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#Im Test! The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel III

Im Test! The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel III


SWI Test

Titel The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel III (Switch)
Japan 19. März 2020
Nippon Ichi Software
Nordamerika 30. Juni 2020
NIS America
Europa 30. Juni 2020
NIS America
System Nintendo Switch
Getestet für Nintendo Switch
Entwickler Nihon Falcom
Genres JRPG
Texte
NordamerikaJapan
Vertonung NordamerikaJapan

Die „The Legend of Heroes“-Reihe gehört mit „Ys“ zu den bekanntesten und erfolgreichsten Videospielen des Entwicklers Falcom. Seit der Lokalisierung des Vorzeigetitels „The Legend of Heroes: Trails in the Sky“ durch XSEED Games hat sich auch im Rest der Welt die Serie einen Namen gemacht und stieg vom einstigen Nischen-Geheimtipp zum JRPG-Vorzeigemodell auf.

Da die Serie schon einige Titel umfasste, allerdings in verschiedene Story-Arcs aufgeteilt ist, dachte man sich wohl mit dem aktuell zu Ende gegangen Abschnitt der Geschichte, den richtigen Einstieg für eine zeitlich aktuellere Veröffentlichung zu nutzen. Unter „Trails of Cold Steel“ veröffentlichte man also die aktuellen Geschehnisse außerhalb Japans und schaffte so eine aktuellere Vermarktung auf Kosten fehlender Lokalisierung anderer Teile. Auch XSEED Games strich die Segel und NIS America übernahm ab Teil drei das Zepter.

Nippon Ichi ist auch der Grund, weswegen dieser Text hier überhaupt existiert, denn eine Version für Nintendo Switch hätte man womöglich nicht bekommen, falls alles beim Alten geblieben wäre. Switch-Besitzer haben dennoch nicht wirklich Grund zu jubeln. Lizenzen und mit Sicherheit zahlreiche andere Faktoren sorgten nämlich dafür, dass kein einziger der Vorgänger bisher für die Konsole erschienen ist. Teil vier des „Cold Steel“-Arcs ist zwar auch angekündigt, aber einen Einstieg mit „Trails of Cold Steel III“ fällt schon allein wegen der Zahlenlogik sicherlich nicht einfach.

Unterwegs in einer Welt voller Fragezeichen

Da dieser Test ausschließlich die Version für Nintendo Switch behandelt, hier der Verweis auf unseren ursprünglichen Text zur PlayStation-3-Version. Falls sich jemand für das eigentliche Spiel mit seinen Qualitäten und wirklichen Mängeln auseinandersetzen möchte, der sollte durchaus einen Blick darauf werfen. Eins ist nämlich Klar, „Trails of Cold Steel III“ für Nintendo Switch erwies sich nach einigen Stunden leider schon als ein unspielbares Debakel!

Wie bereits erwähnt, umfasst die gesamte Geschichte der sogenannten „Trails”-Reihe bis zu „Trails of Cold Steel III“ ganze sieben Vorgänger-Titel, die alle zu einem gewissen Teil für die Gesamthandlung wichtig sind. Zwar sind die drei Story-Arcs, “Trails in the Sky”, die Duologie aus “Trails of Zero” und “Trails of Blue” (beide nicht lokalisiert), sowie “Trails of Cold Steel”, durchaus gute Einstiege für das Gesamtbild, aber alleine für sich nur „Trails of Cold Steel III“ spielen zu können, erschwert das Verständnis auf jeden Fall enorm.

Glücklicherweise ist Falcom dafür bekannt, extrem detailverliebte Spiele zu machen und auch das wird in diesem Spiel deutlich. Wichtige Ereignisse werden eingängig erklärt und schaffen so zumindest einen groben Überblick zur allumfassenden Geschichte. Etliche Personen sind einem Serien-Neuling allerdings gänzlich unbekannt und nehmen etwaigen Wiedersehens-Events die Luft und Emotion. Man fühlt sich quasi ständig wie ein Außenstehender, was doch sehr stört, wenn man die eigentlich liebenswert ausgearbeiteten Haupt- und Nebencharaktere vollends genießen möchte.

