Lovecraft Country – Nach TV-Erfolg: HBO plant eine zweite Staffel der Horror-Serie

Obwohl sie mit ihrem Tomb Raider-Sequel bereits alle Hände voll zu tun haben dürfte, findet Misha Green offenbar noch Zeit, sich Gedanken über die zweite Staffel von HBOs historischem Albtraum Lovecraft Country zu machen. Eine Ankündigung steht zwar noch aus, aber gegenüber Deadine gibt sich Casey Bloys, Chef des Senders, hoffnungsvoll, schon bald mit weiteren Folgen nachlegen zu können. Man befinde sich mitten in der Ideenfindungsphase, heißt es, angeführt von Misha Green, der auch diesmal wieder die Verantwortung und kreative Leitung zukommen soll – und das trotz ihres vollen Terminkalenders. Schon die erste Staffel verstand sich eher als lose Interpretation von Matt Ruffs Roman und reicherte die Geschichte um neue Elemente und Perspektiven an.

Bei der möglichen Fortführung wären Misha Green und ihr Team nun ganz auf sich gestellt, denn ein Sequel der bekannten Geschichte gibt es nicht. Das bedeutet einerseits mehr Arbeit, gibt ihr aber auch die Gelegenheit, Lovecraft Country nach ihren Vorstellungen und Wünschen weiterzuführen, ohne auf bestehendes Ausgangsmaterial Rücksicht nehmen zu müssen.

In Lovecraft Country haust das Böse! ©HBO

Bloys erklärt, an welchem Punkt man gerade steht. „Misha arbeitet mit einem kleinen Team von Autoren an einer Idee. Bei der ersten Staffel gab es noch ein Buch, aber sie und die Autoren wollten mehr und sich Zeit nehmen, um diese Charaktere und ihre Reise weiterzudenken“, erklärt er.

Bevor auch nur an grünes Licht für die zweite Staffel zu denken sei, wolle man sicherstellen, dass eine Geschichte vorhanden ist, die es wert wäre, erzählt zu werden. „Und genau das macht sie gerade – eine Idee auf Papier bringen. Ich bin wie Misha sehr hoffnungsvoll und gebe ihr die Zeit.“

Kürzlich stellte Green aber schon klar: „Ich stelle mir eine zweite Staffel vor, die sich den Geist von Matt Ruffs Novel bewahrt und ein weiteres Stück vom Genre-Storytelling zurückerobert, von dem farbige Personen schon viel zu lange ausgeschlossen waren“, sagt sie.

Lovecraft Country zeichnet eine zutiefst verstörende Welt. ©HBO

Die erste Staffel endete zumindest offen genug, dass es ihr problemlos möglich sein sollte, sich neue Horror-Szenarien für Lovecraft Country auszudenken. Parallel dazu arbeitet sie für MGM an der Fortsetzung zu Roar Uthaugs Tomb Raider von 2018, die Lara Croft (Vikander) wieder finstere Ruinen und modrige Katakomben erkunden lässt.

Darum geht es in Lovecraft Country

Zwischen Rassismus-Debatte und kosmischem Horror erzählt HBOs neue Horror-Serie von Atticus Turner, einem jungen Mann, der eher gemischte Gefühle für seinen Vater hegt. Doch als dieser spurlos verschwindet, macht Atticus (Jonathan Majors) sich wohl oder übel auf die Suche nach ihm.

Die Reise fürt ihn geradewegs nach Lovecraft Country, wo Mitte der 50er Jahre die schärfsten Rassengesetze in den USA herrschen. Obwohl dieser Umstand Warnung genug sein sollte, arbeitet sich Atticus zusammen mit seinem Onkel George, Herausgeber des „Safe Negro Travel Guide“, und seiner Jugendfreundin Letitia bis zum Anwesen der Braithwhites vor.

Hier tagt eine rassistische Geheimloge, mit deren Hilfe Braithwhite junior nichts weniger als die höchste Macht anstrebt. Was folgt, ist das wahnwitzige Abenteuer einer schwarzen Familie, gefangen im rassistisch geprägten Neuengland der Fünfziger.

Lovecraft Country soll eine Fortsetzung bekommen. ©HBO