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#Pfaffenhofen an der Roth: Klimaneutralität bis 2040? Im Marktrat Pfaffenhofen herrscht Uneinigkeit

„Pfaffenhofen an der Roth: Klimaneutralität bis 2040? Im Marktrat Pfaffenhofen herrscht Uneinigkeit“




Parteiübergreifend sprechen sich Pfaffenhofer Markträte für mehr Klimaschutz aus. Einen gemeinsamen Nenner in der Umsetzung finden sie aber vorerst nicht.

Christoph Maisch (Grüne) hatte sich für die jüngste Sitzung des Pfaffenhofer Marktrats ein ambitioniertes Ziel gesetzt. Er brachte einen Antrag im Gremium ein, der die Marktgemeinde zur Klimaneutralität bis spätestens 2040 verpflichten sollte. „Wir müssen etwas verändern“, begründete er seinen Schritt. „Wenn in den nächsten Jahren kein Umdenken einsetzt, haben wir einen Kipppunkt erreicht, von wo aus es keine Umkehr mehr geben wird.“ Um dieses Szenario zu verhindern, sagte Maisch, sollte auch der Markt Pfaffenhofen seinen kleinen Anteil leisten. Die Zustimmung zu seinem Antrag wäre hierfür ein wichtiges Signal.


 

Für die Grünen-Fraktion um Christoph Maisch und Susanne Schmid sollte aber nicht nur das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 festgeschrieben werden. Sie hatten noch zwei weiteren Forderungen. Das letzte Klimaschutzkonzept der Gemeinde stammt aus dem Jahr 2014. Dies sei längst überarbeitungsbedürftig, sagte Maisch. Zahlreiche damals beschlossene Maßnahmen seien schlichtweg nicht umgesetzt worden. „In dem Tempo können wir nicht weitermachen“, konstatierte er. Deshalb müsse das alte Klimaschutzkonzept evaluiert und gegebenenfalls durch ein neues ersetzt werden – mit eingeschlossen: jährliche Zwischenziele. Außerdem – und das war die dritte Forderung der Grünen an dem Abend – sollte die Pfaffenhofer Verwaltung künftig bei „allen relevanten Beschlussvorlagen mit Klimaauswirkungen“ eine Einschätzung zu den Folgen für die Umwelt abgeben.

Bürgermeister Sparwasser fehlt eine klare Definition von Klimaneutralität

Grundsätzlich seien Ideen für mehr Klimaschutz absolut zu befürworten, sagte Bürgermeister Sebastian Sparwasser. Ihm stelle sich aber die Frage, was genau unter Klimaneutralität zu verstehen sei. „Mir fehlt es an einer klaren Definition“, fügte er hinzu. Einigkeit herrschte in weiten Teilen des Marktrats darüber, dass jede einzelne Person mehr für Klimaschutz tun sollte, auch die Kommune. Martin Strobel (CSU) sagte, er halte Klimaschutz für wichtig, aber zur Umsetzung der notwendigen Maßnahmen bräuchte es ein detailliertes Konzept mit Fachpersonal, das wisse, wo man als Gemeinde CO2 einsparen könne. Nun einfach 2040 als Datum zu beschließen, ohne konkrete Maßnahmen zu nennen, sei aus seiner Sicht falsch. „Deshalb werde ich es ablehnen“, sagte er.

Immer wieder wurde im Laufe der Diskussion das Klimaschutzkonzept Pfaffenhofens aus dem Jahr 2014 angesprochen. Mithilfe eines Energieberaters und in Zusammenarbeit mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern hatte der Markt damals einen Plan ausgearbeitet, wie etwa die Energieerzeugung und der -verbrauch optimiert werden könnten. Eines der ehrgeizigen Ziele: Bis 2030 sollten 100 Prozent des genutzten Stroms aus erneuerbaren Energien stammen. Im Rathaus wurde außerdem eine regelmäßige Energieberatung durch die regionale Energieagentur Ulm angeboten, später engagierte Pfaffenhofen mit drei weiteren Gemeinden sogar einen Klimaschutzmanager. Problem nur: Kaum jemand nutzte diese Beratungsmöglichkeit. Vor gut zwei Jahren beendete der Klimaschutzmanager seine Tätigkeit und wechselte auf eine andere Position in der Nähe des Bodensees, seitdem ist die Stelle vakant.

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Genau hier sollte nach Ansicht von Hildegard Feurich-Kähn (SPD) die Gemeindeverwaltung ansetzen. „Der Antrag der Grünen ist richtig und wichtig“, sagte sie. Es brauche aber eine Person, bei der die Fäden zusammenliefen, und die das Thema in die Hand nehme. Zustimmung erhielt sie von Christoph Oetinger (Freie Wähler), der sich ebenfalls dafür aussprach, das Klimaschutzkonzept noch einmal anzugehen, aber mit der nötigen fachlichen Unterstützung. Alles in allem seien die nun vorliegenden Anträge zu unkonkret ausgestaltet.

Diese Meinung schlug sich auch im Abstimmungsverhalten der Markträtinnen und -räte nieder. Während die Anträge mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2040 und der Erstellung eines neuen Klimaschutzkonzepts noch knapp abgelehnt wurden, schmetterte eine deutliche Mehrheit des Gremiums die Idee der Grünen ab, alle Beschlussvorlagen auf Klimaauswirkungen abzuklopfen.

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