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#Ein Jahr voller Filmstoff

Ein Jahr voller Filmstoff

Wenn die letzten Bälle beim letzten Turnier des Jahres im Körbchen liegen und sich die Spieler auf den Weg in die allzu kurzen Ferien machen, ist es gewöhnlich Zeit für einen Blick zurück und für einen Blick nach vorn. Was war?

Eine Saison unter erschwerten Bedingungen mit längeren Pausen, Spiele ohne Zuschauer, ein Turnierplan ohne Wimbledon. Die üblichen Verdächtigen unter den großen Siegern wie Novak Djokovic, der am Anfang, als alles noch normal aussieht, seinen achten Titel in Melbourne gewinnt; mit Dominic Thiem, der im September in New York seinen ersten bei einem Grand-Slam-Turnier gewinnt, und mit Rafael Nadal, der sich wenig später in Paris den 20. schnappt.

Djokovic kann nur staunen

Als die beiden Besten der Weltrangliste am Samstag die O2Arena im Londoner Osten verließen, der eine am frühen Abend, der andere gegen Mitternacht, hatten sie gewichtige Niederlagen im Gepäck. Nun ist es ja nicht so, dass Novak Djokovic nicht schon vor der zwölften Begegnung mit Dominic Thiem wusste, was der zu bieten hat, aber in manchen Phasen konnte er dennoch nur staunen. Wie sich der Österreicher nach vier vergebenen Matchbällen Ende des zweiten Satzes und einem 0:4-Rückstand im Tiebreak des dritten eine Schneise zum Sieg schlug, das war mächtig und imposant. Dieses Ende sei irreal gewesen, meinte Djokovic hinterher, er selbst habe wirklich nicht schlecht gespielt, aber der andere habe draufgehauen, und alles sei reingegangen. Nichts zu machen.

Trotz aller Schwierigkeiten: Der Spanier Rafael Nadal blickt schon wieder voraus.


Trotz aller Schwierigkeiten: Der Spanier Rafael Nadal blickt schon wieder voraus.
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Bild: EPA

Ein paar Stunden später schlich Nadal nach einer Niederlage in drei wechselvollen Sätzen gegen Daniil Medwedew von dannen. Beim Stand von 5:4 im zweiten Satz hatte er zum Sieg aufgeschlagen, doch mit einer Sammlung von Fehlern hatte er dieses entscheidende Spiel aus der Hand gegeben. Auch danach wirkte er bisweilen zu konfus, um den konzentriert, entschlossen und solide spielenden Russen aufzuhalten. Kleinigkeiten machen halt manchmal einen großen Unterschied, meinte Nadal hinterher. „Er hat’s gut gemacht und ich nicht gut genug.“ Es bleibt also dabei, dass der Titel bei den ATP Finals bis auf weiteres als einziger in seiner ansonsten glorreich kompletten Sammlung fehlen wird. In diesem Jahr holte ihn Medwedew, der im Finale Thiem 4:6, 7:6 (7:2), 6:4 bezwang. Nadals nächster Versuch im nächsten Jahr, dann nach dem Wechsel des Schauplatzes in Turin? Gut möglich.

Schwieriger ist im Moment der Blick in die nähere Zukunft. In der vergangenen Woche hatten die Spieler erfahren, dass sie nicht vor dem 1.Januar in Australien einreisen dürfen, sich dann in die vorgeschriebene zweiwöchige Quarantäne begeben müssen, also unmittelbar vor Beginn der Australian Open; ursprünglich waren sie davon ausgegangen, Mitte Dezember nach Australien zu fliegen. Turnierdirektor Craig Tiley meldete sich am Sonntag mit einer Erklärung, in der er die Absicht der Organisatoren bekräftigte, den Spielern in einer sicheren Umgebung die besten Möglichkeiten zur Vorbereitung zu geben und dass er dafür eng mit der Regierung des Bundesstaates Victoria zusammenarbeite.

„Es geht nicht nur um uns“

Das heißt nun zum einen, dass der Urlaub der Akteure und die Zeit der Vorbereitung danach länger als gedacht ausfallen werden, zum anderen aber auch, dass vieles noch nicht zu planen ist. Aber damit, findet Nadal, müsse man halt leben. „Es ist für alle schwer. Wir müssen flexibel sein und die Situation verstehen, damit wir so viele Turniere wie möglich spielen. So können wir diesen Turnieren helfen, auch den Spielern, die nicht so gut in der Rangliste stehen, damit sie ihren Job behalten können, und allen Mitarbeitern, die von unserem Sport leben. Es geht nicht nur um uns.“

Abgang nach einer turbulenten Saison: Für Alexander Zverev endete in London ein Jahr voller komplexer Ereignisse.


Abgang nach einer turbulenten Saison: Für Alexander Zverev endete in London ein Jahr voller komplexer Ereignisse.
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Bild: Reuters

Als der Spanier die weisen Worte sprach, hatte Alexander Zverev London schon verlassen. Nach der Niederlage tags zuvor gegen Novak Djokovic hatte er bei einem Blick zurück auf 2020 festgestellt, das sei ein großes Jahr gewesen, in dem er unglücklicherweise große Spiele verloren habe. „Das Halbfinale bei den Australian Open, das ich hätte gewinnen können, und das Finale bei den US Open, das ich hätte gewinnen müssen. Aber es gibt eine Menge, worauf ich aufbauen kann.“

Wenn er sagt, er habe mehr erlebt als in einem normalen Jahr und man könne eigentlich einen Film daraus machen, dann gehören dazu natürlich auch die Ereignisse außerhalb der oft so leeren Tennisstadien. Auf die Frage, ob er etwas unternehmen werde, um die massiven Vorwürfe seiner ehemaligen Freundin Olga Scharipowa zu entkräften, meinte er: „Ich habe alles gesagt, was ich dazu sagen kann. Es ist sehr unglücklich, dass diese falschen Anschuldigungen so viel kaputtmachen und die Aufmerksamkeit für den Sport überlagern können.“

Wie es jetzt weitergehen wird nach dem komplizierten Jahr 2019 mit mancherlei Problemen und dem noch komplizierteren Jahr 2020 mit einer Mischung komplexer Ereignisse? Man wird sehen. Wenn er sich für 2021 drei Dinge wünschen könnte, welche wären das? Ohne eine Sekunde nachzudenken, antwortet Alexander Zverev: „Drei Grand-Slam-Siege.“ Weiter nichts? „Dass mein Kind gesund auf die Welt kommt.“ Das ist keine kleine Wunschliste für einen jungen Mann mit 23 Jahren.

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