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#Islamistische Terroristen: Tickende Zeitbomben

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Islamistische Terroristen: Tickende Zeitbomben

Messerangriffe mit islamistischem Hintergrund gibt es seit einigen Jahren immer wieder in Deutschland. Die Angreifer sind Einzeltäter. Es sind psychisch gestörte Terroristen, bei denen oftmals unklar ist, ob es nun die islamistische Ideologie ist, die sie morden lässt, ihre kranke Psyche oder beides zusammen. So ist auch mehr als eine Woche nach dem Anschlag in Würzburg noch immer unklar, was genau den 24 Jahre alten Somalier dazu brachte, drei Frauen zu erstechen. Der Mann war 2015 nach Deutschland gekommen. Seinen Asylantrag soll er damit begründet haben, dass er in seiner Heimat von der islamistischen Terrororganisation al-Shabaab verfolgt werde. Ihm wurde subsidiärer Schutz gewährt. Der Mann soll in der Vergangenheit zweimal in einer psychiatrischen Klinik gewesen sein, einmal, so die bisherigen Erkenntnisse, hatte er zuvor Mitbewohner mit einem Messer bedroht. Laut Zeugenaussagen rief er während seiner Mordtat „Allahu Akbar“.

Philip Eppelsheim

Redakteur in der Politik der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Ein ähnliches Verbrechen ereignete sich beispielsweise im Juli 2016 in einer Regionalbahn bei Würzburg. Der Täter verletzte mit einer Axt und mit einem Messer fünf Menschen. Er war 2015 nach Deutschland gekommen und als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling registriert worden. Er hatte angegeben, aus Afghanistan zu stammen. Auch er soll während der Tat „Allahu Akbar“ gerufen haben. In einem Bekennervideo sagte der Täter: „Ich bin ein Soldat des Islamischen Staates und beginne eine heilige Operation in Deutschland.“ Und weiter: „So Gott will, werdet ihr in jeder Straße, in jedem Dorf, in jeder Stadt und auf jedem Flughafen angegriffen.“ Bundesinnenminister Thomas de Maizière sprach damals von einer Tat „im Grenzgebiet zwischen Amoklauf und Terror“.

Im Jahr darauf stach ein 27 Jahre alter Palästinenser in einem Supermarkt in Hamburg auf seine Opfer ein und tötete einen Mann. Der Täter war ebenfalls seit 2015 in Deutschland. Er hatte sich, so das Gericht, von der Propaganda des IS instrumentalisieren lassen, im Internet alles gelesen, was er über die Terrororganisation fand. Vor einem Flüchtlingscafé hatte der Täter einmal gerufen: „Die Flammen des Krieges werden euch früher oder später erreichen.“

Die Täter kommen nicht aus dem Nichts

Oder auch im vergangenen Jahr in Dresden: Ein 20 Jahre alter Syrer erstach einen 55 Jahre alten Mann und verletzte dessen Begleiter schwer. Der Täter war auch 2015 nach Deutschland gekommen. Er lebte mit Duldung in einem Asylbewerberheim. Schon vor der Messerattacke saß er wegen Körperverletzung, Mitgliederwerbung für den IS und wegen anderer Delikte in Haft.

Das sind nur einige Fälle, die besonderes Aufsehen erregt haben, es gibt aber noch wesentlich mehr. Der Direktor der Kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden, Martin Rettenberger, nennt es ein „neueres Phänomen, dass terroristische Taten mit Messern oder Stichwaffen durchgeführt werden“. Der Grund dafür ist zum einen, dass islamistische Terroristen nach der Zerschlagung des IS nicht mehr auf Strukturen zurückgreifen können. Die Anschläge sind weniger organisiert, weniger vorbereitet. Zudem haben, so die Erkenntnis von Extremismusforschern, der IS und Al-Qaida schon vor längerer Zeit genau zu solchen Anschlägen aufgerufen: einfach vorzubereiten und durchzuführen, schwer zu verhindern. So warnt auch Jörg Radek von der Gewerkschaft der Polizei: „Erkennbar ist, dass wir vermehrt mit Einzeltätern rechnen müssen. Das hat etwas damit zu tun, dass der sogenannte IS erfolgreich in seinen Strukturen zerschlagen worden ist. Offensichtlich werden jedoch nach einem Strategiewechsel Einzeltäter rekrutiert.“

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