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#Gefahr für die Operation „Gull“

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Gefahr für die Operation „Gull“

Johannes Hösflot Klaebo ging auf Nummer sicher. Zu seiner Pudelmütze in den norwegischen Landesfarben rot-weiß-blau und der weißen FFP2-Maske trug der Langlauf-Star auf der Reise nach Peking: eine Slalom-Brille. „Er hat die Sportart gewechselt“, witzelte Teamarzt Öystein Andersen. In Wahrheit versuchte Klaebo, in China Kandidat für mehrere olympische Goldmedaillen, sich bestmöglich vor einer Corona-Infektion zu schützen.

Aus gutem Grund: Keine andere Top-Nation ist vom Virus so stark betroffen wie die Nummer 1 von Pyeongchang 2018. Die Langläufer vermeldeten ebenso Fälle wie die Skispringer und Snowboarder. Sogar noch aus dem Flieger, in dem Klaebo anreiste, hatten nach der Landung mehrere Passagiere positive Tests.

„Es ist das totale Chaos“

Kombinierer-König und Goldfavorit Jarl Magnus Riiber hatte sich kurz vor Beginn der Spiele in Quarantäne begeben müssen. Er zählt wie seine Teamkollegen Espen Andersen und Espen Björnstad sowie sechs Betreuer zu den Kontaktpersonen der aus ihrem Flieger nach China bei der Ankunft positiv Getesteten. Riiber und Co. müssen noch genauer auf die Abstandsregeln achten, dürfen aber zunächst weitgehend normal trainieren.

Norwegens Operation „Gull“ (Gold) ist in Gefahr, dabei trauen Experten dem kleinen Land mit großem Wintersport sogar einen olympischen Rekord zu. Die Statistiker von Gracenote prophezeien 44 Medaillen – fünf mehr als bei der bisherigen Bestmarke vor vier Jahren. 21 davon sollen golden glänzen, das wären fast so viele wie für die Rivalen Deutschland (11/gesamt 30) und Russland (10/30) zusammen. Offizielle Vorgabe sind vergleichsweise bescheidene 32 Medaillen. „Das setzt Angriffslust voraus“, sagte NOK-Chef Tore Ovrebö, „aber das Ziel muss auch so realistisch sein, dass es keine Angst macht und zur Belastung wird.“ Corona drückt schon genug aufs Gemüt.

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„Das schlaucht extrem“, sagte Slalom-Ass Henrik Kristoffersen. Er bange vor jedem Test. „Wenn du bei einer Dopingkontrolle bist, weißt du ja, ob du etwas Dummes gemacht hast oder nicht“, berichtete er, „aber jetzt hast du keinen blassen Schimmer. Es ist das totale Chaos.“ Vor allem bei den Langläufern, bei denen sich nach Sprinttrainer Arild Monsen im Januar auch Heidi Weng und Anne Kjersti Kalvaa sowie schließlich Gold-Kandidat Simen Hegstad Krüger infizierten. Weltmeister Erik Valnes sprach von „totalem Bingo und Lotterie“.

Bei den Skispringern erwischte es Daniel Andre Tande und Johann Andre Forfang, die Snowboarder um X-Games-Sieger und Topfavorit Marcus Kleveland reisten ohne ihre beiden wichtigsten Betreuer an. „Verfluchte Scheiße!“, schimpfte Boarder-Coach Marius Haaker, der nach einem Fall in der Familie in Isolation festsitzt, „wir sind auf der Zielgeraden auf die Schnauze gefallen.“

Biathlon-Topstar Johannes Thingnes Bö fand es „sehr seltsam“, dass er sich einen Flieger mit den Langläufern teilen musste, zumal Klaebo selbst nach fünf Tagen Quarantäne in Italien und zwei negativen Tests zugab: „Es wäre falsch zu behaupten, dass wir die Situation unter Kontrolle hätten, denn das haben wir absolut nicht.“

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