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#Parfümeurin Anne Flipo für Frédéric Malle: Synthetic Jungle

Parfümeurin Anne Flipo für Frédéric Malle: Synthetic Jungle

Wenn man die Dschungeltraumlandschaften des Malers Henri Rousseau in einen Flakon füllen könnte, käme dabei wohl ein Parfüm wie Synthetic Jungle heraus; ein feuchter, grüner Duft, der an die Farbe des Urwalds denken lässt, dabei jedoch nicht ins Wilde ausbricht, sondern sich ganz wie Rousseaus Bilder in wohlstrukturierter Pracht aufbaut. Die Parfümeurin Anne Flipo hat für Frédéric Malle diesen Duft entworfen und sich dabei im Laufe des Kreativprozesses von den Gemälden des Postimpressionisten inspirieren lassen.

Mit dem frischen Grün des Basilikums im Auftakt steigt Synthetic Jungle aus der Flasche. Wie in eine Lichtung im feuchten Grün breiten sich leichte, helle Akkorde von Ylang-Ylang, Jasmin und Maiglöckchen aus, um nach wenigen Minuten durch Patschuli geerdet zu werden. Anne Flipo sagte einmal, dass sie ihre Düfte gern um eine Idee herum kreiere. Für Synthetic Jungle fand sie eine beim Blick in die Parfümgeschichte.

Auf den Spuren der grünen Düfte

Gemeinsam mit Frédéric Malle begab sie sich auf die Spuren der sogenannten grünen Düfte. „Davon gibt es nur eine kleine Parfümfamilie“, sagt Malle. „Das begann mit Vent vert bei Balmain in den frühen fünfziger Jahren, dann gab es zwei Jahrzehnte später Chanels No.19 und schließlich Estée Lauders Private Collection 1973, das war das vollendete grüne Parfum.“

Allerdings hatten es die grünen Düfte schwer, sich gegen die opulente Konkurrenz in den siebziger Jahren durchzusetzen. Zwischen Ölkrise und sexueller Revolution suchte man nach Sicherheit und Sinnlichkeit, Yves Saint Laurent traf den Zeitgeist mit seinem orientalischen Duft Opium.

Große Sehnsucht nach Frische und Natur

Dass es nun ausgerechnet die grünen Nischendüfte sind, die es Anne Flipo angetan haben, wirkt heute, pandemiegebeutelt und mit großer Sehnsucht nach Frische und Natur, wiederum aktuell. Flipo nahm sich Lauders Komposition als Vorlage, befreite sie von allem, was mittlerweile als schwerfällig und unmodern gelten würde, und brach sie auf den Grundakkord des Galbanharzes herunter.

Grüne Düfte scheinen eine Spezialität der weiblichen „Nasen“ zu sein. Den ersten Vorstoß in diese Duftrichtung machte Germaine Cellier mit dem schon erwähnten Vent vert für Balmain. Cellier war eine der ersten Frauen, die sich in dem von Männern dominierten Geschäft durchsetzte. „Unsere Parfümindustrie hat ihre Wurzeln in Grasse in Südfrankreich, einer Gegend, in der Frauen traditionell nicht arbeiten“, sagt Malle. „Als in Paris die erste Parfümschule entstand, öffnete sich das Geschäft für die weiblichen Talente. Heute machen Frauen mehr als die Hälfte der Parfümeure aus.“

Die 1963 im nordfranzösischen Laon geborene Anne Flipo ist die dritte Frau, die in Malles Kollektion ein Parfüm veröffentlicht. Die Zusammenarbeit muss besonders gut laufen. Während des Gesprächs via Zoom riecht Malle immer wieder an seinen Handgelenken. Das sei schon das nächste Projekt, an dem er mit der Parfümeurin arbeite.

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