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#Huawei Smartphones: Cleverer Trick könnte zu furiosem Comeback führen

Huawei Smartphones: Cleverer Trick könnte zu furiosem Comeback führen

Der Handelsstreit zwischen den USA und China sorgt dafür, dass Huawei aktuell nur noch vergleichsweise wenig Smartphones verkaufen kann. Das soll sich wieder ändern. Und deswegen denkt der chinesische Hersteller jetzt über einen fulminanten Schachzug nach.

Huawei-Smartphone liegt auf einer Samtmatte.
Huawei-Smartphones sind derzeit nicht gerade beliebt. Doch es könnte zu einem cleveren Schachzug kommen, der das ändert.Bildquelle: Mark Chan / Unsplash

Huawei gilt als gefallener Star am Smartphone-Himmel. Ziel war es, weltweit die meisten Handys zu verkaufen. Und es sah lange so aus, als könnte man diese Perspektive auch erreichen. Doch die Realität sieht anders aus. Laut aktuellen Zahlen der Marktforscher von Omdia und Counterpoint verkaufte Huawei im dritten Quartal des laufenden Jahres nur noch 5,8 Millionen Smartphones. Zu Hochzeiten waren es mal fast 70 Millionen Endgeräte, die pro Quartal aus den Fertigungsstätten in China in die Welt verschifft wurden.

Huawei leidet unter US-Sanktionen

Grund für den Niedergang: Die strengen Restriktionen der USA, die es Huawei seit der Amtszeit des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump unter anderem verbieten, wichtige Smartphone-Komponenten wie 5G-Modems aus dem (westlichen) Ausland zu beziehen. Auch Google darf mit Huawei nicht mehr in gewohntem Umfang Handel betreiben. Und das ist wohl einer der entscheidenden Faktoren, warum viele Kunden inzwischen einen großen Bogen um die Smartphones von Huawei machen.

Denn weil ohne Google-Unterstützung keine Dienste des amerikanischen Internetkonzerns auf den Mobiltelefonen installiert sind, fehlt es unter anderem am Zugriff auf den Google Play Store. Und ohne Google Play Store gibt es keinen Zugriff auf viele wichtige Apps. Apps, auf die Kunden aber nicht verzichten möchten und deswegen wählen sie lieber einen anderen Hersteller, der vielleicht noch nicht so bekannt ist, aber ein vollständiges Android-Betriebssystem bietet. OnePlus, Oppo, Vivo, Realme… es gibt viele Alternativen.

Die letzten Smartphones, die Huawei auf den Markt gebracht hat, enttäuschten vorwiegend in einer Hinsicht. Telefone wie das Huawei P50 und Huawei P50 Pro hätten ohne Wenn und Aber das Zeug zu waschechten Spitzenmodellen. Aber ohne 5G-Unterstützung muten sie ziemlich altbacken an. Was also tun? Bloomberg will nun herausgefunden haben, dass Huawei einen neuen Schachzug vorbereiten könnte, um neu auf dem Smartphone-Markt durchstarten zu können.

Lizenzierung statt eigener Fertigung

Dem Vernehmen nach soll Huawei darüber nachdenken, Smartphones nicht mehr selbst zu bauen, sondern seinen Namen lizenzieren und die Smartphones dann von (mindestens) einem externen Partner bauen und verkaufen zu lassen. Ähnlich geht auch Nokia vor. Auf den Handys steht zwar der Name des finnischen Herstellers, Fertigung, Marketing und Logistik übernimmt aber HMD Global, eine Tochtergesellschaft von Foxconn. Auch führende Mobilfunk-Provider haben in der Vergangenheit oft Smartphones von externen Herstellern fertigen lassen, die Telefone aber unter eigenem Namen verkauft.

Laut Bloomberg befindet sich Huawei in Gesprächen mit einer Einheit der staatlichen China Postal and Telecommunications Appliances Co. (PTAC). Sie soll versuchen, jene Teile auf dem Weltmarkt einzukaufen, zu denen Huawei keinen Zugriff mehr hat. Und anschließend soll PTAC die Huawei-Telefone auch unter Wahrung einer Huawei-Lizenz verkaufen. So, wie sie es die PTAC über ihre Marke Xnova bereits mit ausgewählten Huawei-Smartphones tut. Bloomberg will von einer namentlich nicht bekannten Qualle zudem erfahren haben, dass auch die TD Tech Ltd. einige Huawei-Smartphones unter eigenem Namen verkauft.

Ermutigt sei Huawei durch den Erfolg seiner ehemaligen Tochtergesellschaft Honor. Die hatte der Konzern vor etwa einem Jahr innerhalb Chinas verkauft. Dadurch ist es Honor unter anderem wieder möglich, wichtige Komponenten bei Partnern wie Qualcomm oder TSMC einzukaufen. Und auch in der Zusammenarbeit mit Google gibt es für Honor (noch) keine Einschränkungen. Wie lange noch? Unklar. Angeblich sollen die USA bereits ein Auge auf die Aktivitäten von Honor werfen. Durchaus möglich also, dass auch Honor noch vor Probleme gestellt wird.

Ganz unberechtigt wäre die Skepsis der USA nicht. Denn angeblich soll es keine direkte Zusammenarbeit zwischen Huawei und Honor mehr geben. Wenn man sich aber die jüngsten Smartphone-Neuvorstellungen Huawei P50 Pro und Honor 50 genauer ansieht, könnte man auch zu einem ganz anderen Schluss kommen. Zu ähnlich ist bei beiden Telefonen nicht nur die Ausstattung, sondern vor allem auch das Design.

Erfolg oder Flop?

Laut Bloomberg prüft Huawei bereits die Möglichkeiten, künftig nicht mehr eigene HiSilicon-Chips in neue Mobiltelefone zu integrieren, sondern Prozessoren von Qualcomm oder MediaTek. Ziel sei es, im kommenden Jahr rund 30 Millionen Smartphones ausliefern zu können. Völlig offen ist jedoch, ob Huawei mit seinen neuen Partnern zu alter Stärke zurückkommen kann. Denn einerseits müssten Kunden zu einer neuen, bisher unbekannten Marke erst Vertrauen aufbauen. Und auf der anderen Seite könnten die USA jederzeit auch die neue Smartphone-Marke auf die schwarze Liste setzen.

Dass der chinesische Hersteller nicht gewillt ist, den Smartphone-Markt einfach so aufzugeben, hatten führende Manager immer wieder betont. Und die neuen Gerüchte zeigen, dass die Suche nach Lösungen nicht endet. Und das, obwohl der Trump-Nachfolger im Präsidentenamt der USA, Joe Biden, bisher nicht erkennen lässt, den Kurs im Handelsstreit zwischen China und den USA ändern zu wollen. Es bleibt also abzuwarten, wie es mit den Huawei-Smartphones tatsächlich weitergeht. Egal, ob unter eigener oder unter fremder Flagge.

Bildquellen

  • Smartphone Updates rollen – aber der Support für mehrere Handys endet: Hayo Lücke / inside digital
  • Huawei Smartphones: Cleverer Trick könnte zu furiosem Comeback führen: Mark Chan / Unsplash

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