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#Punkrocker-Band „Sick of Society“ sammelt Spenden für krebskranke Kinder

„Punkrocker-Band „Sick of Society“ sammelt Spenden für krebskranke Kinder“



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Benefiz trifft Punk: Die Band Sick of Society organisiert ein Konzert für die Stiftung Valentina. Wie es zu der ungewöhnlichen Zusammenarbeit kam.

Sie sind der Gesellschaft überdrüssig, wie ihr Bandname vermuten lässt. Aber das hält die Vöhringer Punkrockband Sick of Society nicht davon ab, am Samstag, 25. März, im Cat in Ulm Geld für schwer kranke Kinder und ihre Familien zu sammeln. Die Einnahmen des Benefizkonzerts gehen an die Allgäuer Stiftung Valentina. Einen Widerspruch zwischen Punkrock und Charity sieht Oliver, der Schlagzeuger von Sick of Society, nicht. Die Band habe sich nie vor Themen gescheut, die wehtun, sagt er.

Die Vöhringer Band hat heuer 30-jähriges Bühnenjubiläum. Aus Angst vor rechten Angriffen wollen sie öffentlich nur mit ihren Vornamen Chris, Steini, Falko und Oliver auftreten. Vor 20 Jahren haben sie im Jugendhaus zwei Zimmer in einem der oberen Stockwerke bezogen. Seitdem spielen die vier Musiker dort anarchischen Punkrock zwischen Blümchentapeten, ausgedienten Sofas und einem antiquierten Mischpult. „Unzählige Konzerte“, haben sie inzwischen gespielt, „deutschlandweit und auch im Ausland.“ Ein Höhepunkt der Bandgeschichte sei die Indonesien-Tour 2016 gewesen, sagt Oliver.

Kurt Peter: „Valentina war 13 Jahre alt. Die hätte die Musik bestimmt cool gefunden.“

Die Bandmitglieder kommen regelmäßig mit neuen Impulsen in die Bandproben. Die Gruppe habe inzwischen schon einen Anspruch entwickelt, sagt Oliver – „sowohl musikalisch als auch inhaltlich“. Er versuche, alles in seinem Leben mit der Musik zu verzahnen: „Wenn du so lange Musik machst wie ich, da wirst du von allem inspiriert.“

Vor einigen Jahren hat er einen Fernsehauftritt von Isabel Peter gesehen. Die Allgäuerin erzählte in einer Talkshow von der Krankheit und dem Sterbensweg ihrer Schwester Valentina. Die Familie Peter setzt sich seit dem Tod des Mädchens für ähnliche Fälle ein. „Die hat dabei so positiv gewirkt, da war ich ganz geflasht“, sagt Oliver. Der Musiker war von dem Fernsehauftritt der jungen Frau so beeindruckt, dass er sich unverzüglich mit der Stiftung Valentina in Verbindung setzte. Kurt Peter, Valentinas Vater und Vorsitzender der Stiftung, hört privat lieber Beethoven, sagt er. Aber: „Valentina war 13 Jahre alt. Die hätte die Musik bestimmt cool gefunden.“ Also sagte er der Anfrage der Punkband zu.

Die Rocker sammeln Spenden für medizinisches Gerät

Mit ergreifend positiver Art erzählt Peter von der Stiftungsarbeit, die er dem Leben seiner Tochter gewidmet hat. Valentina hatte Knochenkrebs. Sie ist der Krankheit nach intensivem Kampf in der Uniklinik Ulm erlegen, auf der Intensivstation. Ihre Familie hätte ihr einen anderen Ort gewünscht zum Sterben. Deswegen setzt sich die Stiftung dafür ein, dass sterbenskranke Kinder nicht in sterilen, unpersönlichen Krankenhauszimmern, sondern zu Hause bei ihren Familien Abschied nehmen können.

Aktuell sammelt die Stiftung Spenden für ein hochmodernes Blutanalyse-Gerät, mit dem in 40 Sekunden eine Diagnose gestellt werden kann. Für junge Krebspatientinnen und -patienten könne das Gerät lebensentscheidend sein, erklärt Peter engagiert. Alle medizinischen Geräte, die es in der Uniklinik gibt, gibt es auch als mobile Version. „Aber ambulante Versorgung ist wahnsinnig teuer“, weiß Peter. Über Einzelspenden finanziert die Familie Peter ihre Stiftung, auch kleine Beträge seien sehr hilfreich.

Sick of Society: „Das wird keine Anzug- und Krawattenveranstaltung.“

Am 25. März finden also Punkrock und Spendengala im Ulmer Szene-Club Cat zusammen. Oliver von Sick of Society betont: „Das wird keine Anzug- und Krawattenveranstaltung.“ Er wolle an dem Abend nicht auf die Tränendrüse drücken, das sei nicht im Sinne der Punkband. Peter bestätigt: „Irgendwann reicht es mit dem Gejammer.“ Die Familie Peter wolle Mut machen. Der Auftrag der Stiftung Valentina sei es, mit der Katastrophe konstruktiv umzugehen. Sich für den guten Zweck einzusetzen, solle auch Spaß bringen, sagt Oliver.

Für das Benefizkonzert am Samstag, 25. März, im Cat in Ulm unterstützen Sick of Society die drei regionalen Bands Gaffa, Missbrauch und Die Siffer. Der Abend läuft unter dem Thema „Lärmbelästigung“, jeder Musik-Act bereitet ungefähr 40 Minuten Programm vor. Die Musiker lassen sich keine Gagen ausbezahlen. Der Eintritt kostet zehn Euro, Einlass ist um 19.30 Uhr. Die Familie Peter wird auch auf das Benefiz-Punk-Konzert gehen. Auf Empfehlung von Tochter Isabel mit Ohropax, ergänzt Kurt Peter.

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