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#Deutschland lebt mit dem Auto besser

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Deutschland lebt mit dem Auto besser

Das Auto ist seit mehr als einhundert Jahren ein Freund des Menschen. Es schrumpft Distanzen, gibt Freiheit, schenkt individuelle Mobilität und beschert Wohlstand. Gerade in Deutschland ist es substantieller Bestandteil der Gesellschaft und einer Ökonomie, die auf industrielle Pfeiler baut und hoffentlich auch in Zukunft bauen wird.

Seine Anschaffung ist keine wie jede andere. Es kommt darüber zu Diskussionen, in Familien, im Freundeskreis. Wer das Auto nicht nur als Transportmittel versteht, sondern sich eines mit Charakter aussucht, erlebt ein Fest der Sinne. Drei Millionen Personenwagen kommen jedes Jahr frisch auf Deutschlands Straßen, rund eine Million Arbeitsplätze hängen hierzulande an der Branche. Kein Wunder, dass es fast so viele Fachleute wie Einwohner gibt. Wie im Fußball redet jeder mit. Gerade scheint es so, als gewönnen die Gegner Oberhand.

Zu Unrecht. Dank gut ausgebildeter Ingenieure ist das Auto immer sicherer, komfortabler, effizienter und sauberer geworden. Die deutschen Marken sind auf der ganzen Welt begehrt. Der Ruf kommt nicht von ungefähr. Und ist doch keine Garantie für eine glanzvolle Zukunft. Wie aus dem Nichts ist der amerikanische Hersteller Tesla ein Anbieter auf Augenhöhe geworden. Insbesondere jüngere Käufer bis hin zu einer Jugend, die mit dem Begriff Autoquartett nichts mehr anfangen kann, bewundern die Pionierleistung von Elon Musk, der mit seinen Elektroautos das Establishment vor sich hertreibt. Er tut dies auch deswegen so erfolgreich, weil er keine rollenden Verzichtserklärungen anbietet, sondern emotionale, leistungsstarke Produkte. Die Menschen honorieren den Vorstoß in Grenzbereiche.

Zugleich rückt ein neues Umweltbewusstsein in den Fokus, trotz gern verdrängter Erinnerung an frühere Apokalypsen von Waldsterben bis Ozonloch in womöglich nie dagewesener Intensität. Die Industrie handelt, niemand leugnet den Einfluss auf das Klima. Doch über Art und Geschwindigkeit gehen die Meinungen auseinander, die Gesellschaft ist zerrissen.

Technologieoffenheit gibt es nicht mehr

Eine mit Schärfe geführte Debatte um den Verbrennungsmotor ist die sichtbarste Seite. Obgleich im CO2- Ausstoß ein Trumpf, ist der Diesel in kampagnenhafter Manier zerstört worden. Nun folgt der Benzinmotor. Ihn wird es in der Welt noch lange geben, weil es in Regionen wie Indien, Afrika oder Südamerika auf absehbare Zeit um Basismobilität gehen wird. Aber in Europa ist die Wende politisch eingeläutet. Gerade erst hat die EU-Kommission gezeigt, dass sie nichts anderem als dem Elektroauto eine Zukunft geben will. Technologieoffenheit ist de facto nicht mehr gegeben. Um das Jahr 2030 wird in Europa in den meisten neuen Motoren das Feuer erlöschen.

Das ist eine Wette auf den Fortschritt, denn es werden Fakten geschaffen, ohne Lösungen zu haben. Das Elektroauto ist nur dann ein Gewinn für das Klima, wenn in der energieintensiven Herstellung der Akkus grüner Strom eingesetzt wird, wenn es während seines Daseins nachhaltig erzeugten Strom lädt. Und wenn es am Lebensende sauber recycelt wird. Der Strommix jedenfalls in Deutschland verhagelt die Bilanz, und die Debatte um zusätzliche Windräder wird ebenso kontrovers geführt. Der Strombedarf steigt. Soll die Atomkraft zurückkehren?

Heute ist das Elektroauto mit seiner lokalen Emissionsfreiheit und dem geringen Geräusch ein Gewinn in der Stadt, mithin dort, wo Meinungen lautstark kundgetan und politische Entscheidungen gefällt werden. Sobald es aufs oder über Land geht, sieht die Welt anders aus. Spontaneität geht verloren, an ihre Stelle treten Streckenplanung und Ladestopps. Niemand darf sich von den Normangaben zu Reichweiten und Ladedauern blenden lassen, die Realität ist ernüchternder. Auf der Autobahn zieht ein Tempolimit von 120 km/h ein, weil darüber der Energievorrat schneller schmilzt, als es der Blutdruck des Fahrers erträgt. Und natürlich kommt der Strom nicht umsonst aus der Steckdose.

Weil derlei Hürden viele Menschen schrecken und sie den Zusatznutzen geringer einschätzen, geben sie ungern mehr Geld aus, im Gegensatz zum massenhaft gekauften E-Bike. Nur mit Subventionen ist das Elektroauto halbwegs marktfähig. Die Politik weiß darum, sie verlängert die Zuwendung bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag.

Als ob das nicht schon genug Bruchstellen wären, wird das Auto auch noch als solches angegangen. In der Stadt steht es sich zunehmend selbst im Weg. Niemand mag zugeparkte Straßen, aber die Alternativen sind seit je Ergänzungen, kein Ersatz. Nun werden allerorten Straßen verengt, Hindernisse aufgebaut, bald wird die Idee der Citymaut lauter werden. Aber wirklich tragfähige Konzepte fehlen, auch in der Städteplanung, wo es etwa an sicheren Radwegen zu oft mangelt.

Eine zukunftsfeste Balance in all diesen Feldern zu finden wird eine der Aufgaben der kommenden Bundesregierung sein. Ohne Zweifel gilt, auch wenn das derzeit unpopulär klingen mag: Deutschland lebt mit dem Auto besser als gegen es.

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