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#„Macht aus meinem Florida keinen Fauci-Staat“

„Macht aus meinem Florida keinen Fauci-Staat“

Der Ärger war Joe Biden anzumerken: Am Mittwoch rügte der amerikanische Präsident abermals Gouverneure, die sich dem Kampf gegen das Coronavirus praktisch verweigern. Selbst Schuldistrikte dürfen in Staaten wie Texas oder Florida keine Maskenpflicht anordnen – weil die Republikaner es nicht wollen. Biden sagte, der Bund könne zum Beispiel Lehrergehälter zahlen, wenn Gouverneure unbeugsamen Schulbezirken die Mittel kürzten. Viel mehr kann die Zentralregierung nicht machen – Bildung ist schließlich Sache der Bundesstaaten.

Doch nun will Biden zumindest rechtliche Schritte prüfen lassen. „Wir können nicht untätig daneben sitzen und zusehen, wie Gouverneure versuchen, diejenigen einzuschüchtern und zu sabotieren, die unsere Kinder erziehen“, sagte er.

Gouverneure wie Ron DeSantis in Florida und Greg Abbott in Texas haben das Coronavirus längst zum ideologischen Kriegsschauplatz für ihre Wahlkämpfe gemacht. Beide gehören zu den konservativen Hoffnungsträgern ihrer Partei, wollen 2022 zunächst einmal wieder gewählt werden. Nicht wenige sehen sie als mögliche Nachfolger von Donald Trump an. DeSantis und Abbott profilieren sich zur Zeit mit Anti-Virus-Strategien, die trotz Delta-Variante unverdrossen auf Öffnung setzen – dabei gehen sie weiter als andere Gouverneure, denn selbst Initiativen zum Schutz von Schulkindern haben beide explizit verboten.

Demonstrativ ohne Schutzmaske

Abbott hatte im vergangenen Jahr zunächst eine kurze „stay at home“-Anordnung für Texas verhängt, den Bundesstaat aber dann weitgehend geöffnet und schließlich im vergangenen Frühjahr alle Restriktionen aufgehoben, die etwa die Anzahl von Menschen in einem Restaurant begrenzten. Kürzlich verbot er Behörden und Schulen, eine Maskenpflicht anzuordnen. Unternehmen dürfen in Texas keine Impfnachweise von Kunden verlangen – so legte es der Gouverneur per Exekutivanweisung fest.

Trägt keine Maske, hustet und schüttelt Hände: Greg Abbott, der republikanische Gouverneur von Texas


Trägt keine Maske, hustet und schüttelt Hände: Greg Abbott, der republikanische Gouverneur von Texas
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Bild: dpa

Inzwischen wurde Abbott selbst positiv auf das Virus getestet. In den vergangenen Tagen hatte er sich immer wieder bei Veranstaltungen ohne Schutzmaske gezeigt. Noch Stunden, bevor seine Diagnose bekannt gegeben wurde, schüttelte er auf einer Parteiveranstaltung in der Rentnersiedlung Heritage Ranch bei Dallas Hände. Nun soll Abbott den gleichen Antikörper-Cocktail bekommen haben, wie im vergangenen Jahr Donald Trump – nur, dass der geimpfte 63-jährige Berichten zufolge bislang keine Symptome einer Corona-Erkrankung zeigte.

Die teure Behandlung ist eigentlich für immungeschwächte Patienten und solche gedacht, die älter als 65 Jahre sind. Abbott ist nach einem Unfall in den achtziger Jahren von der Hüfte abwärts gelähmt und könnte dadurch ein höheres Risiko für Komplikationen haben, geben Fachleute zu  bedenken.

Eltern kämpfen in der texanischen Hauptstadt Austin gegen Gouverneur Abbott für die Maskenpflicht.


Eltern kämpfen in der texanischen Hauptstadt Austin gegen Gouverneur Abbott für die Maskenpflicht.
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Bild: AP

Mit 15.577 Neuinfektionen im Mittel der vergangenen sieben Tage erlebt Texas eine schwere Ansteckungswelle. Immer mehr Krankenhäuser warnen davor, dass sie in ihren überfüllten Intensivstationen niemanden mehr aufnehmen können. Knapp die Hälfte der Texaner sind erst geimpft, in die Kliniken kommen Berichten zufolge bis zu 98 Prozent Ungeimpfte. Städte wie Dallas und San Antonio verteidigen sich zur Zeit vor dem Obersten Gericht des Bundesstaates, weil Abbott ihnen lokale Maskenpflicht-Dekrete nicht durchgehen lassen will.

Wahlverhalten in der „Suburbia“ verändert sich

Unterdessen versuchen Schulen, ihre oft ungeimpften Kinder zu schützen und die Anordnungen des Gouverneurs zu umgehen. Einige Schulbezirke tun das per Gremien-Beschluss – ein Bezirk namens Paris im Nordosten des Bundesstaates änderte kurzerhand die Kleidervorschriften für seine Schulen, um Schutzmasken verpflichtend zu machen. Und während Abbott nicht von seiner Linie abweicht, bestellte seine Gesundheitsverwaltung fünf große Kühltransporter für Leichen bei der amerikanischen Katastrophenschutzbehörde FEMA. Zumindest auf die ärgsten Folgen der Ansteckungswelle will man vorbereitet sein.

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