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#Nawalnyj soll auf Krankenstation verlegt worden sein

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Nawalnyj soll auf Krankenstation verlegt worden sein

Trotz Behauptungen des russischen Strafvollzugs über eine Verlegung Alexej Nawalnyjs auf eine Krankenstation hält die Ungewissheit um den Zustand des inhaftierten russischen Oppositionsführers an. Seit Mitte März wird Nawalnyj in einer Strafkolonie in Pokrow hundert Kilometer östlich von Moskau festgehalten, Ende März begann er dort einen Hungerstreik, um sein Recht auf Untersuchung durch einen unabhängigen Arzt zu verwirklichen.

Friedrich Schmidt

Zunächst hatte Nawalnyj über starke Rückenschmerzen und fortschreitende Gefühllosigkeit in Beinen und Händen geklagt. Dazu sollen Ende voriger Woche nach Angaben von Nawalnyjs Ärzten, die Ergebnisse einer Blutuntersuchung veröffentlichten, Nierenfunktionsstörungen und das Risiko gekommen, dass Nawalnyj jederzeit einem Herzstillstand erliegen könnte. Eine sofortige Einweisung auf eine Intensivstation sei nötig, forderten die Mediziner, die nicht zu Nawalnyj gelassen werden.

Am Montagmittag teilte die Strafvollzugsbehörde des Gebiets Wladimir, in dem Pokrow liegt, mit, eine Ärztekommission der Behörde habe entschieden, Nawalnyj auf die Krankenstation einer anderen Strafkolonie zu verlegen. Die in der Gebietshauptstadt Wladimir gelegene Einrichtung sei „unter anderem auf die dynamische Beobachtung solcher Patienten spezialisiert“. Aus der Meldung ging nicht hervor, ob die Verlegung schon erfolgt sei oder noch erfolgen solle. Zudem sind unter Berufung auf das Umfeld der Behörde mehrfach Falschbehauptungen über Nawalnyjs Aufenthaltsort verbreitet worden. Jetzt wiederholte die Behörde ihre aus früheren Mitteilungen, aber von Nawalnyjs Anwälten, Ärzten und Familie bestrittene Angabe, sein Gesundheitszustand werde „als zufriedenstellend beurteilt“.

Vitamintherapie für Nawalnyj?

Unerwähnt blieb nun eine Drohung, Nawalnyj zwangsweise zu ernähren; doch wurde mitgeteilt, „mit Zustimmung des Patienten wurde ihm eine Vitamintherapie verschrieben“. Eine Bestätigung dafür stand zunächst aus. Nach eigenen Angaben trinkt Nawalnyj seit dem 31. März nur Wasser; er soll extrem abgemagert sein. „Solange die Anwälte ihn nicht finden, werden wir nicht verstehen, wo er ist und was mit ihm passiert“, schrieb Nawalnyjs Stabschef Leonid Wolkow auf Facebook. Die Anwälte seien auf dem Weg in die Strafkolonie in der Stadt Wladimir.

Russland steht wegen des Falls Nawalnyj unter internationalem Druck. Am Sonntag haben die Vereinigten Staaten Moskau mit „Konsequenzen“ gedroht, sollte Nawalnyj in der Haft sterben. Zudem haben Nawalnyjs Mitstreiter für Mittwochabend zu Protesten in ganz Russland aufgerufen. Wolkow vermutete, die neue Mitteilung solle suggerieren, dass Nawalnyj, anders als seine Mitstreiter befürchten, nicht sterbe, und so Leute davon abbringen, am Mittwoch zu demonstrieren. Er erwähnte frühere Behauptungen der Machthaber, nach denen Nawalnyj nur allen etwas vorspiele, und hob hervor, die aktuelle Meldung laufe auf eine Anerkennung des schlechten Gesundheitszustands hinaus: Eben noch solle Nawalnyj „simuliert“ haben, jetzt auf einmal im Gefängniskrankenhaus sein.

Iwan Schdanow, der Leiter von Nawalnyjs Stiftung zum Kampf gegen Korruption, hob auf Twitter hervor, dass die Strafkolonie in Wladimir „ebenso eine Folterkolonie ist, nur mit einer großen Krankenstation, wo sie Schwerkranke hinbringen“. Es handele sich also implizit um das Eingeständnis, „dass sich Nawalnyjs Zustand verschlechtert hat“. Anastassija Wassiljewa, die Leiterin einer mit Nawalnyj zusammenarbeitenden unabhängigen Ärztegewerkschaft und persönliche Ärztin des Politikers, schrieb ebenfalls auf Twitter, die Krankenstation in der Wladimirer Strafkolonie diene zur Behandlung von Tuberkulosepatienten und sei kein Krankenhaus, wo man Nawalnyj heilen könne. Wassiljewa forderte neuerlich, Zugang zum Patienten zu bekommen. Der Politikers selbst hatte kürzlich über Tuberkulosefälle in seinem Haftumfeld berichtet, auch, dass er an Fieber und starkem Husten leide.

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