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#Gasumlage: Endlich gute Nachrichten für Tausende Haushalte

„Gasumlage: Endlich gute Nachrichten für Tausende Haushalte“

Dass Gaskunden in Deutschland in naher Zukunft eine Gasumlage zahlen müssen, ist beschlossene Sache. Wie hoch sie ab Oktober ausfällt, wird noch am Montag festgelegt. Fest steht aber auch schon: Nicht alle Haushalte in Deutschland werden sie zahlen müssen.

Gasflamme an einem Gasherd
Die Gasumlage kommt – aber nicht alle Haushalte müssen sie bezahlen.Bildquelle: Michael Shake / Shutterstock.com

Millionen deutsche Haushalte müssen sich darauf einstellen, in Zukunft (noch) mehr Geld für ihren Gastarif zu zahlen. Am Montag wird die Trading Hub Europe (THE), dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss der Gas-Netzbetreiber, bekannt geben, wir hoch die geplante Gasumlage genau ausfallen wird. Sie soll voraussichtlich ab Oktober bei allen Gastarifen anfallen und dem Vernehmen nach zwischen 1,5 und 5 Cent pro Kilowattstunde (kWh) betragen. Zwei große Unternehmen haben aber bereits jetzt angekündigt, dass sie die neue Umlage nicht an ihre Kunden weitergeben, sondern aus eigener Tasche finanzieren wollen. Mutmaßlich geschieht das aber nicht ganz freiwillig.

RWE verzichtet auf Gasumlage

Den Anfang machte bereits in der vergangenen Woche der deutsche Energiekonzern RWE. In einer Telefonkonferenz sagte Konzernchef Markus Krebber: „RWE ist ein finanzstarkes und robustes Unternehmen. Wir erwägen daher, bis auf Weiteres darauf zu verzichten, unsere Verluste aus der Gasersatzbeschaffung für diese Umlage geltend zu machen.“ Man werde die Umlage „genauso wie die Verluste von 750 Millionen Euro infolge der Sanktionierung russischer Kohlelieferungen selber tragen.“

Dass die Gasumlage überhaupt eingeführt wird, ist dem Umstand geschuldet, dass der Gaspreis aufgrund des Ukraine-Krieges in den vergangenen Monaten signifikant gestiegen ist. So stark, dass Unternehmen, die sich auf den Gasimport (aus Russland) spezialisiert haben, in finanzielle Schieflage geraten sind. Genannt wird in diesem Zusammenhang beispielsweise immer wieder das Unternehmen Uniper, das in Düsseldorf seine Zentrale hat.

RWE will nun auf die Umlage verzichten, weil man laut Aussagen von Krebber vergleichsweise wenig Gas aus Russland beziehe. „Für andere Unternehmen ist die Lage deutlich schwieriger“, so der Manager. RWE konnte im Juni nach eigenen Angaben auf ein Nettovermögen von 1,9 Milliarden Euro blicken – nach 360 Millionen Euro Ende 2021.

Auch Shell meldet keine Ausgleichszahlungen an

RWE ist mit dieser Haltung aber nicht allein. Auch Shell will nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa kein Geld aus der geplanten Gasumlage einfordern. Man habe darauf verzichtet, sich für entsprechende Zahlungen zu registrieren, sagte eine Sprecherin am Wochenende in Hamburg. Ganz freiwillig dürfte dieser Schritt aber nicht erfolgen.

Denkbar ist, dass sowohl RWE als auch Shell Spekulationen um eine mögliche Übergewinnsteuer aus dem Weg gehen möchten. Eine solche Steuer war in den vergangenen Wochen in Berlin immer wieder diskutiert worden, weil gerade Energiegroßkonzerne ihre Quartalsgewinne zuletzt spürbar steigern konnten.

Shell als Europas größter Ölkonzern hatte im zweiten Quartal einen bereinigten Gewinn in Höhe von 11,5 Milliarden US-Dollar eingefahren. Damit wurde der Rekordgewinn aus dem ersten Quartal von 9,1 Milliarden Dollar noch übertroffen.

Mehrwertsteuer auf Gasumlage?

Unklar bleibt derweil noch, ob deutsche Gaskunden auf die geplante Gasumlage zusätzlich noch eine Mehrwertsteuer zahlen müssen. Im Sommerinterview mit dem ZDF hatte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) jüngst gesagt: „Ich habe nach Brüssel geschrieben und setze mich dafür ein, das abzuwenden.“ Sollte dieses Vorhaben von der EU-Kommission abgelehnt werden, würde die Gasumlage für deutsche Verbraucher noch höher ausfallen.

Welche Kosten durch die Gasumlage auch ohne Mehrwertsteuer drohen, zeigen simple Rechenbeispiele. Ein 2-Personen-Haushalt verbraucht durchschnittlich zwischen 8.000 und 12.000 kWh pro Jahr. Bei einem 4-Personen-Haushalt sind es schon 12.000 bis 18.000 kWh, in einem Einfamilienhaus können es schnell zwischen 20.000 und 40.000 kWh sein. Sollte nun eine Gasumlage kommen, die bei angenommenen 3 Cent pro kWh liegt, würde das folgende Mehrkosten bedeuten:

  • 2-Personen-Haushalt: 240 bis 360 Euro
  • 4-Personen-Haushalt: 360 bis 540 Euro
  • Einfamilienhaus: 600 bis 1.200 Euro

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte jüngst erklärt, er hoffe, dass die Gasumlage „nicht zu hoch ausfallen“ werde. Am Ende hat der Kanzler aber praktisch keinen Einfluss auf das, was THE, Bundeswirtschaftsministerium und Bundesnetzagentur am Montag festlegen werden.

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