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#Präzisionsarbeit bei 800 Kilometer je Stunde und in 8700 Metern Höhe

„Präzisionsarbeit bei 800 Kilometer je Stunde und in 8700 Metern Höhe“

Die Sonne geht fast unter, als der erste deutsche Eurofighter gegen 19 Uhr Ortszeit auf dem Luftstützpunkt Paya Lebar in Singapur landet. Dahinter ist in der Ferne noch ein kleiner Teil der Hochhaussiedlungen der dicht besiedelten südostasiatischen Me­tro­pole zu sehen, dort ragen auch ein paar Baukräne in die Höhe. Entlang der Landebahn erstreckt sich sonst ein grünes Band tropischer Bäume. Das Kampfflugzeug setzt erst mit den Hinterrädern auf, sodass der bleistiftspitze Vorderteil wie ein Pfeil in den Himmel zeigt.

Eine Minute danach folgt der zweite Eurofighter, drei weitere landen etwas später wieder im Minutentakt. Sie fahren an einen anderen Teil des Luftwaffenstützpunkts und nehmen ihre Parkposition gegenüber einigen britischen Eurofightern ein.

Breitbeinig steht der Luftwaffen­inspekteur Ingo Gerhartz an den Flugzeugen, begrüßt den ersten Piloten mit Handschlag. Etwas später baut sich der Leiter der Verlegung, Kommodore Gordon Schnitger, der das Geschwader 74 in Neuburg an der Donau anführt, vor seinem Chef auf: „Ich melde den Abschluss des Erreichens des indopazifischen Raums innerhalb von 24 Stunden.“

Damit hat die Luftwaffe den ersten Teil ihrer in der Geschichte ersten Verlegung in diese Weltgegend geschafft. Es ging sogar schneller als geplant, in etwas mehr als 20 Stunden. „Rapid Pacific 2022“ nennt die Luftwaffe schließlich die gesamte Indopazifik-Entsendung. Kleiner Wermutstropfen: Ein Eurofighter musste aufgrund von Hydraulikproblemen in den Vereinigten Arabischen Emiraten zurückbleiben.

Auf das große Tankflugzeug kommt es an

Der Inspekteur scheint zufrieden, dass er die Flotte ansonsten heil in Singapur in Empfang nehmen kann. Neben Eurofightern, die am Vortag um 16.39 Uhr am Fliegerhorst Neuburg abgeflogen waren, gehören noch drei Tankflugzeuge des Typs A 330 zur Flotte, die zu einem im holländischen Eindhoven stationierten multinationalen Kontingent gehören. Erst seitdem es dieses Tankflugzeug gibt, ist eine so weite Entsendung überhaupt denkbar. Außerdem sind vier Transportflugzeuge des Typs A 400 M dabei.

„Ich würde als erstes Resümee sagen: Wir sind hier, wir haben das in 24 Stunden geschafft“, sagt Gerhartz den deutschen Pressevertretern vor Ort. Er hoffe, den sechsten Eurofighter bis Montag in Australien empfangen zu können, wenn Deutschland dort zum ersten Mal mit eigenen Flugzeugen an der Übung „Pitch Black“ teilnimmt. Es bleibt also erst einmal spannend.

Die Journalisten interessieren sich zunächst aber mehr für zwei andere Fragen: einmal, ob es ratsam sei, angesichts des Kriegs in Europa Kampfflugzeuge über Tausende Kilometer in die Ferne zu schicken. Derzeit hat Deutschland auch eine Führungsposition bei der Absicherung der NATO-Ostgrenze am Baltikum inne und fliegt auch weiter über Rumänien und Polen.

Der Luftwaffenchef hat als Antwort eine Formel parat: Es sei „kein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch“. Die Luftwaffe sei heute in der Lage, beides auf einmal zu leisten, sagt Gerhartz. Noch vor ein paar Jahren wäre das so nicht möglich gewesen. „Wir signalisieren damit die hohe Einsatzbereitschaft der Luftwaffe.“ Der Einsatz an der NATO-Ostgrenze habe aber natürlich „oberste Priorität“.

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