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#München hat auch in der Corona-Pandemie die meisten Staus

München hat auch in der Corona-Pandemie die meisten Staus

München bleibt nach neuen Daten die staureichste Stadt in Deutschland. Dort erreichten die Autofahrer im vergangenen Jahr zusammen eine Verspätung von 65 Stunden. Dahinter folgen Berlin mit 46 Stunden, Nürnberg mit 35 Stunden und Hamburg mit 33 Stunden. Damit kommt der urbane Verkehr immer wieder zum Stillstand und Autofahrer brauchten länger als gedacht. Das geht aus dem Global Traffic Scorecard des Unternehmens Inrix hervor, das dafür Staustudien auswertet und mehr als tausend Städte in 50 Ländern miteinander vergleicht.

Jan Hauser

Dabei sorgte die Corona-Pandemie im vergangenen Jahr für insgesamt weniger Verkehr und dadurch auch für eine bessere Klimabilanz. Auf den Straßen in den Zentren Deutschlands hat sich das ebenfalls bemerkbar gemacht, wenn auch mitunter weniger als gedacht. Der durchschnittliche deutsche Autofahrer verbrachte nach der Studie im Jahr 2020 immer noch 26 Stunden im Stau und so immerhin 20 Stunden weniger als im Vorjahr. Pendler in den größten deutschen Städten mit Ausnahmen hatten damit zwischen einem Viertel und einem Drittel weniger Zeit im stockenden Verkehr als in den Vorjahren. Die tägliche Fahrleistung ist im Durchschnitt gesunken – und ebenfalls die Zahl der Unfälle.

Die verringerte Mobilität macht sich bis in dieses Jahr hinein bemerkbar. Im Februar diesen Jahres gingen die Fahrten in deutsche Innenstädte um 40 Prozent im Vergleich zum Februar vor einem Jahr zurück. Im Vergleich zum Pandemie-Beginn im Frühjahr war der städtische Verkehr in der zweiten Corona-Welle im Winter allerdings höher.

Schon zu Beginn der zweite Welle mit wachsenden Einschränkungen nahm die Mobilität weniger ab als im Vergleich zum Stillstand im März. Die Berliner Verkehrsforscherin Barbara Lenz sagte hierzu, dass viele inzwischen eine Option für sich gefunden haben, trotz Corona mobil zu bleiben. Seit Pandemie-Beginn sinkt vor allem die Zahl der Passagiere in den Bussen und Bahnen, während das Rad und das Auto zu den Gewinnern der Krise zählen.

Das bestätigt auch die neue Studie. Im April 2020 gab es laut Scorecard 2020 deutlich weniger Fahrten in die Innenstädte. In Köln und München ging die Zahl der Fahrten in den Zentren im Vergleich zum Februar um fast zwei Drittel zurück. Im Sommer nahm die Mobilität wieder zu und näherte sich dem Verkehrsaufkommen vor der Pandemie an. In München waren die Zahl der Fahrten im September so hoch wie vor der Corona-Krise und in Berlin um acht Prozent niedriger. Im November und Dezember sank das Verkehrsaufkommen mit den zunehmenden Corona-Einschränkungen wieder, aber nicht so deutlich wie im März und April.

Die Innenstadt ist in Gefahr

Die Studienautoren gehen davon aus, dass die Innenstädte mit den vielen Büros und Restaurants am stärksten von der Pandemie getroffen sind und bleiben. Durch die weiteren Einschränkungen werde der Verkehr in die Stadtzentren wahrscheinlich im gesamten Jahr 2021 hinter dem Fahrtaufkommen in Vorstädten und ländlichen Gebieten zurückbleiben. „Das Corona-Virus verändert die Art und Weise, wann, wo und wie wir uns bewegen“, sagte Bob Pishue, Verkehrsanalyst von Inrix. Das Verhalten habe sich durch die Einschränkungen quasi über Nacht geändert und die morgendlichen Pendlerströme in die Städte gingen überall zurück.

Nun sorgen sich auch die Großstädte um ihre Zentren, die weit weniger belebt sind als noch vor Jahren. Das richtet sich vor allem auf die teilweise geschlossenen Geschäfte und den Einzelhandel. Vor allem erfährt der Online-Handel in der Corona-Krise viel mehr Nachfrage und verdrängt damit die klassischen Ladenlokale. Der Städtetag fordert für den Wandel ein Förderprogramm von der Bundesregierung mit 2,5 Milliarden Euro für die nächsten fünf Jahre. „Wir wollen und müssen die Innenstädte neu beleben, gemeinsam mit Vermietern, Unternehmen, der Kultur und allen anderen Akteuren vor Ort“, sagt Burkhard Jung, Präsident des Städtetages und Oberbürgermeister aus Leipzig.

Das sind die Stau-Strecken

Zur staureichsten Stadt der Welt kürte die Untersuchung Bukarest: Hier verbrachten Autofahrer mehr als fünf Tage im Stau und verloren insgesamt 134 Stunden im Jahr. Dahinter liegen Bogotá mit 133 Stunden und New York mit 100 Stunden. München kommt im Weltvergleich auf den 20 Platz und ist damit in dieser Liste nach Zeitverlust deutlich gestiegen. Berlin erreicht Platz 45, Nürnberg Platz 86 und Hamburg Platz 97. Die meisten deutschen Städte belegten hier höhere Ränge als zuvor. Daher sind die Fahrer in Deutschland in der Pandemie-Zeit öfter unterwegs gewesen als andere Stadtbewohner. Besser und flüssiger läuft es hingegen in Düsseldorf: Hier hatten Autofahrer eine um 46 Prozent geringere Wartezeit im Vergleich zum Vorjahr.

Die staureichste Straße in Deutschland verortet die Studie nach Berlin: Autofahrer, die über die B96 (Tempelhofer Damm/Mehringdamm) täglich von der Borussiastraße zum Tempelhofer Ufer pendeln, kamen auf eine Verspätung von 14 Stunden im vergangenen Jahr. Fünf der zehn Straßen mit den größten Verzögerungen liegen allerdings in Hamburg.

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