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#RKI-Präsident Wieler mahnt zu großer Vorsicht bei Öffnungen

RKI-Präsident Wieler mahnt zu großer Vorsicht bei Öffnungen

Wenige Tage vor der nächsten Bund-Länder-Runde zur Corona-Politik hat der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, große Vorsicht bei möglichen Öffnungsschritten angemahnt. Die Bürgerinnen und Bürger müssten im Umgang mit der Pandemie „weiter wachsam“ sein, „ansonsten steuern wir in eine weitere, in eine dritte Welle hinein“, sagte Wieler.

Bei den Infektionszahlen gebe es derzeit eine Stagnation, sie sänken nicht weiter, sagte er. „Wir alle wollen unseren Alltag zurück“, sagte Wieler. „Das erreichen wir nur, wenn wir die Fallzahlen dauerhaft senken.“ Der RKI-Präsident verwies darauf, dass es Hinweise auf erste messbare Positiv-Effekte der Impfkampagne gebe. Die Fallzahlen in der Bevölkerungsgruppe der über 80 Jahre alte Menschen nehme ab, sagte Wieler. „Das ist wahrscheinlich schon ein Effekt der Impfungen.“

„Das dauert länger zu Beginn, aber es rettet Leben“

Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wies in der gemeinsamen Pressekonferenz auf diese Entwicklung hin. In manchen Bundesländern sei bereits die Mehrheit der über 80 Jahre alten geimpft, sagte er. Die Inzidenz in dieser Gruppe sei von fast 200 Fällen pro 100.000 Menschen binnen sieben Tagen im Februar auf nun 70 gesunken. Dies zeige, dass die Strategie zur Priorisierung der älteren Bürgerinnen und Bürger bei den Impfungen aufgehe, sagte der Minister. „Das dauert länger zu Beginn, aber es rettet Leben.“

Auch Spahn warnte vor zu großen Hoffnungen auf Lockerungen bei den Bund-Länder-Gesprächen kommenden Mittwoch. Zwar gebe es „ein Bedürfnis“ nach Schritten aus dem Lockdown, sagte er. Dabei müsse aber „behutsam“ vorgegangen werden – und es bedürfe einer umfassenden Strategie: „Vorsicht, Impfen, Testen sind drei wichtige Bestandteile für unseren Weg.“

Wieler warnte zudem vor einer Überschätzung von Selbsttests in der Pandemie-Bekämpfung. „Selbsttests sind keine Wunderwaffe“, sagte er am Freitag. Die Erwartung, dass man sich für bestimmte Situationen „freitesten“ könne, sei nicht hundertprozentig zu erfüllen. Ein negatives Ergebnis sei eine Momentaufnahme und schließe eine Infektion nicht aus. „Man kann trotzdem infiziert sein und andere anstecken“, betonte er. Deshalb sei es wichtig, sich und andere auch weiter durch Abstandhalten, Maskentragen, Hygiene und Lüften zu schützen.  Schnelltests seien aber ein Werkzeug bei der Eindämmung der Pandemie, sagte Wieler. Positiv sei, dass sie mehr Infektionen aufdecken würden. „Das mächtigste Werkzeug neben uns selbst sind die Impfungen“, sagte Wieler. Sie seien der direkte, gemeinsame Weg aus der Pandemie.

Das Robert-Koch-Institut hatte am Freitag 9997 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden registriert, 884 mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 62,6. Auch der R-Wert liegt wieder über eins.

Zuvor hatte bereits Kanzlerin Angela Merkel wenige Tage vor den neuen Bund-Länder-Beratungen die Hoffnungen auf sehr schnelle und umfassende Lockerungen der strengen Kontaktbeschränkungen mit der Einführung der Corona-Selbsttests gedämpft. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder warnte vor „Öffnungshektik“. Kanzlerin und Ministerpräsidenten beraten am Mittwoch abermals.

Der Druck aus der Wirtschaft ist groß, unter anderem der Handel fordert, die Wiedereröffnung der Innenstädte nicht vom Erreichen einer Inzidenz von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen abhängig zu machen. Auch Freiberufler hoffen verzweifelt auf eine klare Perspektive: Mehrere Bundesländer haben bereits für Anfang kommende Woche über Friseurläden hinaus die Öffnung etwa von Gartenmärkten und Blumenläden angekündigt.

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