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#Lockdown-Blues: Diese 11 Dinge tun uns gerade gut

Lockdown-Blues: Diese 11 Dinge tun uns gerade gut

Die meisten von euch werden uns Recht geben: Der Lockdown zieht sich wie ein zähes Kaugummi von Woche zu Woche und mittlerweile gehen wir wohl alle auf dem Zahnfleisch. Zu wenig soziale Kontakte, zu wenig neue Reize und zu wenig Licht. Wir möchten endlich unsere Freund*innen wiedersehen, tanzen, feiern, mal wieder richtig versacken und große Reisen planen. Die Wahrheit ist: Bis das alles wieder möglich ist, müssen wir die Füße noch eine Weile still halten und versuchen, das Beste aus dieser bescheidenen Situation zu machen. Deswegen haben wir mal aufgeschrieben, was uns – Tom, Marit und Insa – gerade gut tut, um zumindest temporär gegen den Lockdown-Blues anzukämpfen. Was hilft euch?

Tom nutzt jeden Sonnenstrahl aus, schwelgt in Urlaubserinnerungen und gönnt sich hin und wieder ein Bad

1. Jeden noch so kleinen Strahl Sonne tanken

Wer den grausam-grauen Berliner Winter kennt, dürfte wissen, dass Wetterbegriffe wie „bedeckt“ oder auch „wolkenverhangen“ quasi hier erfunden wurden. Wenigstens die Erfindung des „Nieselregens“ haben wir dankenswerterweise Hamburg überlassen. Aber zurück zur Hauptsache: Wer zwischen November und März, nicht selten auch bis April, auf warme Sonnenstrahlen hofft, wird oft enttäuscht werden. Und dennoch gibt es sie, diese seltenen Momente, wenn die Wolkendecke aufbricht. Das Problem daran: Sie sind so selten, dass man rasch reagieren muss. Zögern ist in diesem Fall unangebracht: Schnell wohlig warm einpacken, flott die winterfesten Schuhe anziehen, flugs raus aus der Bude, hin zum kleinen, gülden leuchtenden Streifen an der Straßenecke. 10 Minuten bitte. Wenigstens 10 Minuten Sonne dürfen es bitte schon sein!

2. Das Herz mit Sonne erfüllen – Dank unserer Urlaubsfotos

Die Erfindung des Smartphones mag gesellschaftlich unser Leben verändert haben, hat allerdings auch seine Nachteile. Während zu Zeiten der analogen Fotografie jeder Schnappschuss wohl überlegt war, hält man heutzutage wirklich überall den Sucher drauf: Mehrere Tausend Fotos auf dem Handy sind keine Seltenheit, bescheuerte, sowieso später kaum definierbare Motive wie Kirchen und Berge gehören einfach mit dazu. Dazwischen sind nicht selten echte Kleinode zu finden. Fotos, beispielsweise aus dem letzten Urlaub, die wir mit tollen, einzigartigen Momenten verbinden und bei denen wir sofort wissen, wie unglaublich schön es dort war. Vielleicht ist genau jetzt der perfekte Zeitpunkt, seine alten Fotos durchzugehen, die drölfzigste Kirche und den achthundertvierundvierzigsten Berggipfel zu löschen und aus den Lieblingsbildern eine Galerie anzulegen. Früher waren eigene Fotos oft Bildschirmhintergrund oder Screensaver – wo ist eigentlich diese Bewegung hin?

Camper urlaub bulli

3. Die tollen Rezepte aus dem letzten Urlaub nachkochen

Apropos Smartphones, Dauerfotografie und Urlaubsbilder: In so ziemlich jeder Bildersammlung finden sich unzählige Food-Porn-Shots. Essen, dass uns oftmals nicht nur optisch, sondern auch durch seinen Geschmack überzeugt hat. Weshalb holt man sich denn dann nicht das Urlaubs-Feeling nach Hause, indem man einige seiner liebsten Urlaubsgerichte nachkommt? In den Weiten des World Wide Webs ist ja so ziemlich jedes Rezept zu finden. Zu viel Aufwand kann es nicht sein – wir haben ja Zeit. Fehlende Zutaten könnte ein Grund sein: Auch wenn es in Berlin wirklich viele Läden mit ausländischen Spezialitäten gibt: Alles ist einfach nicht zu bekommen. Aber probieren kann man es!

