Nachrichten

#Mecklenburg-Vorpommern: Brennende Flüchtlingsunterkunft – Staatsschutz ermittelt

„Mecklenburg-Vorpommern: Brennende Flüchtlingsunterkunft – Staatsschutz ermittelt“




Das mutmaßlich gelegte Feuer in einer Unterkunft für ukrainische Kriegsflüchtlinge bei Wismar sorgt für Entsetzen. Die Polizei vermutet einen politischen Hintergrund.

Der Brand einer Unterkunft für ukrainische Kriegsflüchtlinge in Mecklenburg-Vorpommern könnte einen politischen Hintergrund haben. Das vermuten die Ermittler, die von Brandstiftung an dem ehemaligen Hotel in Groß Strömkendorf bei Wismar ausgehen, wie das Polizeipräsidium in Rostock am Donnerstag mitteilte. Die Ermittlungen wurden demnach federführend dem Staatsschutz übergeben.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sprach von einer furchtbaren Nachricht. „Menschen, die vor Putins Krieg bei uns in Deutschland Schutz gefunden haben, mussten aus den Flammen gerettet werden“, sagte die SPD-Politikerin in Berlin. Sie wollte am späten Nachmittag mit Landesinnenminister Christian Pegel (SPD) den Brandort besuchen.

Das Feuer war laut Polizei am Mittwochabend gegen 21.20 Uhr an einer Außenseite des Gebäudes ausgebrochen. Darin hielten sich zu dem Zeitpunkt 14 Geflüchtete, darunter vier Kinder und Jugendliche, sowie drei Betreuer auf, wie Heimleiter Andrej Bondartschuk sagte. Das reetgedeckte Gebäude brannte nieder, verletzt wurde niemand. Rund 120 Feuerwehrleute waren bis in die Morgenstunden im Löscheinsatz.

Hakenkreuz-Schmiererei entdeckt

Auf einem Schild vor der Unterkunft war vor dem Brand eine Hakenkreuz-Schmiererei entdeckt worden. Ob ein Zusammenhang mit dem Feuer besteht, war nach Worten von Innenminister Pegel noch offen. In letzter Zeit hatte es in der Region eine Serie von Brandstiftungen gegeben, zuletzt brannte ein leerstehendes Haus. Auch die Brandserie sei Teil der Ermittlungen, sagte der Vizepräsident des Polizeipräsidiums Rostock, Michael Peters, in Groß Strömkendorf.

Zahlreiche Politiker sowie Vertreter von Kirchen und Gewerkschaften äußerten ihr Entsetzen über den Brand. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) betonte: „Menschen, die vor Krieg flüchten, brauchen unseren Schutz und unsere Unterstützung. Hetze und Gewalt dulden wir nicht!“

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den Inhalt von Twitter anzuzeigen

Hier kann mit Ihrer Einwilligung ein externer Inhalt angezeigt werden, der den redaktionellen Text ergänzt. Indem Sie den Inhalt über „Akzeptieren und anzeigen“ aktivieren, kann die Twitter International Company Informationen auf Ihrem Gerät speichern oder abrufen und Ihre personenbezogenen Daten erheben und verarbeiten, auch in Staaten außerhalb der EU mit einem niedrigeren Datenschutz Niveau, worin Sie ausdrücklich einwilligen. Die Einwilligung gilt für Ihren aktuellen Seitenbesuch, kann aber bereits währenddessen von Ihnen über den Schieberegler wieder entzogen werden. Datenschutzerklärung

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan, zeigte sich schockiert und sprach gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe von einem „Brandanschlag“.

Erinnerungen „an ganz dunkle Zeiten“

Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Schweriner Landtag, Julian Barlen, sagte, die Hakenkreuz-Funde vor Ort weckten 30 Jahre nach Lichtenhagen und Mölln Erinnerungen „an ganz dunkle Zeiten“. Der Beauftragte für Flüchtlingsfragen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Christian Stäblein, sagte: „Wer Geflüchtete angreift, greift uns alle an.“

Immer wieder kommt es in Deutschland zu Angriffen im Zusammenhang mit Flüchtlingsunterkünften. Allein im zweiten Quartal dieses Jahres zählte das Bundesinnenministerium 24 politisch motivierte Delikte, bei denen eine Flüchtlingsunterkunft selbst Tatort oder direktes Angriffsziel war. Dabei hatten den Angaben zufolge 13 Delikte einen politisch rechts motivierten Hintergrund, wie das Bundesinnenministerium auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hin mitgeteilt hatte.

Bürgermeister: „Angriff ist erschütternd“

Der Bürgermeister der Gemeinde Blowatz, zu der Groß Strömkendorf gehört, Tino Schmidt (SPD), erklärte, bisher habe es in der Region keine Anzeichen für rechtsmotivierte Umtriebe gegeben. Man habe ein sehr gutes Verhältnis zu den Flüchtlingen aus der Ukraine. Zeitweise seien in dem ehemaligen Hotel bis zu 170 Menschen aus dem von Russland angegriffenen Land untergebracht gewesen. Im Sommer habe man mit den Flüchtlingen und dem DRK, das die Einrichtung betreut, noch ein fröhliches Sommerfest gefeiert.

Peters unterstrich: „Jeder Angriff auf Flüchtlinge oder deren Unterkünfte ist auch eine Attacke auf unsere Grundwerte. Ein solcher Angriff ist erschütternd und nicht hinnehmbar gleichermaßen.“ Die Ermittlungen zu dem Feuer hätten oberste Priorität.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!