#Neandertaler-Gen macht schmerzempfindlich – Konradin Wissens-Ecke
„Neandertaler-Gen macht schmerzempfindlich – Konradin Wissens-Ecke“
Es war ein Paukenschlag in der Geschichte der Anthropologie: Die Analyse fossiler DNA aus Überresten von Neandertalern zeigte, dass unser archaischer Cousin gar nicht wirklich ausgestorben ist – er lebt in uns weiter. Ein paar Prozent Neandertaler-Erbgut in vielen heutigen Menschen dokumentieren eine einstige Vermischung der beiden Menschenarten. Einige Studien sind bereits der Frage nachgegangen, welche Bedeutung das genetische Erbe des Neandertalers in heutigen Menschen hat. Demnach sind Neandertaler-Genvarianten beispielsweise mit heller Haut- und Haarfarbe verknüpft, beeinflussen den Stoffwechsel und können eine Rolle im Immunsystem spielen. Vom Neandertaler geerbte DNA-Abschnitte könnten sogar schwere Covid-19-Verläufe begünstigen, hat kürzlich eine Studie ergeben.
Ein spezielles „Schmerz-Protein“ im Visier
Wie die Forscher um Svante Pääbo vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig berichten, haben sie nun eine weitere genetische Besonderheit des Neandertalers entdeckt, die offenbar noch heute das Erbgut einiger Menschen prägt: Sie stießen in den sequenzierten Genomen des Neandertalers auf drei Mutationen in einem Gen, das für das NaV1.7-Protein kodiert. Die Merkmale der Genvariation weisen dabei darauf hin, dass alle Neandertaler sie besaßen.
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