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4. Ein Abend in der Badewanne

Ein langer, stupider Arbeitstag geht seinem Ende entgegen, das stundenlange vor dem Rechner sitzen ist vorbei. In normalen Zeiten würde jetzt der Heimweg oder die ein oder anderen Unternehmung mit Freund*innen anstehen, doch diese Punkte fallen weg: Wir sind bereits zu Hause: Homeoffice. Freund*innen treffen ist auch keine Option, die große abendliche Leere steht vor uns – und die schlägt richtig auf’s Gemüt. Wie man ihr entgeht? Na da hat jeder so sein kleines Geheimrezept. Vorschlag: Lasst euch eine richtig heiße Wanne ein, legt euch für ein Stündchen rein und verlasst sie erst, wenn die Haut richtig schrumpelig ist. Dann noch ein Gläschen Wein, dazu die Lieblingsserie: Perfekt! Bad Mond hat keine Chance!

Freizeit Baden Self-Love

Insa erkundet neue Kieze, renoviert die Wohnung und bestellt Gemüse- und Obstkisten nach Hause

5. Neue Kieze erkunden

Spazierengehen hat sich im vergangenen Jahr zum Corona-Hobby schlechthin gemausert – klar, viel anderes blieb uns ja im Lockdown in den letzten Wochen und Monaten auch nicht übrig. Ein Kiezkoller ist da aber irgendwann vorprogrammiert. Also habe ich mir für den Januar vorgenommen, die bekannten Wege öfter mal zu verlassen und neue Kieze in der Stadt zu entdecken. Und siehe da, das ist sogar fußläufig möglich. Ich spaziere also seit ein paar Wochen durch Gegenden, die ich bisher noch nicht auf dem Schirm hatte oder wo ich schon immer mal hin wollte. Es tut richtig gut, die eigene Stadt noch mal ganz neu zu entdecken.

Kaskelkiez

6. Mit Duftölen experimentieren

Ich habe mir im Herbst eine neue Duftlampe gegönnt und experimentiere seitdem fleißig mit verschiedenen Ölen und Düften. Für das Homeoffice tagsüber riecht es nach Konzentration (bilde ich mir zumindest ein), abends wie im Yogastudio und im Schlafzimmer kommt dann kurz vor der Bettruhe der altbekannte Lavendel zum Einsatz. Die Kombination Kerze und Duft ist für mich definitiv so ein Winterding, bringt Gemütlichkeit in die eigenen vier Wände und sorgt für ein gutes Raumklima, kann ich also jeder*m nur empfehlen!

7. Gemüsekisten aus der Region liefern lassen

Einkaufen macht gerade wirklich überhaupt keinen Spaß. Aber ganz ohne geht’s nun mal nicht. Deshalb versuche ich seit Beginn des Lockdowns wirklich nur noch einmal in der Woche einen Großeinkauf zu machen, um die wichtigsten Vorräte aufzufüllen. Frisches Obst und Gemüse, das wir im Winter noch nötiger als ohnehin schon brauchen, kann man sich aber perfekt liefern lassen. Es gibt diverse Anbieter, bei denen ihr verschiedene Obst- und Gemüsekisten aus biologischem Anbau aus der Region bestellen könnt. Zum Beispiel bei Good Bank, Frischepost oder vom Ökodorf Brodowin. Ich hab‘ die frische Kiste im Lockdown jedenfalls schätzen gelernt und find’s toll, dass man ganz nebenbei auch noch kleinbäuerliche Strukturen in der Umgebung supportet.

Frischepost Berlin, regional einkaufen, saisonal essen

8. Ausmisten, umräumen, renovieren

Seitdem mein Mitbewohner im Oktober ausgezogen ist, habe ich meine Wohnung für mich allein. Mein Vorhaben, die ganze Bude bis Weihnachten renoviert und eingerichtet zu haben, war ein wenig sehr überambitioniert. Naja, hinterher ist man immer schlauer. Also habe ich das Tempo rausgenommen und nehme mir seither Raum für Raum vor. Ausmisten, sortieren, umräumen und neu arrangieren – das braucht Zeit und ist eine perfekte Lockdown-Beschäftigung, an der ich inzwischen richtig Spaß gefunden habe. Ich pinne und scrolle stundenlang im Netz auf der Suche nach neuer Inspiration und freue mich darauf, wie sich langsam, aber sicher alles zu einem stimmigen Bild fügt. A Never Ending Lockdown Story.

