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#Das Beste an der The Last of Us-Serie kommt in den Spielen gar nicht vor

„Das Beste an der The Last of Us-Serie kommt in den Spielen gar nicht vor“

Die The Last of Us-Serie hält sich auf den ersten Blick extrem genau an die Vorlage. Dennoch wartet die Verfilmung des Videospiels-Meisterwerks mit einem unerwarteten Geniestreich auf.

Die Verfilmung von The Last of Us wurde mit großer Spannung erwartet. Nicht nur haben wir es mit dem ersten Serien-Blockbuster 2023 zu tun. Die Geschichte von Ellie (Bella Ramsey) und Joel (Pedro Pascal) geht auf eines der besten Videospiele zurück. Kann eine filmische Adaption dem Original überhaupt noch etwas hinzufügen? The Last of Us, die Serie, liefert eine eindeutige Antwort: ja.

Obwohl The Last of Us vor allem aufgrund seiner Nähe zur Vorlage von den Fans gefeiert wird, hat das stärkste Element der Serie nichts mit den Spielen zu tun. Der wahre Geniestreich von The Last of Us sind die kurzen Sequenzen, die den bisherigen Episoden vorangestellt sind und uns mit minimalsten Mitteln einen Schauer über den Rücken jagen.

Die The Last of Us-Serie führt uns zum Ursprung der
Cordyceps-Pandemie

Zwei Episoden von The Last of Us sind bereits erschienen. Beide warten mit einem Prolog auf, der zeitlich weit vor den Ereignissen der Hauptgeschichte angesiedelt ist.

Folge 1: Bevor wir 2003 den Ausbruch einer verheerenden Pandemie erleben, tauchen wir ein ins Jahr 1968 und bezeugen eine Talkshow, in der zwei Wissenschaftler die Möglichkeit einer solchen Pandemie am Beispiel des Cordyceps-Pilzes diskutieren.

Hier könnt ihr den Trailer zu The Last of Us schauen:

The Last of Us – S01 Trailer 2 (Deutsche UT) HD

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Kein Virus, sondern ein Pilz soll die Menschheit hinrichten – ungläubiges Gelächter vom Publikum. Erst als die wissenschaftliche Ausführung folgt, verändert sich die Stimmung. Der gemütliche Fernsehabend verwandelt sich in ein unbehagliches Gedankenspiel, das auf einem schmalen Grat balanciert: Niemand rechnet damit, dass es passieren wird, doch die Darlegung der Umstände ist so plausibel wie beängstigend.

  • Zum Weiterlesen: Unser spoilerfreier erster Eindruck von The Last of Us

Folge 2: 35 Jahre später besteht kein Zweifel mehr an der Gefahr, wenn Dr. Ratna (Christine Hakim) in einem Labor in Jakarta die Begegnung mit einer Cordyceps-Mutation macht und zitternd den Raum verlässt. Seit Jahrzehnten studiert sie den Pilz. Jetzt bewahrheiten sich ihre schlimmsten Befürchtungen. Der einzige Ratschlag, den sie der Regierung geben kann: Bomben auf die gesamte Stadt werfen.

The Last of Us hat einen Weg gefunden, um noch hoffnungsloser zu sein als die Spiele

Dass The Last of Us keine Feel-Good-Serie ist, dürfte allen klar sein, die sich auch nur kurz mit den Spielen beschäftigt haben. Im Vordergrund steht der Überlebenskampf in einer Welt, in der mutierte Monster lauern und Menschen allgemein nicht über den Weg zu trauen ist. Das mulmige Gefühl, das die einleitenden Sequenzen der ersten zwei Episoden hinterlassen, sorgt aber für ein neues Bauchschmerzen-Level.

The Last of Us

Wo viele ähnliche Horrorgeschichten einen Bogen um das wissenschaftliche Fundament ihrer Prämisse machen, benennt The Last of Us konkret den Ursprung allen Übels und spielt mit unserer Erwartung. Bei einem Videospiel, dessen größter Trumpf die Atmosphäre ist, wirkt es geradezu fatal, die Verfilmung mit einer Erklärung der Bedrohung einzuleiten. In nur drei Minuten könnte sich The Last of Us komplett selbst entmystifizieren.

