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#Provokanter Thriller von Filmlegende zeigt Star Wars-Star als Ex-Nazi in einer der seltsamsten Sexszenen des Jahres

„Provokanter Thriller von Filmlegende zeigt Star Wars-Star als Ex-Nazi in einer der seltsamsten Sexszenen des Jahres“

Nach The Card Counter stellt Paul Schrader in Venedig seinen neuen Film Master Gardener vor, in dem Star Wars-Onkel Joel Edgerton in Blumenbeeten Läuterung sucht.

Dieser Film werde Leute wütend machen, versprach Paul Schrader (Taxi Driver, The Card Counter) kürzlich in Interviews. „Dieser Film“ ist Master Gardener, der am Samstag bei den Filmfestspielen in Venedig Premiere gefeiert hat. Wenn man sich den Kurzinhalt durchliest, schießt eine Frage in den Kopf: Was soll an einem Film über einen Gärtner kontrovers sein?

Paul Schrader wäre nicht Paul Schrader, wenn dieser Gärtner kein dunkles Geheimnis mit sich herumtragen würde. Er war mal ein Neonazi, hat für die Sache Menschen getötet. Er ist über und über tätowiert mit Hakenkreuzen – und erhält eine junge schwarze Frau als Gärtner-Lehrling. Was in einer der seltsamsten Sexszenen des Filmjahres 2022 gipfelt.

Wütend macht Master Gardener nicht. Mit dieser Ankündigung verkauft Schrader seinen minimalistischen Thriller über die Samen des Hasses und die Blüten der Liebe unter Wert.

Star Wars-Star Joel Edgerton spielt den Ex-Neonazi und Blumenliebhaber

Nach First Reformed (2017) mit Ethan Hawke und The Card Counter (2021) mit Oscar Isaac hat Paul Schrader also wieder einen Teil seiner Trilogie über Männer gedreht, die in der Arbeit die Läuterung für ihre Schuld suchen. An die Größe der Vorgänger kommt er nicht ganz heran. Dazu wirkt die Liebesbeziehung im Zentrum von Master Gardener arg konstruiert. Er lohnt sich aber allemal. Schraders Filmtrilogie ist ein Lehrstück darin, wie viel man mit wenigen kargen Bildern ausdrücken kann.

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Diesmal spielt Joel Edgerton die Hauptrolle, frisch nach seiner Star Wars-Rückkehr als Onkel Owen in Obi-Wan Kenobi. Sein Gärtner heißt Narvel Roth, ein Name, der an ein gerade entdecktes Kriechtier aus den Tropen erinnert. Narvel kennt sich mit exotischen Arten aus, denn er arbeitet in Gracewood Gardens.

Das Südstaaten-Anwesen der gut betuchten Mrs. Haverhill (Sigourney Weaver) ist vermutlich eine ehemalige Plantage, das hieße ihr Reichtum wurde mit dem Blut von Sklaven erkauft. Nun blühen hier die schönsten Blumenbeete. Das wird in Schraders reduzierter Erzählung eher mitgedacht, als dass es eine Ausformulierung findet.

Master Gardener

Master Gardener wird geduldig und wachsam erzählt. Wie schon bei Oscar Isaacs Spieler in The Card Counter, geht viel Zeit dabei drauf, den Künstler mit dem grünen Daumen bei der Arbeit zu beobachten. Er zupft, schneidet und gräbt. Er monologisiert über Regeln seiner Zunft und den Unterschied zwischen Zier- und englischen Gärten.

Das klingt vermutlich dröge, ist es aber nicht. Denn wenn Paul Schrader jemanden bei der Arbeit zeigt, geschieht das mit einer unheimlichen Grundspannung. Warum versenkt sich ausgerechnet dieser Mann ausgerechnet in diesen Job? Warum wühlt er in der Erde und saugt ihren Duft ein, als wolle er mit ihr verschmelzen? Narvel ist ein intensiver Typ in einem intensiven Film.

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In einem karg eingerichteten Gartenhaus schreibt er Tagebuch über sein Blumenwissen und beglückt am Abend die strenge Mrs. Haverhill. Die Witwe behandelt Menschen wie Tulpen, die in Reihe und Glied in der Erde stecken. Sie ist der einzige „Master“ in diesem Garten. Sie hat Narvel, Ex-Neonazi im Zeugenschutzprogramm, bereits zurecht gezüchtet. Als nächstes ist ihre Großnichte Maya (Quintessa Swindell aus Euphoria) dran. So wird die junge Frau aus schwierigen Verhältnissen dem Gärtner als Lehrling anvertraut. Mit Konsequenzen, die die Hausherrin nicht vorhergesehen hätte.

Eine der seltsamsten Sexszenen des Jahres ist ungemein kitschig und berührend

Narvel und Maya kommen sich näher. Er hilft ihr bei privaten Problemen, die nur mit zerschlagenen Kniescheiben gelöst werden können. Irgendwann sieht Maya die Hakenkreuze und White Pride-Slogans auf seiner Haut. Das schreckt sie nicht ab.

Master Gardener

Schrader will damit provozieren, das hat er bei IndieWire  offen zugegeben. Dort erklärte er: „Die Ungeheuerlichkeit, einen Proud Boy zu haben, der die Liebe findet, war zu ungeheuerlich, um darauf zu verzichten.“

Die Romanze kulminiert in einer unglaublich seltsamen Liebesszene. Schrader packt den heißen Doppel-Striptease aus Out of Sight in den American History X-Mixer. Das Ergebnis sieht… nicht heiß aus.

Es beginnt spröde und endet im Kitsch. Was genau passiert, wird nicht verraten, außer: Narvel und Maya finden in einer überhöhten Sexszene zum gemeinsamen Glück. Es ist ein utopischer Gegenentwurf zum rassistischen Hass, der zweihundert Jahre amerikanische Geschichte durchzieht. Der im Boden dieses Landes steckt und auf der Haut von Narvel. Ungeheuerlich ist an Master Gardener kaum etwas. Höchstens wunderbar naiv.

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