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#Rewe-Großmetzgerei Brandenburg und Kontrolleure wehren sich gegen Vorwürfe

Rewe-Großmetzgerei Brandenburg und Kontrolleure wehren sich gegen Vorwürfe

Nach Wilke nun auch Wilhelm Brandenburg? Ein am Mittwoch veröffentlichter Bericht des Hessischen Rundfunks über Hygienemängel und lückenhafte Kontrollen in der zum Rewe-Konzern gehörenden Großmetzgerei weckt Erinnerungen an den Hygiene-Skandal in der nordhessischen Wurstfabrik aus dem Jahr 2019, die derart verdorbene Lebensmittel verkauft hatte, dass Menschen nach dem Konsum erkrankt oder gar verstorben waren.

Im Falle der Wilhelm Brandenburg GmbH & Co. OHG wehren sich nun sowohl das Unternehmen als auch die für die Lebensmittelkontrollen zuständige Stadt Frankfurt gegen die Vorwürfe und betonen: Es gibt keine gravierenden hygienischen Mängel in dem Betrieb oder gar eine Gefährdung für den Verbraucher. Wilhelm Brandenburg ist der größte Metzgereibetrieb in Hessen, 1400 Mitarbeiter verarbeiten dort wöchentlich 1350 Tonnen Fleisch, die zumeist in den Supermarktketten Rewe und Penny verkauft werden.

Stadt und Unternehmen bestreiten nicht, dass bei den monatlichen, unangekündigten Kontrollen durch das Veterinäramt regelmäßig Mängel festgestellt wurden und werden, von denen einige über einen längeren Zeitraum hinweg mehrmals in Protokollen vermerkt wurden. Aus diesen 106 Berichten der vergangenen fünf Jahre zitiert nun der Hessische Rundfunk und berichtet von zahlreichen baulichen Mängeln in Betriebsgebäuden, von Schimmelbefall, Verschmutzungen, defekten Waschanlagen und ähnlichem. Zudem lässt der Sender einen ehemaligen Lebensmittelkontrolleur mit der Meinung, das Veterinäramt kontrolliere viel zu selten, zu Wort kommen.

Die Schäden seien „unvermeidbar“

Das Frankfurter Veterinäramt hält diese Interpretation der eigenen Berichte für falsch. „Von eklatanten Mängeln“ seien die Beanstandungen weit entfernt, in 95Prozent der Fälle sei es um bauliche Unzulänglichkeiten gegangen, wozu auch eine zerschlagene Fließe oder ein verrosteter Nagel in der Wand gehören könnten, erklärte Amtsleiter Detlef Thiele. Den Turnus der Kontrollen gebe ein hessenweit einheitliches Prüfsystem vor. Die Besuche könnten immer nur Stichproben sein: „Der Hersteller hat die Hauptverantwortung für die Lebensmittelsicherheit, wir kontrollieren sozusagen die Qualität seiner Kontrollen.“

Viele Beanstandungen beträfen Schäden, die im täglichen Betrieb gar nicht zu vermeiden seien und meist würden sie auch zügig beseitigt, ergänzte der für Brandenburg zuständige Kontrolleur Markus Limberger. Wobei er eingestand, dass es eine Phase gegeben habe, in der er mit der Zusammenarbeit mit dem Unternehmen unzufrieden gewesen sei. Seit Ende 2020 sei aber eine deutliche Verbesserung spürbar.

Darauf verweist auch der Rewe-Konzern und zitiert seinerseits aus einem Protokoll des Veterinäramtes vom März: „Die Vielzahl der baulichen Mängel ist auch darauf zurückzuführen, dass diese in mehreren Räumen wiederholt vorkommen. Dies ist jedoch bei einem Betrieb dieser Größenordnung und der Produktionsleistung nicht ungewöhnlich. Wichtig ist, dass die Haustechnik oder externe Dienstleister in ständiger Abarbeitung begriffen sind. Trotz der Anzahl der Mängel bleibt festzuhalten, dass sich die bauliche Situation im Betrieb seit der letzten Kontrolle durch die Zulassungsbehörde im November 2019 verbessert hat.“

Gebäude werden bald aufgegeben

Rewe betont zudem: „Die festgestellten baulichen Mängel aus den Jahren 2020 oder früher haben keinerlei Auswirkungen auf die Produktqualität/-sicherheit und die Arbeitssicherheit.“ 70Mitarbeiter seien an den insgesamt fünf Brandenburg-Standorten mit der Qualitätssicherung befasst, zudem seien die Abläufe im Betrieb nach einem strengen Standard zertifiziert.

Die Betriebsgebäude stammen zum Teil aus den Fünfzigerjahren, sollen aber in einigen Jahren geschlossen werden. Nachdem das Unternehmen in Frankfurt keinen alternativen Standort gefunden hatte, ist ein Neubau in Erlensee bei Hanau geplant. Die Arbeiten sollen im kommenden Jahr beginnen.

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