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#Rücktritt bei und Bieterwettbewerb um Toshiba

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Rücktritt bei und Bieterwettbewerb um Toshiba

Eine Woche nach dem Angebot der britischen Beteiligungsgesellschaft CVC, den japanischen Toshiba-Konzern von der Börse zu nehmen, ist Toshibas Präsident und geschäftsführender Direktor Nobuaki Kurumatani zurückgetreten. Das Unternehmen setzt als Nachfolger übergangsweise den Vorsitzenden Satoshi Tsunakawa ein.

Patrick Welter

Patrick Welter

Korrespondent für Wirtschaft und Politik in Japan mit Sitz in Tokio.

Tsunakawa betonte, dass das Unternehmen im Grundsatz an der von Kurumatani vorangetriebenen Neuausrichtung hin zur sozialen Infrastruktur festhalte. Er betonte die Notwendigkeit, das Vertrauen der Anteilseigner und der Beschäftigten wiederzugewinnen und zu stabilisieren. Der 65 Jahre alte Tsunakawa hatte den Konzern schon in der unmittelbaren Krisenzeit 2016 bis 2018 geleitet. Er soll jetzt auch nur temporär agieren. Das Unternehmen werde in Kürze beginnen, einen Nachfolger für ihn zu suchen, sagte Osamu Nagayama, der Vorsitzende des Verwaltungsrats, in einer Online-Pressekonferenz in Tokio.

Der abrupte Führungswechsel kommt zu einer Zeit, in der sich ein Bieterwettbewerb um Toshiba abzeichnet. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, dass nach CVC auch die Beteiligungsgesellschaft KKR und die kanadische Gesellschaft Brookfield Asset Management ein Angebot für Toshiba prüfen. CVC arbeitet derweil an einer detaillierteren Version der ursprünglichen Angebotsidee. Die europäische Private-Equity-Gesellschaft hat nach Medienberichten 5000 Yen je Aktie von Toshiba geboten. Dieses Angebot wird von Anteilseignern Toshibas als zu niedrig eingeschätzt. Der Hedgefonds Oasis Management in Hongkong hat in einem Brief an Toshiba schon erklärt, dass der faire Wert bei mehr als 6200 Yen je Aktie liege.

Interessenkonflikte rund um CVC-Angebot

Die Gründe für den Rücktritt von Kuramatani sind vielfältiger Natur. Der frühere Banker war Chef der japanischen Niederlassung von CVC, bevor er 2018 die Führung von Toshiba übernahm. Das führte zu der Vermutung, dass das Kaufangebot von CVC zu Interessenkonflikten führte. Doch der Vorsitzende des Verwaltungsrats, Nagayama, bestritt dies. Er präsentierte als Rücktrittsgrund, dass Kurumatani nach eigenem Befinden mit der Rückkehr Toshibas in die erste Klasse der in Tokio börsengehandelten Unternehmen seine Aufgabe als erfüllt angesehen habe.

Das Angebot von CVC hat innerhalb des Managements von Toshiba nach Medienberichten aber auch heftige interne Debatten ausgelöst, im Zuge derer Teile der Führung auch über eine Abberufung Kurumatanis diskutierten. Sicher ist, dass die Zustimmung zu dem Chef außerhalb und innerhalb des Unternehmens drastisch nachgelassen hatte. Im vergangenen Jahr wurde er nur noch mit 47 Prozent von der Hauptversammlung im Amt bestätigt. Interne Umfragen zeigten zugleich einen drastischen Vertrauensverlust der Beschäftigten und des höheren Managements. Mehr als die Hälfte von 30 befragten Spitzenmanagern soll nach Medienberichten zuletzt kein Vertrauen mehr in Kurumatani gehabt haben.

Die Nachricht über den bevorstehenden Rücktritt des Toshiba-Chefs und der sich abzeichnende Bieterwettkampf um das Unternehmen trieben den Aktienkurs des Konzerns am Mittwoch in die Höhe. Der Aktienkurs stieg zeitweise um mehr als 7 Prozent und lag später 5,6 Prozent höher bei 4850 Yen.

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