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#Selenskyj ruft Ukrainer in besetzten Gebieten zu Vorsicht auf

„Selenskyj ruft Ukrainer in besetzten Gebieten zu Vorsicht auf“

Nach einer Reihe von schweren Explosionen in russischen Militäranlagen auf der Krim hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Ukrainer in besetzten Gebieten zu Vorsicht aufgerufen. „Bitte gehen Sie nicht in die Nähe der militärischen Einrichtungen der russischen Armee und all jener Orte, an denen sie Munition und Ausrüstung lagern, wo sie ihre Hauptquartiere unterhalten!“, sagte Selenskyj am Dienstagabend in seiner Videoansprache.

Er richtete diesen Appell an „alle unsere Leute auf der Krim, in anderen Regionen im Süden der Ukraine, in den besetzten Gebieten des Donbass und in der Region Charkiw“. Selenskyj reklamierte die Detonationen nicht als erfolgreiche Angriffe für die Ukraine. Die Auslöser seien „sehr verschieden“, die Russen könnten auch selbst schuld sein. Trotzdem gelte: „Je weniger Möglichkeiten die Besatzer haben, Böses zu tun und Ukrainer zu töten, desto eher können wir diesen Krieg beenden, indem wir unser Land befreien.“

Schlangen vor Bahnhöfen

Die Warteschlange an der Brücke aufs russische Festland beweise, „dass die absolute Mehrheit der Bürger des Terrorstaates bereits versteht oder zumindest das Gefühl hat, dass die Krim kein Ort für sie ist“, sagte Selenskyj.




Videos in sozialen Netzwerken zeigen, dass seit Tagen viele russische Feriengäste die Halbinsel verlassen und es Staus vor der Brücke von Kertsch gibt. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti meldete für Montag einen Rekord von 38.300 Fahrzeugen auf der Brücke – allerdings in beide Richtungen. Am Bahnhof der Krim-Hauptstadt Simferopol versuchten am Dienstag viele Touristen, eine Zugfahrkarte zu ergattern. Russland hatte die Krim 2014 der Ukraine weggenommen.

Treffen mit Guterres und Erdogan

Bei dem Treffen von Selenskyj mit UN-Generalsekretär António Guterres und dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan soll es nach türkischer Darstellung auch um diplomatische Wege aus dem Krieg gehen. Auf dem Dreiergipfel am Donnerstag im ukrainischen Lwiw (Lemberg) werde unter anderem die „Beendigung des Krieges zwischen der Ukraine und Russland auf diplomatischem Wege erörtert“, hieß es in einer Stellungnahme des türkischen Präsidialamtes vom Dienstag.

Die Vereinten Nationen hatten sich bezüglich möglicher Gespräche mit Selenskyj über ein Ende der Kampfhandlungen deutlich zurückhaltender gezeigt. „Es gibt eine Reihe von Fragen, die angesprochen werden: der Konflikt im Allgemeinen, die Notwendigkeit einer politischen Lösung dieses Konflikts“, sagte Stephane Dujarric in New York auf die Frage, ob auch über Verhandlungen für einen dauerhaften Waffenstillstand gesprochen werde. Guterres betont immer wieder, er sei ein Freund der stillen Diplomatie, die Wege aus einem Konflikt hinter geschlossenen Türen verhandelt.

UN-Chef Guterres und Präsident Erdogan hatten Russland und die Ukraine zuletzt Ende Juli bei dem Abkommen zur Ausfuhr von ukrainischem Getreide zu einer bedeutenden Einigung gebracht. Aus New York hatte es damals geheißen, dass man auf diesem Erfolg aufbauen wolle. UN-Kreise halten Verhandlungen für eine landesweite Waffenruhe aber nur für möglich, wenn keine der Kriegsparteien nennenswerte Geländegewinne verzeichnen kann und vom Ziel eines Sieges Abstand nimmt.

60.000 Schuss jeden Tag

Unterdessen feuert die russische Armee nach Schätzungen des ukrainischen Oberkommandierenden Walerij Saluschnyj täglich 40.000 bis 60.000 Schuss Munition auf Stellungen der ukrainischen Armee ab. Am schwersten sei die Lage derzeit bei Donezk, wo die ukrainischen Stellungen bei Awdijiwka, Pisky und Marjinka unter heftigem Feuer liegen, schrieb Saluschnyj am Dienstag auf Facebook. Dies habe er auch dem kanadischen Generalstabschef Wayne Donald Eyre in einem Telefonat berichtet.

Auch der ukrainische Generalstab sprach in seinem Lagebericht für Dienstagabend von heftigen Angriffen auf ukrainische Stellungen am Nordwestrand der Separatistenhochburg Donezk. Weiter nördlich im Donbass bei Bachmut und Soledar sei es gelungen, russische Sturmangriffe abzuwehren. Der Feind habe sich unter Verlusten zurückziehen müssen. Unabhängige Bestätigungen für die Militärangaben gab es nicht.

Ein Luftwaffenstützpunkt bei Schytomyr in der Westukraine sei von russischen Flugzeugen mit Marschflugkörpern beschossen worden, teilte das zuständige ukrainische Luftwaffenkommando mit. Dabei sei die Startbahn beschädigt worden, mehrere Fahrzeuge seien zerstört worden. Den Angaben nach waren die russischen Kampfflugzeuge in Belarus gestartet, hatten erst einen Übungsflug vorgetäuscht und dann die Lenkraketen abgeschossen.

Selensky spricht mit „Washington Post“

In einem Interview mit der US-Zeitung „Washington Post“ hat Selenskyj außerdem den Verzicht auf offene Kriegsvorbereitungen vor dem 24. Februar damit begründet, sein Land habe nicht in Panik versetzt werden sollen. Die USA hätten ihn ab Herbst 2021 immer eindringlicher vor einer von Präsident Wladimir Putin befohlenen russischen Invasion gewarnt, sagte er weiter.

Seine Führung habe einen wirtschaftlichen Zusammenbruch vermeiden und die Bevölkerung im Land halten wollen. Wenn er damals gesagt hätte, dass seine Landsleute Geld und Lebensmittel horten sollen, „dann hätte ich seit vergangenem Oktober jeden Monat sieben Milliarden US-Dollar verloren“, sagte der Präsident. „Und wenn Russland dann angreift, hätten sie uns in drei Tagen erobert gehabt.“

Selenskyj rechtfertigte sich: „Generell war unser inneres Gefühl richtig: Wenn wir unter den Leuten vor der Invasion Chaos säen, werden die Russen uns auffressen. Denn im Chaos fliehen die Leute aus dem Land.“ Die Menschen in der Ukraine zu halten, sei der Schlüssel dazu gewesen, das Land zu verteidigen.

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