  • Zum Weiterlesen: Die The Last of Us-Figuren aus Spiel und Serie im Vergleich

Tatsächlich sind die Prologe bisher das überzeugendste Argument für die Serie. Sie bringen ungeahnte Nuancen in die Geschichte, streuen neue Impulse und ermöglichen geschickte Seiteneinstiege, bevor wir zum Kern mit Ellie und Joel vordringen. Vor allem aber schrauben sie am Verhältnis der Tragik, sowohl für Fans als auch für alle, die sich im Zuge der Serie erstmals in der Postapokalypse von The Last of Us einfinden.

Fakten sind in The Last of Us angsteinflößender als die Monster in der Dunkelheit

Craig Mazin, der zusammen mit The Last of Us-Schöpfer Neil Druckmann als kreativer Kopf hinter der Serie steht, lässt in den Auftaktszenen seine Muskeln als Drehbuchautor spielen. Schon in der Miniserie Chernobyl hat er eindrucksvoll bewiesen, dass er den Ablauf von Katastrophen durch sorgfältige Beobachtungen deutlich nervenaufreibender gestalten kann als durch pure Schockmomente.

The Last of Us

Verblüffend ist die Ruhe und Förmlichkeit: In beiden Prologen überbringen Wissenschaftler:innen die Kunde vom Weltuntergang. Sie wählen ihre Worte dermaßen überzeugend und klug, dass mitunter ein Gefühl von Sicherheit entsteht – da ist jemand mit Fachkenntnis, dem man vertrauen kann. Doch allem Wissen zum Trotz, das die Expert:innen mitbringen, können sie uns nicht retten. Sie verkünden das Ende.

  • Zum Weiterlesen: The Last of Us macht sich zum Glück nichts aus Zombies

Wenn Dr. Ratna im Auftakt der zweiten Episode davon spricht, man müsse die ganze Stadt bombardieren, um überhaupt den Hauch einer Chance zu haben, entsteht zuerst der Eindruck maßloser Übertreibung. Erst die Nachdrücklichkeit, mit der sie ihre Anweisung ohne Rücksicht auf Kollateralschäden wiederholt, und die Angst in ihren Augen, sorgen für ein Unbehagen, das wir so noch nicht aus The Last of Us kennen.

Die Welt von The Last of Us wirkt jetzt noch größer – und alles ist noch aussichtsloser

Der Geniestreich geht weiter: Mazin und Druckmann nutzen die Prologe, um uns über die (vergangene) Zeit zu informieren. Später, im Jahr 2023, wandern wir mit Ellie (Bella Ramsey) und Joel (Pedro Pascal) durch die Ruinen der alten Welt. Ein riesiger Krater wirft die Frage auf, ob es sich hierbei um einen der Bombeneinschläge handelt. Mit einem unscheinbaren Satz erschafft The Last of Us einen Gänsehautmoment, der weit zurückreicht.

The Last of Us

Was bei Dr. Ratna unvorstellbar war, ist für Joel nicht mehr als ein Schulterzucken. Die drastischste Maßnahme, die die Menschheit 2003 ergreifen konnte, steht zwei Dekaden später als Mahnmal für ihre Ohnmacht. So gut wir glauben, die Welt von The Last of Us zu kennen: In diesem Moment schubsen uns Mazin und Druckman heimlich von einer Klippe, von der wir gar nicht wussten, dass wir auf ihr standen.

In den Spielen resultiert die Aussichtslosigkeit von The Last of Us aus den Erfahrungen, die wir mit Ellie und Joel auf ihrer Reise durch das zerstörte Amerika sammeln. Erst nach und nach realisieren wir, wie verloren diese Welt wirklich ist. Die Serie gibt der Geschichte zu Beginn einen größeren Rahmen und befeuert die Aussichtslosigkeit mit Fakten, die nur den Weg in den Abgrund zulassen.

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