Vorgezogene Ferien für die Thors Akademie

Mit Anfang der „Trails of Cold Steel“-Spiele wechselte man das Setting in Richtung Schulleben. Nichts Neues und nach Persona und zahlreichen anderen Nachahmern auch nichts sonderlich besonders. Der Protagonist Rean brachte in den vorherigen Teilen seine Schullaufbahn zu Ende und beginnt nun als Lehrer an einem Ableger der berühmten Thors Akademie für militärische Ausbildung des Imperiums von Erebonia. Hier trifft er auf zahlreiche schwierige Studenten und alte Bekannte.

Wie nicht anders zu erwarten von einem Schulsetting, gestaltet sich der Alltag nach Lehrplan und Freizeiten. Ein Schema, was sich quasi in jedem Kapitel wiederholt und dazu dient, die Charaktere näher kennenzulernen und ihnen aus der Patsche zu helfen. Üblicherweise ist der Anfang der Geschichte als JRPG recht gedehnt und beschäftigt sich ziemliche lange mit der Festigung erster Bindungen und dem ein oder anderen Tutorial.

Im Laufe der Zeit wachsen aber das Spielprinzip und die Figuren schnell ans Herz und machen durchaus Lust auf mehr. Doch gerade als es dann spannend wird, heißt es für die Schüler und Spieler selbst: „Zeit für eine vorgezogene Schulschließung“. „Trails of Cold Steel III“ für Nintendo Switch schafft es technisch nicht über den Spielverlauf von Kapitel 2 hinaus und stürzt unaufhörlich an der gleichen Stelle ab. Absolut unakzeptabel und nicht nachvollziehbar gibt es hier auch bis heute keinen Patch, der dieses Verhalten zu stabilisieren vermag. Nach mehreren Versuchen blieb das Ergebnis leider gleich, sodass es hier in puncto Geschichte von meiner Seite nichts mehr zu vermelden gibt.

Es hätte interessant werden können

Auch in Bezug auf das Gameplay sieht es hier nicht sonderlich groß anders aus. Der Anfang gestaltet sich noch recht einfach und richtet sich mehr danach, neue Mechaniken zu erlernen und das Kampfgeschehen zu verinnerlichen. Wenn es dann los geht mit komplexeren und strategischen Entscheidungen, hat man das Spiel auf Nintendo Switch schon beendet.

Als vielversprechend ist hier aber das Master-Quartz-System zu nennen, welches einem wahrscheinlich im späteren Verlauf viel Variation in der Vorbereitung und dem Angehen von Kämpfen bieten sollte. Mutmaßungen natürlich im Hinblick auf eine nicht funktionierende Software, aber zumindest ein Lichtblick im Bezug auf das zu Beginn recht einfache und variationslose Anordnen von Skills. Laut Entwicklern war dies zwar eine gewollte Änderung aus Balancing-Gründen, allerdings gefiel mir persönlich das kombinationsfreudige Zauber- und Technik-System um Welten besser.

Ein weiterer, offensichtlich wichtiger Bestandteil der Kämpfe in „Trails of Cold Steel III“ sind die, ich nenne sie einmal, Kampfbefehle. Diese Befehle sind auch bei der limitierten Laufzeit der Version für Nintendo Switch durchaus essentiell und entscheidend für den ein oder anderen Bosskampf. Bricht man die Verteidigung eines Gegners, so bauen sich Punkte auf, die sich dann für verschiedene Befehle nutzen lassen. Die einzelnen Befehle sorgen dann für sehr wichtige Statusboni und Sondereffekte. Einige Befehle sind gerade für sinnvolles Einsetzen von Artes, den Zaubern im Spiel, unabdingbar, da die Wirkungsdauer von Zaubern hier drastisch reduziert werden kann. Auch andere brenzlige Situationen lassen sich mit den hilfreichen Kampfbefehlen gut überstehen, falls man denn auch den Überblick über die Rundenreihenfolge behält.

