren Hof verbrannten, beginnt eine Wild-West-Mutter einen Rachefeldzug, klassische Westernkost. Nur geht es nicht um sie, sondern um ihren Sohn. Den lässt sie in einem Kloster zurück, was ihn nicht gerade begeistert. Er büxt aus und sucht seine Mutter, wir begleiten ihn dabei. Schleichend bewegen wir uns an Mönchen in einer Bibliothek oder Outlaws in Wüsten und Saloons vorbei. Keiner wird verletzt, na ja, solange der Junge nicht geschnappt wird. Was darauf passiert, wird der Fantasie überlassen – denn dann folgt der Neustart.

Erschienen auf: Nintendo Switch, Playstation 4, Xbox One, Microsoft Windows
Preis: 19,99 €


In Cloudpunk durch eine düstere Zukunft gleiten

Alles blinkt und flackert: Das Game Cloudpunk zeichnet ein fast schon klassisches Bild einer dystopischen Zukunft. Foto: Screenshot

Heruntergekommene Wolkenkratzer, verstörend flackernde Neonschilder, Dauer-Werbebeschallung: Cloudpunk spielt in einer Cyber-Dystopie à la William Gibson („Neuromancer“). Böswillige Science-Fiction-Fans würden sie wahrscheinlich als Klischee bezeichnen, gar abgenutzt. Da das Entwicklungsstudio Ion Lands in Zehlendorf die Welt detailverliebt und abwechslungsreich gestaltet hat, fühlen sie sich aber wohl eher heimisch. Wer noch keine Berührungspunkte mit neonverseuchten Zukunftsvisionen hatte, bekommt einen Crashkurs.

Geht es doch um eine Kurierfahrerin, die Spieler:innen eine Nachtschicht lang durch ihre Cyberpunk-Heimat steuern. Aufgelockert wird das Reisen von A nach B durch spannende Aufträge sowie einer gut geschriebene Rahmenhandlung. So muss die verschuldete, von der Polizei gesuchte Protagonistin in dem Adventure bei einer zwielichtigen Transportfirma anfangen. Aus einem stinknormalen Paketbotenjob wird schnell ein Hürdenlauf gefüllt mit Geheimnissen, Verschwörungen und Korruption – und kniffligen Entscheidungen über Leben und Tod.

Erschienen auf: Nintendo Switch, Playstation 4, Xbox One, Microsoft Windows
Preis: 19,99 €


Through The Darkest of Times: Ein Game, das bedrückt

„Through The Darkest of Times“ stellt das Nazi-Regime so konsequent dar wie kein Game zuvor. Foto: Screenshot

Ging es in Games um das „Dritte Reich“, dann meist in einfachen Schießorgien wie in „Wolfenstein“ oder „Call of Duty“. Hinter der Flinte lässt sich der Schrecken dieser Zeit allerdings kaum aufarbeiten. In Friedrichshain ging das Studio Paint Bucket Games mit dem Strategiespiel „Through The Darkest of Times“ einen anderen Weg. Es ist ein interaktives Denkmal für den zivilen Widerstand gegen das Hitler-Regime.

Aus dem Untergrund heraus bauen Spieler:innen eine Gruppe auf, planen mit dieser Flyer-Aktionen, treffen Gewerkschafter:innen und befreien Widerstandskämpfer:innen aus SA-Gefängnissen. Geht etwas schief, landen Teile der Gruppe im Konzentrationslager. Wer drin ist, kann nicht gerettet werden. Die Spielfigur ist verloren. Passiert das zu häufig, wird die Gruppe zerschlagen, Game Over.

Die Geschichte wird über kleine Einschübe erzählt, beispielsweise wird die zunehmende Unterdrückung der jüdischen Bevölkerung geschildert. Die Haupthandlung wird aber über die Szenerie bestimmt. Ein Kampf, den die Gruppe nicht gewinnen kann. Das Spiel ist wegen seiner konsequenten Darstellung bedrückend und gerade deshalb zur Aufarbeitung wichtig.

Erschienen auf: PlayStation 4, Nintendo Switch, Android, iOS, Microsoft Windows, Mac OS, Xbox One
Preis: ca. 14.99 €


Games aus Berlin: Rückzugsort Dorfromantik

Aus dem meditativen Prinzip des Games entstehen schöne Landschaften. Das Videospiel "Dorfromantik" wird seinem Namen gerecht. Foto: Toukana Interactive
Aus dem meditativen Prinzip des Games entstehen schöne Landschaften. Das Videospiel „Dorfromantik“ wird seinem Namen gerecht. Foto: Toukana Interactive

Viele Games erfordern Aufmerksamkeit, lassen keine Ablenkungen zu. Fehltritte werden mit dem Tod bestraft. Das mag spannend sein, überfordert aber auch bisweilen. Für „Dorfromantik“ gilt das nicht. Das Spiel ist gemütlich und lässt einem Zeit. Gerade das Richtige, um den coronagebeutelten Cortisolspiegel zu drücken. Vielleicht war das der Plan von Toukana Interactive, vielleicht wollte das Studio aus Charlottenburg heraus eine kleine, pardon, Wohlfühloase schaffen – anders lässt sich das Game mit Brettspielcharakter nicht beschreiben.