Marit tauscht mit Freund*innen Musik aus, kocht Gerichte aus ihren Lieblingsrestaurants nach und schaut Quatsch im Fernsehen

9. Mit Freund*innen Musik austauschen

Im ersten Lockdown haben meine Freund*innen und ich Music League für uns entdeckt: Das ist gemeinsames Playlist-Basteln als Game. Jede*r meldet sich mit seinem Spotify-Account auf der Seite an und dann gibt es Runden, deren Oberthema man selbst festlegen kann: Bei uns gab es zum Beispiel „Bester Song zum alleine zu Hause tanzen“, „Ein Song aus einer Teenie-Phase“ oder „Weltschmerz“. Jede*r postet anonym den Song seiner Wahl in die Runde, dann wird gevotet, wer die (sehr subjektiv) beste Wahl getroffen hat. Am Ende sind so nicht nur jede Menge witzige Playlists entstanden, man hat auch wahnsinnig viel Musik (wieder-)entdeckt – und den einen oder anderen Schock über den Musikgeschmack seiner Freund*innen verdaut. Wir haben unsere Music League mit dem Ende des Lockdowns letztes Jahr beendet, und gerade fehlt uns allen irgendwie die Energie dafür, das Spiel wieder aufleben zu lassen. Aber ab und zu schicken wir uns immer noch gegenseitig Songs, die wir gerade (wieder) hören, und freuen uns jedes Mal über diese kleine „Hey, der Song könnte dir gefallen“-Aufmerksamkeit – das macht den langweiligen Lockdown-Alltag ein bisschen schöner und sorgt dafür, dass man sich seinen Freund*innen immer noch verbunden fühlt.

10. Beim Fernsehprogramm auf radikales Feelgood umschalten

Eigentlich schaue ich gern alles Mögliche: Dramen, Horrorfilme, Thriller, Dokus, die politische Zusammenhänge erklären oder gesellschaftliche Missstände thematisieren. Gerade merke ich aber, dass die Realität mir in Sachen Horror einfach ausreicht, und deshalb geht die Pandemie nicht nur auf Kosten meiner sozialen Kontakte, sondern auch meines Anspruchs, was das TV-Programm betrifft. Statt mich abends vor dem Bildschirm mit fiktionalen Weltuntergangsszenarien oder, noch schlimmer, realen Grausamkeiten zu konfrontieren, schalte ich um auf radikales Feelgood und schaue Serien und Filme, die sich wie nach Hause kommen anfühlen, weil ich sie schon zehn Mal gesehen habe – ich glaube, als nächstes muss The O.C. dran glauben. Das sorgt dafür, dass meine „Irgendwann, aber nicht jetzt“-Watchlist immer länger wird: Eine Doku über den Zerfall der Demokratie in Brasilien? Ein Film über den Völkermord in Kambodscha? Bestimmt interessant, aber not today. Die Doku über die Sexualverbrechen von Jeffrey Epstein? Möchte ich sehen – aber nicht genau jetzt. So ist es ja momentan mit vielen anderen Dingen auch: Gerade ist nicht die richtige Zeit dafür. Und wenn ich schon den ganzen Tag Nachrichten lese, möchte ich den Abend lieber in der Welt der frühen 2000er am Strand von Orange County verbringen.

11. Tagebuch schreiben – oder zumindest so tun, als ob

Ich schreibe meine Gedanken immer irgendwie auf – als Tagebucheintrag in der klassischen Form kann das, was dabei rumkommt, aber nur ganz selten bezeichnet werden. Und gerade wäre so ein Eintrag auch recht langweilig: „Liebes Tagebuch, heute war ich zweimal im Supermarkt, weil ich beim ersten Mal die Milch vergessen hatte. Aufregend.“ Nein, stattdessen ist die Notizen-App im iPhone mein ausgelagertes Gehirn: Da stehen Einkaufslisten neben Gedanken und Textschnipseln, kurzen Alltagsbeobachtungen (okay, das kommt gerade in Ermangelung eines Alltags, in dem etwas passiert, eher selten vor), To-Do-Listen, Listen mit Büchern, die ich gelesen habe oder lesen will und Geschenkideen für Freund*innen. Manchmal liste ich in einem Anfall von Fernweh alle Orte auf, an die ich nach der Pandemie reisen möchte, schreibe Erinnerungen an vergangene Erlebnisse auf und kopiere YouTube-Links oder Zitate aus Artikeln, die ich online lese, hinein. Normalerweise lösche ich den Großteil dieser chaotischen, sinnlos zusammen gewürfelten Notizen ganz schnell wieder, aber gerade behalte ich sie alle. Einfach als kleines Zeitdokument – weil es sich im Nachhinein wahrscheinlich erst recht so anfühlen wird, als wäre in diesen Monaten des Lockdown-Einheitsbreis nichts passiert, an das man sich so richtig gut erinnern kann.

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