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#Fünf Aufgaben für nach den Sommerferien

Fünf Aufgaben für nach den Sommerferien

Es war eine letzte Schulwoche fast wie in früheren Zeiten. Also wie vor Corona. Es gab Übernachtungspartys im Schulgebäude. Klassen frühstückten zum Abschied gemeinsam mit einem Buffet, zu dem der eine die Cornflakes beisteuerte und die andere den Kochschinken. Andere Gruppen guckten Animationsfilme oder gingen auf den Spielplatz, die Noten waren ja gemacht. Die Zeugnisse gab es für die meisten nicht zeitversetzt, sondern am Freitag in der dritten Stunde. Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer haben das Gefühl, die Sommerferien jetzt dringend nötig zu haben. Trotz der Pandemie, die so viel von dem raubte, was Schule ausmacht. Oder gerade wegen Corona. Der Lockdown hat an den Kräften gezehrt und an den Nerven gezerrt.

In die Sehnsucht nach Erholung schleicht sich bei Erwachsenen, Jugendlichen und auch vielen Kindern Sorge. Was kommt nach den Ferien? Die Befürchtungen gehen in zwei Richtungen. Die einen fragen, ob sich der nahezu normale Alltag nach den Ferien fortsetzen lässt. Oder ob die Schulen wieder schließen müssen, ganz oder halb, also mit Wechselunterricht. Zurzeit dürfen Kinder und Jugendliche die Masken am Platz ab­legen. Je jünger sie sind, desto öfter machen sie das. Nach den Ferien müssen alle für wenigstens zwei Wochen wieder Maske tragen, und sie werden dreimal statt zweimal getestet.

Das Bangen geht weiter

Der hessische Kultusminister Alexander Lorz (CDU) will außerdem, dass mehr Lehrerinnen und Lehrer geimpft werden. Mütter und Väter sollen mit Hausärztinnen und Kinderärzten besprechen, ob für ihre Teenager eine Impfung in Frage kommt. Zusammen mit Tests und Masken soll das helfen, möglichst viele Infektionen zu vermeiden, bis es vielleicht auch ei­nen Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren gibt. Die Sorgenvollen fragen, ob das reichen wird. Einige verneinen die Frage, für manche sollen es die Luftfilter richten. Aber die will das Land nicht für alle anordnen. Städte und Landkreise aber rufen das Geld dafür oft nicht ab, weil sie die Zusatzkosten scheuen. Oder am Nutzen zweifeln. Also werden im Herbst wieder viele Mädchen und Jungen mit Schals und dicken Jacken im Klassenzimmer sitzen, weil die Fenster offen stehen.

Die anderen sagen: Hauptsache, sie dürfen überhaupt dort sitzen. Luftfilter werden, sollte eine Delta-, Epsilon- oder Zeta-Variante grassieren, auch nicht verhindern, dass die Schulen wieder dichtmachen. Das Bangen geht weiter. Aber mit zunehmender Normalität und Impfquote richtet es sich nicht allein auf das Ob des Schullebens, sondern auch auf das Wie.

Die Sommerferien sind in Hessen angebrochen. Erst in sechs Wochen werden die Ränzen wieder in die Schulen getragen, über die hier ein Zweitklässler springt.


Die Sommerferien sind in Hessen angebrochen. Erst in sechs Wochen werden die Ränzen wieder in die Schulen getragen, über die hier ein Zweitklässler springt.
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Bild: dpa

Wie soll es weitergehen an den Schulen? Was ist jetzt wichtig, um das Verlorene wettzumachen und die Kinder und Jugendlichen zu rüsten? Dazu lassen sich viele Punkte aufzählen, aber fünf davon sind besonders wichtig. Erstens: Fördern und Fordern. Zweitens: Pädagogen. Drittens: Ausstattung. Viertens: Bildung. Und fünftens: Gemeinschaft.

Auch Starke wurden schwächer

„Löwenstark“ heißt das hessische Aufholprogramm. Da gibt es Förderkurse, individuelle Lernbegleitung im Unterricht, Hausaufgabenbetreuung, Online-Nachhilfe und für alle, die dafür jetzt nicht zu platt sind, auch Lerncamps in den Ferien. Immer wieder ist von der Schere die Rede, die durch die Pandemie weiter auseinandergegangen sei. Die Erzählung geht so: Die einen hatten im Lockdown Geräte und einen Garten, außerdem Eltern im Home­office, die alles von Algebra bis Altgriechisch erklären konnten. Die anderen tauchten in den 2-Zimmer-Wohnungen ihrer prekären Familien ab, zockten im Pyjama und wurden noch dicker.

Aber so war es nicht. Jugend-Psychotherapeuten berichten zum Beispiel auch von gut situierten Familien, in denen ein Elternteil in der Pan­demie depressiv wurde und die Kinder litten. Auch leistungsstarke Jugendliche konnten sich nicht mehr für jede Videokonferenz motivieren. Und auch die, die statt Schule nun dreimal in der Woche Tennis spielten oder Patisserie-Kunstwerke herstellten, haben von der Corona-Zeit nicht nur profitiert. Fördern ist wichtig. Aber nicht wichtiger als fordern. Auch die mittelguten, guten und sehr guten Schülerinnen und Schüler brauchen jetzt Hilfe. Bei manchen geht es eher darum, sie wieder in die Lernspur zu bringen. Bei anderen sind Herausforderungen gefragt. Sonst langweilen sie sich durch jeden einzelnen Schultag.

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