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#Opec hält sich zurück – aber Amerika geht an die Ölreserven

„Opec hält sich zurück – aber Amerika geht an die Ölreserven“

Die Organisation erdölexportierender Staaten und ihrer Verbündeten (OPEC plus) wollen die Ölförderung nur moderat erhöhen – im Gegenzug plant der amerikanische Präsident Joe Biden, eine außergewöhnlich große Menge der amerikanischen Ölreserven freizugeben.

Wie das Ölkartell am Donnerstag nach einer Online-Sitzung bekannt gab, soll die Ölförderung im Mai um 432 000 Barrel (Fass zu 159 Liter) je Tag erhöht werden. Das war im Rahmen des Erwarteten. Giovanni Staunovo, Ölanalyst der Bank UBS, hob hervor, die Sitzung habe nur zwölf Minuten gedauert habe; das sei bei der oft lange ringenden Organisation ungewöhnlich. In der OPEC plus arbeiten Ölstaaten wie Saudi-Arabien trotz des Ukrainekrieges weiterhin mit Russland zusammen. Der Ölpreis fiel auf zeitweise rund 106 Dollar je Barrel für die Nordseesorte Brent, die amerikanische Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich auf zeitweise 103 Dollar je Barrel.

Amerika legt vor

Die amerikanische Regierung will große Mengen Rohöl aus der Strategischen Petroleum Reserve auf den Markt bringen. Präsident Joe Biden plant die Freigabe von täglich einer Million Fass Rohöl für bis zu 180 Tage. Laut Energieministerium werden in Kavernen in Texas und Louisiana rund 568 Millionen Fass Rohöl gehalten. Die Gesamtmenge reicht nach Kalkulation des Energieministeriums, um 950 Tage ohne Öl-Importe auszukommen.

Die geplante Freigabe ist die dritte binnen weniger Monate und zugleich die größte überhaupt. Zuvor hatte Biden im November mit der Freigabe von 50 Millionen Fass und im März mit 30 Millionen Fass versucht, die Preise zu dämpfen. Teures Benzin hat sich zu einem politischen Risiko für Biden entwickelt, der um die demokratische Kongressmehrheit in den Zwischenwahlen fürchten muss. Vorstöße, das Sanktionsregime über Venezuela zu lockern, um von dort mehr Öl zu bekommen, stoßen innenpolitisch auf Widerstand aus beiden Parteien.

Die technischen Details der Freigabe sind noch nicht bekannt. Gewöhnlich werden die Ölmengen im Rahmen von Auktionen an den Meistbietenden verkauft. Das Energieministerium kann aber auch Ölmengen an Raffinerien verleihen und später zurückbekommen, zusammen mit einer zusätzlichen Menge Rohöl. Für den Regierungshaushalt wirkt die Freigabe wie ein warmer Regen in Form von Milliarden-Einnahmen: Das Energieministerium hat im Durchschnitt knapp 30 Dollar für das Fass bezahlt. Jetzt sind Preise um die 100 Dollar möglich.

Treffen der IEA-Länder

Am Freitag wollen die Mitgliedsländer der Internationalen Energieagentur (IEA) zu einem außerordentlichen Treffen zusammenkommen. Dort soll über eine koordinierte Freigabe von Notfallreserven gesprochen werden. Es sei noch nicht klar, ob die Freigabe der amerikanischen Reserven Teil dieser Aktion sei, berichtet Carsten Fritsch, Ölanalyst der Commerzbank.

Der Ölpreis war bereits am Donnerstagmorgen erheblich unter Druck geraten und stützte auch in Deutschland den Dax zeitweilig; das hielt jedoch nicht lange an. Auch Heizöl wurde wieder etwas billiger: 100 Liter kosteten 132 Euro, wie das Internetportal Heizoel24 berichtet. Anfang März waren es mal 214 Euro gewesen.

Auch Tanken wurde – von hohem Niveau aus – wieder etwas günstiger. Bereits in den vergangenen Tagen hatte es einzelne Tankstellen gegeben, an denen man Benzin wieder für weniger als 2 Euro je Liter bekam. Jetzt ist sogar der Durchschnittspreis im Tagesverlauf in vielen Städten unter diese Marke gefallen, beispielsweise in Chemnitz, Gera, Erfurt, Kaiserslautern, Karlsruhe oder Koblenz. Im Bundesdurchschnitt kostete Super E10 zuletzt 2,03 Euro und Diesel 2,13 Euro je Liter.

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