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#IPCC-Report: Klima: Künftige Bundesregierung zum Handeln gedrängt

IPCC-Report: Klima: Künftige Bundesregierung zum Handeln gedrängt



Der Klimawandel bedroht die Menschheit. Und es gibt nur noch begrenzte Zeit, das Ruder herumzureißen. Auf die neue Bundesregierung kommen daher einige Aufgaben zu.

Angesichte des aufrüttelnden Weltklimareports drängen Politiker und Experten die künftige Bundesregierung zum Handeln. Nach Angaben der Weltklimarates (IPCC) beschleunigt sich die menschengemachte Erderwärmung.

Die Menschen müssten sich auf mehr Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen und Hitze einstellen. Eine Erwärmung von 1,5 Grad könnte schon bald überschritten sein. Laut Pariser Klimaabkommen wollen die Staaten die Erwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Niveau deutlich unter zwei Grad halten, möglichst aber bereits bei 1,5 Grad stoppen.

„Tempo erhöhen“

Der Bericht des Weltklimarates bestätige eindringlich: „Wir müssen unser Tempo beim Klimaschutz noch erhöhen. Mit dem Klimaschutzgesetz haben wir bereits den Grundstein gelegt“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Matthias Miersch. Direkt nach der Wahl sei ein verbindlicher Pakt zwischen Bund, Ländern und Kommunen nötig, um dem Ausbau der erneuerbaren Energien einen weiteren Schub zu geben. „Der Bau von Windrädern, Solarparks und Stromtrassen muss schneller und einfacher werden.“

Die umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marie-Luise Dött, sagte mit Blick auf die nächste Klimakonferenz im November in Glasgow: „Deutschland und die EU haben ihre Klimaziele gemäß dem Klimaabkommen erneut verschärft und leisten damit einen elementaren Beitrag, um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen.“ Dasselbe Vorgehen erwarte sie nun auch von unseren internationalen Partnern, insbesondere von den G20-Staaten.

Linke: Zeugnis des Versagens

„Alle Alarmglocken schrillen, aber die Feuerwehr bleibt in der Garage!“, sagte dagegen der Klima- und Energiepolitiker der Linken im Bundestag, Lorenz Gösta Beutin. Der Klimabericht stelle auch der Bundesregierung ein Zeugnis des Versagens aus, „immerhin ist Deutschland das Land, das auf Platz 4 der Länder weltweit steht, die seit der fossilen Industrialisierung am meisten vom CO2-Klimakiller in die Atmosphäre ausgestoßen haben“. Nun müsse ein „Klimaturbo“ gezündet werden: „Kohleausstieg auf 2030 vorziehen, Gasausstiegsgesetz, Klimaneutralität 2035.“

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) fordert einen Abbau von Hürden. „Die Erneuerbaren Energien stehen in großer Technologiebreite für alle Bedarfe zuverlässig und bezahlbar bereit. Wir wollen unseren Beitrag für den Klimaschutz leisten. Dafür müssen die Hürden abgebaut und ein Programm zum beschleunigten Ausbau in den ersten 100 Tagen der neuen Bundesregierung aufgelegt werden“, sagte BEE-Präsidentin Simone Peter. „Allein im Jahr 2020 hat die Nutzung Erneuerbarer Energien den Ausstoß von rund 227 Millionen Tonnen Treibhausgasen vermieden, insgesamt wurden rund 300.000 Arbeitsplätze geschaffen.“

Biden: „Zeichen unübersehbar“

Insgesamt haben mehr als 230 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler rund 14.000 Klima-Studien für den IPCC-Report ausgewertet.

„Wir können nicht damit warten, die Klimakrise zu bewältigen“, schrieb US-Präsident Joe Biden auf Twitter – ohne den Bericht in seinem Tweet zu erwähnen. „Die Zeichen sind unübersehbar. Die Wissenschaft ist unbestreitbar.“ Frankreichs Präsident Emmanuel Macron rief zu ambitionierterer Klimapolitik auf. Der Bericht sei erneut unmissverständlich, schrieb er auf Twitter. Die Zeit der Empörung sei vorbei. Bei der Weltklimakonferenz müsse eine Einigung erzielt werden, die der Dringlichkeit der Sache gerecht werde.

Aussage zu 2030 verworfen

Zwei IPCC-Autoren widersprachen derweil Berichten darüber, dass der Weltklimarat die Überschreitung von 1,5 Grad Erwärmung über vorindustrielles Niveau für 2030 voraussage, und dass dies 10 Jahre früher liege als bislang kommuniziert. Eine Aussage zu 2030 sei in einem früheren Entwurf des Berichts gewesen, letztlich aber verworfen worden, sagte Klimaforscher Dirk Notz vom Max-Planck-Institut für Meteorologie der Deutschen Presse-Agentur.

Jochem Marotzke vom Max-Planck-Institut für Meteorologie sagte, wenn man etwa von 2023 bis 2042 ausgehe, liege eben der Mittelpunkt dieses Zeitraums einfach Anfang der 2030er Jahre. Falsch ist nach Angaben von Notz auch, dass der Punkt der Überschreitung nun zehn Jahre früher angenommen werde als im 1,5-Grad-Bericht des Weltklimarats von 2018.

© dpa-infocom, dpa:210809-99-784869/4 (dpa)

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