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#Selenskyj: Russland plant im Winter entscheidenden Schlag im Energiekrieg

„Selenskyj: Russland plant im Winter entscheidenden Schlag im Energiekrieg“

Angesichts der jüngsten Unterbrechung von Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 nach Europa hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Russland einen Energiekrieg vorgeworfen und zu mehr Einheit in Europa aufgerufen. „Russland versucht in diesen Tagen, den Energiedruck auf Europa noch weiter zu erhöhen“, sagte Selenskyj am Samstagabend in seiner täglichen Videobotschaft. „Russland will das normale Leben jedes Europäers zerstören – in allen Ländern unseres Kontinents.“

Moskau gehe es darum, die Staaten in Europa zu schwächen und einzuschüchtern, sagte Selenskyj weiter. Russland verwende dazu neben Panzern und Raketen auch Energie als Waffe. In diesem Winter bereite es den „entscheidenden Schlag“ im Energiesektor vor. Dagegen helfe nur ein noch größerer Zusammenhalt und koordinierte Gegenmaßnahmen der Europäer. Zudem müsse der Druck auf Russland erhöht werden, um die Öl- und Gaseinnahmen des Landes zu begrenzen.

Zuvor hatte Gazprom nach dreitägigen Wartungsarbeiten an der letzten im Einsatz befindlichen Turbine von Nord Stream 1 die Gaslieferungen über die Pipeline nicht wieder angestellt. Die Turbine könne nicht genutzt werden, weil Öl austrete, so das Unternehmen. Die Bundesnetzagentur äußerte Zweifel an der Begründung. Unklarheiten gab es am Samstag über eine mögliche Reparatur. Gazprom teilte über Telegram mit, Siemens Energy beteilige sich an den Reparaturarbeiten. Von Siemens Energy gab es dafür keine Bestätigung.

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Sorgen bereitet auch die Energieversorgung im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja: Laut der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA ist die Stromverbindung über die Hauptleitungen gekappt worden. Die Anlage hänge nur noch über ein Reservekabel am Netz. Schon vor einer Woche war die Stromverbindung des Kraftwerks abgerissen. Damals waren die Leitungen durch einen vorherigen Beschuss beschädigt worden.

Angeblich Kämpfe nahe AKW Saporischschja

Das russische Verteidigungsministerium beschuldigte am Samstag die ukrainische Armee, trotz der Anwesenheit internationaler Atomexperten das AKW zurückerobern zu wollen. An der Aktion seien 250 Soldaten und „ausländische Söldner“ beteiligt gewesen. Die russische Armee will den Angriff abgewehrt und mehrere Boote zerstört haben. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Das ukrainische Militär beschuldigte wiederum Russland, es habe in der Nacht zum Samstag Angriffe in Richtung Saporischschja vorgenommen. Einzelheiten wurden im Lagebericht nicht genannt. Der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge soll bei Beschuss eine Stromleitung beschädigt worden sein. Deshalb sei die Stromversorgung in das nicht von Russland besetzte Gebiet unterbrochen worden.

Artilleriegefecht bei Cherson

Der ukrainische Generalstab teilte nach Medienberichten über Explosionen in der vom russischen Militär besetzten Großstadt Cherson mit, den Stützpunkt einer Spezialeinheit moskautreuer Truppen zerstört zu haben. Außerdem transportierten ukrainische Medien Bilder, nach denen eine weitere Brücke über den Dnipro bei Nowa Kachowka außer Gefecht gesetzt worden sein soll. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen. In der im Süden der Ukraine gelegenen Region versuchen die regierungstreuen Truppen mit einer Gegenoffensive die Russen hinter den Fluss Dnipro zurückzutreiben.

Derweil habe die russische Armee im Donbass versucht voranzukommen, teilte der Generalstab mit. Angriffe habe es in mehrere Richtungen gegeben. Sie seien jedoch alle abgewehrt worden. Allerdings wurden mehrere Einschläge mit zivilen Opfern im Hinterland registriert.

Raketenangriffe töten Kinder

Zwei Kinder sind durch Raketeneinschläge am Samstag ums Leben gekommen. „In Selenodolsk haben die Russen einen neunjährigen Jungen getötet“, teilte der Militärgouverneur der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk, Walentyn Resnitschenko, am Samstag auf Telegram mit. Insgesamt seien durch die Raketenangriffe etwa zehn Personen verletzt worden, die meisten davon schwer. Auch hier war eine unabhängige Überprüfung der Angaben nicht möglich.

Raketenangriffe gab es auch in der Region Mykolajiw im Süden der Ukraine. Dort soll ein achtjähriges Kind durch die Einschläge getötet worden sein, zwei weitere Kinder und vier Erwachsene wurden verletzt.

Im Norden der Ukraine hat derweil ein Unfall bei einer Waffenschau Empörung hervorgerufen. In der Großstadt Tschernihiw wurden fünf Menschen verletzt, darunter vier Kinder im Alter zwischen zwei und zwölf Jahren, als sich versehentlich ein Schuss aus einem Granatwerfer löste. Präsident Selenskyj nannte die Nutzung scharfer Waffen bei einer Veranstaltung mit der Beteiligung von Kindern „inakzeptabel“ und forderte eine Bestrafung der Verantwortlichen.

200 Millionen Euro aus Deutschland

Bundesentwicklungsministerin Schulze sagte der Ukraine weitere Finanzhilfen zu. „Der Großteil unserer neuen Hilfen, 200 Millionen Euro, soll in ein Programm der ukrainischen Regierung zur Unterstützung von Binnenvertriebenen fließen“, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Das Geld soll dabei helfen, dass sich die Vertriebenen in der Ukraine weiterhin mit dem Nötigsten selbst versorgen können.“

Der ukrainische Ministerpräsident Denis Schmyhal wird an diesem Sonntag von Bundeskanzler Olaf Scholz im Kanzleramt empfangen und danach auch Schulze treffen.

Russlands Präsident Wladimir Putin fliegt derweil in den Fernen Osten des Landes. Auf der Halbinsel Kamtschatka will er an einem Öko-Forum teilnehmen. An den darauffolgenden Tagen plant er, in der Region unter anderem ein Militärmanöver zu inspizieren.

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