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#Netflix-Vampir in schrecklich wahrer Geschichte: Dieser Verwandlungskünstler stellt selbst Jared Leto in den Schatten

Netflix-Vampir in schrecklich wahrer Geschichte: Dieser Verwandlungskünstler stellt selbst Jared Leto in den Schatten

Ob wunderbar abgedreht in Netflix-Horrorfilmen oder in seriösem Berlinale-Stoff: Neben dem deutschen Verwandlungskünstler Alexander Scheer sieht selbst Jared Leto blass aus.

Geht es um die schauspielerischen Chamäleons, dann fallen einem sofort englischsprachige Stars wie Jared Leto oder Christian Bale ein. Die haben bekanntlich noch nie zu einer Perücke nein gesagt. Dabei müssen wir gar nicht über den großen Teich spähen nach diesen sonderbaren Talenten. Alexander Scheer steht genau vor unserer Nase und das schon seit Sonnenallee aus dem Jahr 1999.

Ob mörderische Netflix-Vampire oder ostdeutsche Liedermacher, Terroristen oder Menschrechtsanwälte, Scheer verschwindet in seinen Rollen und das so, wie es ein Jared Leto nur vorgibt: Bis man über ihn als verwandelter Schauspieler nicht mehr nachdenkt.

Als Netflix-Vampir drehte Alexander Scheer richtig auf

Nehmen wir eine seiner unterhaltsamsten Rollen: Im blutigen Netflix-Horrorfilm Blood Red Sky von Peter Thorwarth wird ein Passagierflugzeug erst entführt und dann zum Ausgangspunkt einer Vampir-Seuche.

Schaut euch den Trailer für Blood Red Sky an:

Blood Red Sky – Trailer (Deutsch) HD

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Scheer durchläuft die Stadien des sich multiplizierenden Horrors wie ein Schmetterling, der alle 30 Minuten ein neues prachtvolles (und blutiges) Flügel-Muster zeigt. Erst gibt er den adretten Steward, dann den unberechenbaren Entführer und schließlich das wild gewordene Vampir-Monster. Scheer verbeißt sich in diese Rolle, wie seine Figur in die Halsschlagader eines Opfers.

Es ist ein Fest und sein Spiel genauso groß und breit, wie es ein satter Genrefilm dieser Art verlangt. Für diese Art Performance gibt es aber leider selten Preise.

Blood Red Sky

Dafür muss man in Deutschland schon was „Ernstes“ spielen, am besten eine wahre Geschichte. Den ostdeutschen Liedermacher Gundermann zum Beispiel. Ausgestattet mit einer blonden Haarmatte bewegt sich Scheer in dem Biopic von Andreas Dresen durch Tagebau-Gruben, als hätte er nie etwas anderes gemacht.

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Schauspielerisch vermeidet er die offensichtliche Virtuosität, sondern passt sich der gedämpften, tragikomischen Tonalität des Dresen-Films an. Wir können durch ihn hinein schauen in den kauzigen Gundermann, dessen Herz am rechten Fleck sitzt, wenn auch seine Entscheidungen dies nicht immer spiegeln. Dafür gab es 2019 den Deutschen Filmpreis. Das kommt davon, wenn man einen Film ohne Vampire dreht.

Nach Gundermann legt Andreas Dresen den Berlinale-Film Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush vor

Um den Goldenen Bären für den besten Film bewirbt sich aktuell der Berlinale-Film Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush. Comedienne, Moderatorin und Schauspielerin Meltem Kaptan spielt Rabiye Kurnaz. Ihr Sohn Murat wurde 2001 in Pakistan gefangenengenommen und durch die USA erst gefoltert und dann ohne Anklage in Guantanamo festgehalten.

Gundermann

Dass Kurnaz kein „ungesetzlicher Kombattant“ auf dem Weg zu den Taliban war, wurde zügig nachgewiesen. Trotzdem brauchte es fünf Jahre, bis Rabiye ihren Sohn wiedersehen sollte. An Tag 1 der Trennung, am 3. Oktober 2001, setzt das Drehbuch von Laila Stieler (Gundermann) ein und wird in zwei Stunden Laufzeit auch den schicksalsträchtigen Tag 1786 passieren, den sich Rabiye so lange erhoffte.

Andreas Dresens neuer Film ist konventionell, aber immerhin gut gespielt

Rabiye wirbelt in Meltem Kaptans Interpretation genauso energisch durch die Büros von Rechtsanwälten wie durch ihre Küche. Dresen inszeniert Rabiye als unbeirrbare Kraft hinter den Bemühungen um die Freilassung von Murat Kurnaz. Während der Vater sich zunächst in der Vorstellung wiegt, der Sohn müsse schon etwas angestellt haben, ist die Trennung für Rabiye sowohl unerträglich als auch unverständlich. Dieser tief sitzende Schmerz treibt Kaptans bodenständige Macherin an, die sich nach jedem Rückschlag durch bürokratische Mühlen und Willkür wieder aufrafft.

Den ruhigen Gegenpol in der wahren Geschichte bildet der Rechtsanwalt Bernhard Docke. Er vertritt Rabiyes Anliegen und zieht mit ihr sogar vor den Obersten Gerichtshof der USA. Wo die Mutter den Drall einer Naturgewalt mitbringt, gibt sich Docke verkopft, knochig, fröstelnd.

Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush

Wir haben hier die Zutaten eines Buddy Movies vor uns. Heraus kommt ein tragikomischer Ton in der Tradition von klassischer Oscar-Ware, etwa Green Book oder The King’s Speech – Die Rede des Königs. Falls einen diese schematischen Erzählungen nicht ermüden, könnte Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush viel Freude bereiten. Von Guantanamo sieht man nämlich nur ein Foto und mit der Aufgabe, die Bilder der Haft in unserer Vorstellung zu verankern, ist die sonnige Regie überfordert.

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Sollte das nicht reichen, bleibt immerhin die

mitreißende Energie von Meltem Kaptan , die sich mit ihrem Film-Komplizen ein hinreißendes Doppel liefert. Der wird von Alexander Scheer gespielt, auch wenn man das vielleicht gar nicht merkt. Aber das ist bei diesem Schauspieler der Sinn der Sache.

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