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#Postbank, DKB & Santander: Kunden müssen auf Kriminelle achten

„Postbank, DKB & Santander: Kunden müssen auf Kriminelle achten“

Das Gefährliche an Phishing ist, dass man nie voraussagen kann, in welche Verkleidung der schädliche Link verpackt wird. Mal ist es eine PayPal-Mail, mal ein Bitcoin-Erpresser, mal eine der zahlreichen Banken. Wir verraten, welche Phishing-Mails seit der 25. Kalenderwoche im Umlauf sind.

Die Postbank-Zentrale im Hintergrund, vorne ein Werbeschild mit dem Logo der Bank
Die Zentrale der Postbank in BonnBildquelle: Postbank

„Einfach aufpassen“ lässt sich leicht sagen. Doch, ob man im Eifer des Gefechts und angesichts eines vollen Postfachs stets die Zeit findet, sich jede einzelne E-Mail genau anzusehen, ist mehr als fraglich. Kein Wunder also, dass die Phishing-Masche auch heute noch hervorragend funktioniert und nach wie vor täglich unzählige Opfer fordert. Grundsätzlich gibt es jedoch nur zwei alternative Vorgehensweisen: Einerseits bieten die meisten Online-Dienstleister mittlerweile die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung an (mehr dazu unten) und andererseits ist die Gefahr deutlich geringer, wenn man schon vorab weiß, auf welche E-Mails man achten sollte. Und genau das erfährst du hier.

Phishing-Mails seit dem 20. Juni

Die Verbraucherzentrale NRW listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte.

In dieser Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen:

  • Deutschen Kreditbank AG (DKB)
  • Postbank
  • Santander

Details zur aktuellen Phishing-Situation

DKB

In der Kalenderwoche 25 trafen die Phishing-Versuche vor allem Bankkunden und Institutionen rund ums Geld. So nahmen die Phishing-Kriminellen etwa wieder Kunden der Deutsche Kreditbank (DKB) ins Visier. In einer Mail hieß es, dass das DKB-Konto und die dazugehörige Geldkarte eingeschränkt seien. Das ließe sich auf eine Überprüfung der Transaktionen zurückführen. Empfänger wurden dazu aufgefordert, ihre Rufnummern zu aktualisieren, um das Konto wiederherzustellen. Doch auf die Verlinkung, die zu diesem Zweck hinterlegt wurde, sollte man auf keinen Fall klicken. Seine Nutzerdaten in ein Fenster einzugeben, das aus einer potenziell unsicheren E-Mail heraus gestartet wurde, ist auch allgemein nicht empfehlenswert.

Postbank

Auch Postbank-Kunden müssen sich aktuell von Phishing-Mails in Acht nehmen. Hier bauen die Betrüger auf älteren Benachrichtigungen auf und erklären, man habe die „personlichen PostBank Daten“ noch nicht bestätigt. Daher sei das Nutzerkonto temporär gesperrt worden.

Optisch wirkt die Phishing-Mail zwar durchaus ansprechend, dafür finden sich zahlreiche Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler. Und eine direkte Kundenansprache ist ebenfalls nicht vorhanden. Zeitgleich bedienen sich die Kriminellen zahlreicher Maßnahmen aus dem Phishing-Lehrbuch. So gibt es eine zeitliche Begrenzung (14 Tage) und die Androhung einer Strafe (79,95 Euro). Zudem haben die Kriminellen den Ankertext (Linktext) als URL gestaltet. Das erzeugt den Eindruck, dass man auf die Postbank-Seite weitergeleitet wird. Doch dem ist nicht so. Daher solltest du lieber stets mit der rechten Maustaste auf E-Mail-Verlinkungen klicken und die echte URL rauskopieren. Diese lässt sich dann in einem beliebigen Fenster einfügen und anschauen.

Santander

Die Verantwortlichen bei Santander haben eine Bitte. Sie möchten, dass man an ihrem Sicherheitscheck teilnimmt. Denn andernfalls würden sie ihre neu gesetzten Standards nicht einhalten können. So heißt es zumindest in einer aktuellen und offenkundig nicht sonderlich kreativen Phishing-Mail. Diese kommt ebenfalls ohne direkte Kundenansprache daher und kann folglich getrost ignoriert beziehungsweise in den Spam-Ordner verfrachtet werden.

Phishing 2022 – Bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2022 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Advanzia Bank
  • Amazon
  • Apple
  • BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht)
  • Barclays
  • Bitcoin-Erpressungen
  • Commerzbank
  • Deutsche Bank
  • Deutsche Kreditbank (DKB)
  • DHL
  • DKB
  • Ionos
  • ING
  • Landesbank Berlin (LBB)
  • PayPal
  • Postbank
  • SMS (Voicemail)
  • Sparkasse
  • Telekom
  • Volks- und Raiffeisenbanken
  • WEB.DE
  • WhatsApp
  • Zollamt

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem automatisch Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend wird das Opfer dazu aufgefordert, eine Autorisierung durchzuführen, indem er einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

  • eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
  • WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
  • Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So löst du das Problem eleganter

So schützt du dich

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber.



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Bildquellen

  • Darknet und Deep Web: B_A / Pixabay
  • Die Zentrale der Postbank in Bonn: Postbank

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