Kanada hat zugestimmt, eine Erdgasturbine zur Verwendung in der Nord-Stream-Pipeline zurück nach Deutschland zu schicken. Eine entsprechende Genehmigung, die das Triebwerk von Sanktionen gegen die russische Öl- und Gasindustrie ausnimmt, wurde „zeitlich begrenzt und widerruflich“ erteilt. Deutschland hatte Kanada gedrängt, den Weg zur Rückgabe der Turbine freizumachen, da befürchtet wurde, Russland könne das Thema als Vorwand nutzen, um Nord Stream 1 abzuschalten. Das würde es Deutschland deutlich schwieriger machen, seine Gasspeicher vor dem Winter noch aufzufüllen. 
 

In einer am Samstag veröffentlichten Erklärung sagte der kanadische Minister für natürliche Ressourcen, Jonathan Wilkinson, die Exportgenehmigung sei nach ausführlichen Gesprächen mit „unseren europäischen Freunden und Verbündeten“ sowie der Internationalen Energieagentur erteilt worden. „Ohne die notwendige Versorgung mit Erdgas kommen auf die deutsche Wirtschaft sehr schwere Probleme zu und die Deutschen laufen Gefahr, ihre Häuser nicht mehr heizen zu können, wenn der Winter näher rückt,“ hieß es weiter. 
  

Die Turbine wurde in Kanada von der Siemens Energy AG gebaut und war zur Reparatur nach Montreal geschickt worden. Dort saß sie wegen der Sanktionen fest.
 

Das Energie- und Außenministerium der Ukraine äußerte sich dagegen „zutiefst enttäuscht“ über die Entscheidung Kanadas. Die kanadische Regierung müsse die Entscheidung rückgängig machen, heißt es in einer auf der Homepage des Energieministeriums veröffentlichten Erklärung. Kanada würde sich sonst „den Launen Russlands“ unterwerfen.