Nachrichten

#„Ich wollte lieber dahin, wo die Luft etwas mehr brennt“

„Ich wollte lieber dahin, wo die Luft etwas mehr brennt“

Für jeden Schauspieler existiert im Glücksfall diese eine Rolle, die aus der kleineren Fan-Gemeinde plötzlich eine große macht. Für Trystan Pütter war das Freddy im ZDF-Mehrteiler „Ku’damm 56“. Ein verwegener Rock ’n’ Roller und Herzensbrecher, der den spießigen Status quo der fünfziger Jahre rund um die Berliner Tanzschule Galant mit viel Schwung durcheinanderwirbelt. Überhaupt wirkt Pütter auf dem Bildschirm eigenartig aus der Zeit gefallen. Wie ein Protagonist aus einer längst vergangenen Filmära vereint er wie kaum ein anderer Nostalgie und Moderne.

„Ku’damm 63“ ist mittlerweile Ihre dritte Begegnung mit Freddy. Sie haben sich verändert, wie hat das Freddy verändert?

Ich bin ja nicht ganz zu trennen von meinen Figuren. Ich habe mit Freddy gemeinsam eine Entwicklung durchgemacht, denn ich bin ein anderer als zu Beginn der ersten Staffel. Dadurch habe ich auch die Möglichkeit, ihm mehr mitzugeben – mehr Erfahrung und eine größere Ruhe, aber auch eine größere Trauer über das Scheitern, das er erlebt. Mit zunehmendem Alter denke ich auch anders über das Scheitern nach. Ich habe dieses Gefühl besser kennengelernt. Und das hilft mir dann schauspielerisch weiter, speziell mit Freddy. Vor zehn Jahren hätte ich das noch gar nicht so spielen können.

Wahrscheinlich lieben Sie heute auch anders.

Ja, genau. Und ich bin ja auch Vater geworden. Und das sind Erfahrungen, die mich natürlich auch zutiefst prägen. Das eröffnet mir die Möglichkeit, tiefer in eine Figur einzusteigen. Ich muss zwar nicht jemanden umgebracht haben, um einen Mörder zu spielen. Aber die emotionale Tiefe, die man durch Erfahrungen in seinem Leben erreicht, erlaubt einem einen vielschichtigeren Zugang zu Figuren.

Die Rolle hat Ihnen den Titel Mr. Sexy eingebracht. Ist das ein Titel, auf den Sie gerne verzichtet hätten?

Mit Mr. Sexy kann ich wunderbar leben. Da gibt es wirklich Schlimmeres. Ich dachte spontan: Hey, Mr. Sexy, das ist doch okay. . . (lacht). In zehn Jahren werde ich vielleicht einmal sagen: Leute, habt ihr vergessen, ich bin doch Mr. Sexy?! Warum komme ich nicht mehr in den Club rein?

Rock ’n’ Roll steht für Jugend und Rebellion. Als Sie in dem entsprechenden Alter waren, welche Musik war da Ihr Rock ’n’ Roll?

Mein Rock ’n’ Roll war zum einen die Subkultur des Skateboard-Fahrens. Im Alter von 15, 16, 17 Jahren war ich in Frankfurt eigentlich nur auf dem Skateboard zu finden. Und dazu gehörte natürlich auch eine bestimmte Musik. Damals war das Crossover. Das war so eine Mischung aus Rap und Metal. Ich hatte lange Haare, und meine Hose hing mir quasi immer in den Kniekehlen. Dazu gehörte auch Pogotanzen und Stagediving in den Clubs und auf Konzerten.

Wo leben Sie diese Tanz-Leidenschaft in Corona-Zeiten aus?

Ich bin nicht der Einzige, dem das gerade total fehlt. Weil man da ja auch mal seine ganzen Gefühle entladen kann. Wir sind gerade in so einer Phase, in der alles wahnsinnig introvertiert ist. Alles bleibt in den eigenen vier Wänden. Aber wenn bei mir mal alle aus dem Haus sind, dann mache ich sehr laute Musik an und springe durchs Wohnzimmer, um mal was rauszulassen.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!