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#Portugal träumt vom WM-Titel

„Portugal träumt vom WM-Titel“

Ehrenrunde für zwei alte Kämpen. Cristiano Ronaldo (37 Jahre alt) und Pepe (39) lagen sich nach dem 2:0-Sieg im Play-off-Finale gegen Nordmazedonien in Porto in den Armen, lachten und winkten zufrieden den Fähnchen schwenkenden Portugal-Fans auf der Tribüne. Das Gefühl, im letzten Moment in einem K.o.-Spiel ein WM-Ticket zu buchen, kennen die beiden nur allzu gut. Vier Mal haben sie sich gemeinsam für eine Fußballweltmeisterschaft qualifiziert, dreimal ging es nur über ein Play-off-Spiel.

Ronaldo blieb im vierten Länderspiel in Serie ohne Torerfolg und konnte wieder einmal keine großen Spielakzente setzen. Doch sein Doppelpass mit dem Torschützen Bruno Fernandes in der 32. Spielminute reichte zumindest, um Portugals Sieg einzuleiten. Pepe dagegen absolvierte nach überstandener Corona-Infektion eine starke Partie. Sein Ballgewinn am Strafraum war Mitte der zweiten Halbzeit der Ausgangspunkt für einen blitzsauberen Konter, den Fernandes zum 2:0-Endstand verwertete.

Den Spieß umgedreht

Die Seleção spulte das Spiel ab wie eine notwendige Pflicht: immer auf Spielkontrolle bedacht, ohne großes Risiko einzugehen, fast ohne Tempo. Anstatt wie die Italiener, die im Playoff-Halbfinale gegen Nordmazedonien mit 0:1 verloren hatten, immer wieder gegen das Abwehrbollwerk der Südosteuropäer anzurennen, drehte Portugal den Spieß um. Das Team von Trainer Fernando Santos ließ das Leder im Mittelfeld ballsicher zirkulieren, zwang die Nordmazedonier zu Ballverlusten und schlug dann mit wenigen, schnellen Gegenstößen zu.

Freudenschrei: Bruno Fernandes erzielte gegen Nordmazedonien beide Tore für Portugal.


Freudenschrei: Bruno Fernandes erzielte gegen Nordmazedonien beide Tore für Portugal.
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Bild: EPA

Von dieser Spielweise profitierte ausgerechnet ein Mann, der sich bislang im Dress der Nationalelf schwer getan hat, seine ganze Stärke auszuspielen: Bruno Fernandes durfte eine ähnliche Rolle einnehmen, die ihn in der Spielzeit 2020/21 in Manchester United zu einem der torgefährlichsten Mittelfeldspieler der Premier League gemacht hatte. Gegen Nordmazedonien bewies er Nervenstärke, traf erst per Flachschuss und später per Volley-Direktabnahme.

Wunschdenken beim Trainer

Der portugiesische Nationaltrainer Santos lobte nach dem Spiel den Zusammenhalt seiner Mannschaft und blickte optimistisch in die Zukunft: „Mein Traum ist es, Weltmeister zu werden.“ Hinter diesem Ziel scheint jedoch eine Menge Wunschdenken zu stecken. Im November stand Santos nach der verpassten direkten WM-Qualifikation zum ersten Mal in seiner Amtszeit deutlich in der Kritik der Öffentlichkeit. Der 67-Jährige genießt seit dem EM-Titel 2016 einen hohen Status. Doch der Ruhm bröckelt. Sowohl bei der WM 2018 als auch bei der EM 2020 scheiterten die Iberer schon im Achtelfinale. In der WM-Qualifikation konnte Portugal nur selten überzeugen.

Daumen hoch: Trainer Fernando Santos macht keinen Hehl aus seinen Ambitionen.


Daumen hoch: Trainer Fernando Santos macht keinen Hehl aus seinen Ambitionen.
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Bild: EPA

Nach den beiden Play-off-Spielen gegen die Türkei und Nordmazedonien gibt es erste Anzeichen, dass Santos von seiner defensiven Strategie etwas abrückt. Die Seleção hat sich besonders im Mittelfeld wieder stärker auf ihre spielerischen Fähigkeiten konzentriert. Das liegt auch an dem eingebürgerten Brasilianer Otávio (FC Porto), einem der besten Spieler in der Play-off-Phase, der sich auf der rechten Angriffsseite immer wieder ins Mittelfeld zurückfallen ließ, um das Spiel mit aufzubauen. Gleichzeitig ist der defensivstarke Sechser Danilo Pereira (Paris Saint-Germain) neben Pepe in die Innenverteidigung gerückt. Damit hat Santos nicht nur eine Lösung für die Nachwuchsprobleme im zentralen Abwehrriegel der Portugiesen gefunden, sondern auch einen technisch versierten Aufbauspieler in der Innenverteidigung gewonnen.

Der Wandel ist jedoch noch immer nicht bei den Außenverteidigern angekommen. João Cancelo, der sich unter seinem Vereinstrainer Pep Guardiola bei Manchester City zu einem der torgefährlichsten Außenbahnspielern der Premier League entwickelt hat, scheint in der Seleção immer mit angezogener Handbremse zu spielen – und wird dadurch eher zu einem Unsicherheitsfaktor als zu einem spielbestimmenden Faktor. Auch der 19-jährige Linksverteidiger Nuno Mendes (Paris Saint-Germain), der gegen Nordmazedonien gegenüber dem Dortmunder Raphael Guerreiro den Vorzug erhielt, kann seine Schnelligkeit nur selten ausspielen, weil er im Angriffsspiel viel zu selten eingebunden wird.

Viel Zeit bleibt Fernando Santos nicht, um die Baustellen in der Seleção aufzulösen. Anfang Juni wartet im ersten Spiel der Nations League Erzrivale Spanien. Erst dann wird sich zeigen, wie realistisch Portugals Traum vom WM-Titel wirklich ist.

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