Grafisch kein Wunderwerk

Wie man es nicht anders von einem Switch-Port erwarten sollte, gibt es auch bei „Trails of Cold Steel III“ grafisch einige Abstriche zu verzeichnen. Hintergründe erscheinen oft verschwommen und Charaktere mit sichtlichen, pixeligen Ecken und Kanten. Witzigerweise läuft das Spiel bis zu einem bestimmten Punkt sogar relativ flüssig. sodass man hier und da gern die grafischen Mängel tolerieren könnte. Doch bei großen gefüllten Umgebungen macht Nintendo Switch dann dennoch die Flügel schlapp.

Mit der „Cold Steel“-Arc betrat auch Falcom damals grafisch neue Gefilde. Der etablierte und charmante isometrische 2D-Sprite-Look wurde durch modernere 3D-Welten und entsprechende Charaktermodelle ersetzt. Ein Schritt, der zunächst holprig umgesetzt wurde und erst wachsen musste. Mit Teil drei der Reihe sah man auf PlayStation 3 schon gute Verbesserungen und Teil vier legt wieder etwas mehr zu, ohne in einer Weise an wirklich moderne Grafiken heranzureichen. Letztlich werden das auch nur die wenigsten Fans erwartet haben, da Geld und eine neue Engine gerade bei kleinen Studios erschwerte Bedingungen heißen. Dass man selbst hier noch grafische Abstriche in Kauf nehmen muss und dennoch kein funktionierendes Spiel bekommt, ist hingegen nicht wirklich toll.

Es bleibt abzuwarten, wie sich Teil vier auf Nintendo Switch schlägt, aber auch hier ist das gleiche Studio involviert, die diesen Teil verbockt haben. Wer weiß, was letztendlich die Gründe waren, aber ein bisschen mehr Qualitätskontrolle seitens NIS America dürfte man dennoch erwarten. Traurig!

Aus den Augen, aus dem Sinn

Da sich die Switch-Version von „Trails of Cold Steel III“ zumindest für mich als unspielbar dargeboten hat, fällt es schwer, hier eine geeignete Zielgruppe zu finden. Klar, würden sich die „Trails“-Spiele hervorragend für unterwegs eignen und ich fordere hiermit eine Umsetzung der „Trails in the Sky“-Spiele für Nintendo Switch, jedoch sollten diese auch komplett spielbar sein. Eine Selbstverständlichkeit, die hier bei Käufern eigentlich nur für einen Vertrauensbruch sorgen.

Switch-Enthusiasten können sich zumindest die rote Packung des Spiels in den Schrank stellen, denn diese Version kann zumindest auch Staub ansetzen. Letztendlich bin ich zumindest gespannt auf die Switch-Umsetzungen von Teil eins und zwei für Asien, die kürzlich angekündigt wurden und von einem anderen Studio portiert werden. Vielleicht findet die Serie dann doch noch eine Heimat auf Nintendos Handheld-Konsole.

Fans der Serie sollten aber der JRPG-Reihe auf PlayStation oder PCs eine Chance geben. „Trails of Cold Steel III“ hat auf Nintendo Switch zumindest mein weiteres Interesse wecken können.

 

Story

Langsamer Start…. Dann Absturz.

Gameplay

Vereinfachtes Gameplay mit vielen Tutorial-Passagen zu Beginn. Vielversprechende Spielmechaniken, die dank ständiger Abstürze nicht weiter bewertet werden konnten.

Grafik

Verschwommene Texturen und pixelige Charaktermodelle.

Sound

Bekannte Falcom-Klänge und solide Synchronisation.

Sonstiges

Finger weg von dieser Version!

Bildmaterial: The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel III, NIS America, Falcom

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