Eine Geschichte gibt es nicht, auch keine Held:innen, die losziehen, um das Böse zu bezwingen. Stattdessen legen Spieler:innen sechseckige Karten mit Bäumen, Häusern oder auch Flüssen passend zueinander auf ein Spielbrett ab – „Siedler von Catan“ und „Carcasonne“ lassen grüßen. Gestartet wird mit 40 Karten, und wer Aufgaben löst, etwa sieben Häuser auf eine bestimmte Fläche legen, bekommt weitere hinzu. Wer die Karten so legt, dass alle Seiten an einer passenden Karte grenzen – Baum an Baum, Haus an Haus – bekommt ebenfalls Nachschub. Sind alle Karten gelegt, ist es vorbei und es geht von vorne los. Eines der typischen „Nur noch eine Runde“-Games, entwickelt in Berlin.

Erschienen auf: Microsoft Windows
Preis: 8,99 €


Spec Ops: The Line und die hässliche Fratze des Krieges

Durch die Wüste marschieren mit der Angst vor der nächsten Katastrophe im Nacken. Das zermürbende "Spec Ops: The Line" wurde von Yager Development entwickelt, eins der größeren Studios für Games aus Berlin. Foto: Screenshot
Durch die Wüste marschieren mit der Angst vor der nächsten Katastrophe im Nacken. Das zermürbende „Spec Ops: The Line“ wurde von Yager Development entwickelt, eins der größeren Studios für Games aus Berlin. Foto: Screenshot

Zugegeben, das 2012 erschienene „Spec Ops: The Line“ ist nicht mehr ganz so frisch. Wie in dem Game Krieg in all seiner Hässlichkeit dargestellt wird, ist jedoch zeitlos. Das Kreuzberger Studio Yager Development zwingt Spieler:innen in diesem Actionspiel zu moralischen Entscheidungen – lässt einem etwa die unschöne Wahl zwischen Geiseln und der eigenen Sicherheit – und lässt sie auch beobachten, wie verbrannte Zivilist:innen nach einer Phosphorattacke über den Bordstein kriechen und sterben. Traumata der Protagonist:innen werden thematisiert, psychische Belastung realistisch dargestellt. Es wird auch viel geballert, aber das ist nur Beiwerk.

Erschienen auf: Microsoft Windows, Linux und (wer sie noch hat oder einen Streamingdienst nutzt) Playstation 3, Xbox360
Preis: 19,99 €


Kingdom: Two Crowns – Schloss bauen, Krone schützen

Alles sieht in dem Game „Kingdom: Two Crowns“ schön aus, bis die Monster kommen. Foto: Screenshot

König:innen haben’s nicht leicht, besonders in dem Aufbauspiel „Kingdom: Two Crowns“. Der Berliner Games-Entwickler Noio, ebenfalls mit Sitz in Friedrichshain, hat sich bemüht, das Leben der Monarch:innen dort möglichst unangenehm zu gestalten. Spieler:innen lassen sie zunächst ihr Pixel-Königreich aufbauen. Leute werden rekrutiert, Gebäude errichtet. Nebenbei läuft ein Ambient-Soundtrack. Alles schön, alles gemütlich.

Wären da nicht die Monster. Sie strömen aus Portalen auf das frische Königreich zu, um dem König oder der Königin die Krone vom Kopf zu reißen. Sind sie erfolgreich, ist das Spiel vorbei. Da die Welt mit jedem Start anders aussieht, ist das halb so wild. Manche Reiche müssen fallen, damit etwas Schöneres entsteht, oder?

Erschienen auf: Nintendo Switch, Playstation 4, Xbox One, Microsoft Windows, Linux, Mac OS, Android
Preis: ca. 19,99 Euro


1-800 Super: Ein besonderes Callcenter-Game

Wann kann man mal Schurk:innen wie auch Superheld:innen bei großen und kleinen Problemen helfen? „1-800 Super“ macht’s möglich. Foto: Pangolin Park

Auch Superheld:innen brauchen mal einen Rat. Manchmal zu alltäglichen Problemen wie Liebeskummer, manchmal zur Rettung (oder Vernichtung) der Welt. Dafür gibt es Call-Center, zumindest in dem Game „1-800 Super“ vom Lichtenberger Studio Pangolin Park. Spieler:innen schlüpfen in die Rolle der Telefonist:innen und geben Held:innen wie auch Schurk:innen Tipps, die mitunter über den Verbleib der Menschheit entscheiden können. Denn alles was sie hören, nehmen die überraschend uneigenständigen Bittsteller:innen für bare Münze. Die Idee ist neu, das Spiel zugänglich und kurzweilig. Warum also nicht?

Erschienen auf: iOS
Preis: 3,49 €


Mehr Spielereien

Wer keine Konsole oder Games-tauglichen PC hat, findet hier Handyspiele und Online-Games von Berliner Studios. Lieber ganz analog? Dann haben wir hier zwölf Brettspiele mit Berlin-Thema. Manchmal reichen für ein Brettspiel sogar nur zwei Personen, zwölf davon haben wir rausgesucht.

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