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#Nordrhein-Westfalen: Razzien gegen Clan-Kriminalität: Verhaftungen und Festnahmen

„Nordrhein-Westfalen: Razzien gegen Clan-Kriminalität: Verhaftungen und Festnahmen“




Mit einem großen Aufgebot geht die Polizei in Nordrhein-Westfalen gegen Clan-Kriminalität vor. In mehreren Städten rücken die Beamten mutmaßlichen Kriminellen auf die Pelle. Es gibt auch Festnahmen.

Die Polizei in Nordrhein-Westfalen hat ihre Großaktion gegen Clan-Kriminalität bis in den späten Abend hinein fortgesetzt. Schon den ganzen Samstag über hatten Hunderte Ermittler in vielen Städten des Ruhrgebiets Razzien und Kontrollen durchgeführt.

Bis zum Nachmittag wurden Einsätze in Essen, Mülheim, Bochum, Herne, Hattingen, Dortmund und Gelsenkirchen bekannt. Am Abend bestätigte die Polizei in Duisburg eine Razzia bei einer Gaststätte in Kombination mit einem Wettbüro. Dort war Innenminister Herbert Reul (CDU) dabei. Zuvor hatte sich der Politiker im Laufe des Tages bereits in Essen und Bochum vor Ort über Einsätze informiert.

„Null-Toleranz-Strategie“

Die nordrhein-westfälische Landesregierung geht seit einigen Jahren mit einer sogenannten Null-Toleranz-Strategie gegen Clan-Kriminalität vor. In Duisburg-Marxloh wurden nach Angaben eines Polizeisprechers vom Abend drei verbotene Spielautomaten aufgespürt. Mit ihnen könnten Kriminelle Geld an der Steuer vorbei einnehmen, erläuterte er. Es seien in den dort durchsuchten Lokalen rund 20 Menschen überprüft worden. Die am Samstag zudem durchgeführten Verkehrskontrollen hätten den Zweck zu erfassen, wer welche Autos nutze. Denn Kriminelle würden zur Tarnung häufig Wagen fahren, die auf völlig andere Menschen zugelassen seien, so der Sprecher.

Nach früheren Angaben der Polizei in Essen waren auch andere Behörden wie Zoll, Steuerfahndung und kommunale Behörden an den Durchsuchungen beteiligt. Bis zum Mittag vollstreckten die Beamten fünf Haftbefehle. Weitere sechs Personen seien vorläufig festgenommen worden, hatte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Nach Angaben des Polizeisprechers in Duisburg soll es am Sonntag eine Gesamtbilanz des Großeinsatzes geben.

Unruhe stiften

„Mit diesen Razzien verfolgen wir vor allem drei Ziele: Erstens erwischen wir Menschen, die sich strafbar gemacht haben, zweitens klären wir Strukturen auf und finden Beweismittel und drittens wollen wir natürlich auch Unruhe stiften“, sagte Reul. „Kriminelle Clanmitglieder sollen wissen, dass wir vielleicht morgen oder übermorgen wieder da sind.“ Laut Reul lief der Einsatz seit den frühen Morgenstunden landesweit, vor allem in Städten und Landkreisen des Ruhrgebiets.

„Dabei nehmen wir ganz gezielt unterschiedliche kriminelle Geschäftsmodelle unter die Lupe“, sagte Reul weiter. So wurde in Essen mit Hilfe von Spezialkräften ein 24-Jähriger mit Kontakten ins Clan-Milieu festgenommen, der mit fünf Komplizen Menschen mit überteuerten Monteursleistungen ausgenommen haben soll. Allein im Zusammenhang mit diesem Tatkomplex waren rund 200 Beamte an Durchsuchungen in insgesamt vier Städten beteiligt. In einem anderen Fall in Bochum ging es unter anderem um den Verdacht illegaler Abfallentsorgung und illegalen Schrotthandels. In einem Gewerbegebiet wurden dabei zwei Gebäude durchsucht. Auch dort waren zahlreiche Beamte im Einsatz. In Mülheim standen Barbershops im Fokus.

Landesweit hat die Polizei 112 türkisch-arabischstämmige Großfamilien im Blick. 2020 ordnete die NRW-Polizei knapp 5800 Straftaten der Clan-Kriminalität zu. Tatverdächtig waren mehr als 3800 Menschen. Bei einem Fünftel der Ermittlungskomplexe im Bereich der Organisierten Kriminalität gibt es laut Landeskriminalamt Bezüge zu Clan-Kriminalität.

Schlüsseldienst, Rohrreiniger, Kammerjäger

Die mutmaßlichen Bandenmitglieder in Essen sollen sich als Schlüsseldienst, Rohrreiniger oder Kammerjäger ausgegeben und im Schnitt 1000 Euro von den Opfern verlangt haben. Da der 24-Jährige der Polizei unter anderem wegen Verstößen gegen das Waffengesetz bekannt war, holten ihn Spezialkräfte aus seiner Wohnung. Dem Mann wird gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen. Er soll mit seinen Komplizen schlechte oder gar keine Arbeiten abgeliefert haben – für die dann horrende Summen aufgerufen wurden. Laut Ermittlerkreisen buchten die Verdächtigen zudem über die EC-Karten ihrer Opfer in mehreren Fällen noch mehr ab.

Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) machte sich am frühen Samstagmorgen in Essen selbst ein Bild von dem Einsatz. „Das waren arglose Menschen, die Hilfe bestellten und Betrüger bekamen – das finde ich wirklich perfide“, sagte Reul. „Diesen angeblichen Monteuren haben wir heute das Handwerk gelegt.“ Mit jeder einzelnen Festnahme rücke man den kriminellen Clans „mehr und mehr auf die Pelle“, so der Innenminister: „Die sollen wissen, dass wir ihnen auf der Spur sind.“

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