Nachrichten

#Keine Chance fürs Künstlerhaus in der Alten Wache in Landsberg?

„Keine Chance fürs Künstlerhaus in der Alten Wache in Landsberg?“




Die Alte Wache im Landsberger Industriegebiet Frauenwald sollte schon mal abgerissen werden. Künstler Franz Hartmann hat andere Pläne für das Gebäude – die Stadt aber auch.

Es war eine herbe Enttäuschung für den Landsberger Franz Hartmann, als er die Nachrichten hörte: Die Alte Wache soll in Zukunft als Museumsdepot zur Verfügung stehen. Als es im Zusammenhang mit dem Projekt Landsberg 2035 um einen Bebauungsplan ging, sei das Ziel noch gewesen, Ausstellungen und Veranstaltungen auf dem Gelände zu ermöglichen. Mit dem Titel „Der Traum ist aus!“ teilt Hartmann seine Gedanken zu der Kehrtwende. 

Alte Wache sei vonseiten Hartmanns perfekt für kulturelle Nutzung

Vor fast drei Jahren habe er geplant, dass in dem Gebäude ein „Kreativzentrum und Künstlerhaus“ entsteht. Dort sollten Künstlerinnen und Künstler in Ateliers arbeiten können, Ausstellungen und Veranstaltungen stattfinden. Hartmann hatte das Gebäude mit dem Verein „Kunst hält Wache“ schon einmal für ähnliche Projekte genutzt. „Um sich eine eventuelle Option für eine Erweiterung des hinter der Alten Wache geplanten Museumsdepots nicht zu verbauen, lehnt die Stadt es ab, das Grundstück zu veräußern“, schreibt er in einer Rundmail. Im Gespräch mit der Redaktion sagt Hartmann, er sei nicht alleine über die Entscheidung verwundert gewesen. 

„Es ist natürlich sehr ernüchternd, zumal sich das Gebäude mit seiner Lage im Industriegebiet perfekt geeignet hätte“, sagt Hartmann. Alternativen für sein Projekt zu finden, sei schwierig. Im Wohngebiet sei so eine Räumlichkeit mit ihren Veranstaltungen Bewohnerinnen und Bewohnern zu laut. Im zentralen Industriegebiet „zu kulturell“. Hartmann hätte sich gewünscht, dass im Rahmen des Bebauungsplanes für die Edeka-Erweiterung das Gelände der Alten Alten Wache als Gewerbegrund mit kultureller Nutzung ausgewiesen wird. Stattdessen wurde eine Gemeinbedarfsfläche geschaffen für Veranstaltung, Kultur, Ausstellung und Depot.

Das sagt die Stadt Landsberg zu den Plänen

Das hätte eigentlich gut geklungen, sagt Hartmann. Dass die Stadt selbst keinen solchen Veranstaltungsraum umsetzt, sei schade. Der Bedarf an Freiräumen für Kreativwirtschaft und Subkultur sei in Landsberg groß, das sei auch bei der Umfrage 2035 klar geworden. Unverständnis hat er für die „eventuelle Erweiterung“. Das Museumsdepot sei noch nicht endgültig geplant. „Und so ein Depot kann überall hin“, so Hartmann. „Besonders schade ist es, weil das Projekt von vielen Seiten der Stadt großen Zuspruch bekommt.“ 

Susanne Flügel, Pressesprecherin der Stadt Landsberg, sagt: „Sowohl der Stadtrat als auch die Abteilung Kultur der Stadt sehen nach wie vor einen Bedarf an Freiräumen für die Kreativwirtschaft wie auch die Subkultur.“ Sie teile diese Ansicht und fände das Konzept von Hartmann grundsätzlich inhaltlich überzeugend. Allerdings müsse man unabhängig davon die Beurteilung eines Verkaufs des Grundstücks der Alten Wache sehen. Das gesamte Grundstück, auf dem die Alte Wache steht, gehört der Stadt Landsberg. Im Bebauungsplan wird die Gesamtfläche als Gemeinbedarfsfläche festgesetzt, die neben einer kulturellen Nutzung und auch ein Museumsdepot vorsieht. Das sei eine Verpflichtung der Stadt und die Größe des Museumsdepots müsse den bestehenden Umfang des aktuellen Depots widerspiegeln.

Wie könnte sich ein Künstlerhaus in der Alten Wache finanzieren?

Hinzu käme, dass das Gebäude der Alten Wache in der Form, in der es jetzt ist, nicht genutzt werden kann. „Es fehlen Heizung, Wasser und weitere Infrastrukturen – auch Herr Hartmann geht von einem Investitionsvolumen von mindestens 500.000 Euro aus, um die Räume nutzbar zu machen“, so Flügel. Kurzfristige Mietverträge oder eine Pacht für Hartmann kämen nicht infrage. Zudem sei die Grundstücksfläche für das Konzept zu klein. 

Hartmann sagt zum Thema Finanzierung: „Das alleinige Betreiben durch den Verein ‚Kunst hält Wache‘ ist finanziell nicht möglich.“ Es gäbe zwar zahlreiche Möglichkeiten für temporäre Förderungen wie für Ausstellungen und Veranstaltungen, jedoch kaum Möglichkeiten für dauerhafte Investitions-Förderungen. In Hartmanns Konzept würde er das Gebäude zweckgebunden von der Stadt erwerben und für Sanierung und Umbau aufkommen. „Die einzelnen Bereiche könnten dann durch mich an die jeweiligen Nutzer vermietet werden – auch kurzfristig und nur projektbezogen.“ Seine Rolle würde sich im Wesentlichen auf die eines Vermieters beschränken, der den „Freiraum“ zur Verfügung stellt. 

Zum Thema Grundstücksgröße gibt Hartmann zu bedenken, dass recht kurzfristig eine Linie in den Bebauungsplan mit aufgenommen wurde, die das Grundstück untauglich für Veranstaltungen macht. Die Linie steht für bauliche Maßnahmen, die die Parkplatz- und Außenfläche so sehr verkleinern, dass ein Veranstaltungsbetrieb rechtlich nicht mehr zulässig wäre. Am kommenden Mittwoch, 15. März, steht das ganze auf der Tagesordnung des Stadtrats und wird als Projekt noch einmal vorgestellt. 

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!