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#In der Wut liegt ihre Kraft, die Männern Angst macht

„In der Wut liegt ihre Kraft, die Männern Angst macht“

Es war zu erwarten, dass es viele kritische Stimmen zur Fernsehversion von „She-Hulk“ geben würde. Die weibliche Version des zerstörungswütigen grünen Monsters von Stan Lee und Jack Kirby, in das sich zuerst 1962 der schmalbrüstige und schüchterne Physiker Dr. Bruce Banner verwandelte, ist bereits seit ihrer Erfindung 1980 durch Stan Lee und Jack Buscema ebenso beliebt wie umstritten.

She-Hulk ist das Alter Ego der jungen Anwältin Jennifer Walters, die nach einem Unfall zur megastarken Zwei-Meter-Frau wird und in ihrem Job und Privatleben mit ihrer neuen Erscheinung ringt. She-Hulk trägt weit weniger monströse Züge als ihr Cousin Bruce Banner und bleibt, anders als er, bei der Verwandlung intellektuell sie selbst – sie verkörpert, so wollten es die Autoren, eine Idealversion.

Kann man She-Hulk also als feministisches Statement lesen – die Entfesselung weiblicher Stärke und Befreiung von der Furcht vor männlicher Aggression? Oder steht sie für Ablehnung alles Weiblichen in einer Figur, die mit maskuliner Muskulatur zur Superheldin wird? Oder ist She-Hulk bloß die Ausgeburt männlicher Phantasien, „ein gigantischer grüner Pornostar“, wie das der Drehbuchautor David S. Goyer („The Dark Knight“, „Man of Steel“) 2014 in einem Podcast formulierte?

Jessica Gaos Version der Superfrau versucht, all diese Perspektiven spielerisch zu vereinen – aber sie bleibt, soweit das in den ersten vier halbstündigen Folgen der Serie zu erkennen ist, lieber an der Oberfläche, als ein Post-MeToo-Statement abzugeben. Gaos Jennifer Walters (Tatiana Maslany) ist eine supersmarte junge Anwältin, die das Zeug und den Ehrgeiz für eine große juristische Laufbahn hat, aber privat von Selbstzweifeln geplagt wird. Als sie nach einer lebensrettenden Infusion mit dem gamma-verstrahlten Blut ihres Cousins Bruce (Mark Ruffalo in einem von zahlreichen Gastauftritten anderer Marvel-Figuren) zur grünen Gigantin wird, schlägt ihr zwar die Bewunderung ihrer Mitmenschen entgegen. Aber ihre neue Größe entpuppt sich als Karrierehindernis. Und der gut aussehende, sensible Typ, den sie als She-Hulk auf einer Dating-App gefunden hat, nimmt prompt Reißaus, als sie am Morgen auf ihre eigentliche Erscheinung von gut einsfünfundfünfzig zurückschrumpft.

Die Frau, die sie „She-Hulk“ nennen: Tatiana Maslany as Jennifer „Jen“ Walters/


Die Frau, die sie „She-Hulk“ nennen: Tatiana Maslany as Jennifer „Jen“ Walters/
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Bild: Marvel Studios

„Was gibt es Deprimierendes“, fragt Jennifer, „als in seinen Dreißigern noch auf Partnersuche zu sein?“ Das soll natürlich ein Bridget-Jones-Moment sein, der die Unsicherheiten der Juristin in Kontrast zu ihrem Super-Alter-Ego stellt. Manch einer zeigte sich enttäuscht von diesem Hang zu altbackenen Beziehungsbildern. Die Kolumnistin Charlotte Ivers von der „Sunday Times“ schrieb nach der Sichtung des Trailers von „She-Hulk“, angesichts dieses „Feminismus-Versuchs“ sei sie „bereit, mein Wahlrecht zurückzugeben“.

Dabei ist die Vorlage der Geschichte, Dan Slotts Comic „Single Green Female“ von 2004, eine überaus unterhaltsame Verhandlung feministischer Themen. In Slotts Story hat sich Jen in ihrem neuen Power-Körper voll eingerichtet. She-Hulk vernascht Männer, die die „Sexiest“-Liste des „People Magazine“ anführen, und ein männliches Unterwäsche-Model wünscht sich enttäuscht „mehr Tiefe“ von der Beziehung. She-Hulk wird von Marvels ehrwürdigen Weltenrettern wegen ihrer exzessiven Partylaune (Hulks sind ganz schön trinkfest) und den daraus resultierenden Verwüstungen aus der Avengers-Villa geworfen, und sie verliert ihren Anwalts-Job unter anderem deswegen, weil sie den Farbkopierer der Kanzlei für alberne Fotos missbraucht und nicht die erforderliche Ernsthaftigkeit an den Tag legt, wie ihr Chef ihr bescheidet. Erst im Laufe der Geschichte wird ihr klar, dass auch ihre verletzlichere Form sie stärker macht, als sie zu hoffen wagte.

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