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#Intendantin von Radio Bremen gibt sich bescheiden

Die Intendantin von Radio Bremen, Yvette Gerner, verzichtet auf eine Gehaltserhöhung. Das teilte das Gremienbüro des Senders dem Fachdienst epd medien mit. Zum 1. Oktober hätten ihr eine Erhöhung ihres Gehalts um 2,8 Prozent und ein Inflationsausgleich zugestanden. Beides nimmt sie nicht in Anspruch.

Michael Hanfeld

verantwortlicher Redakteur für Feuilleton Online und „Medien“.

Das ist kein schlechtes Zeichen. Auch dem letzten Senderchef dürfte inzwischen klar sein, dass Bürger und Politik von dem ewigen Widerspruch im Auftreten der öffentlich-rechtlichen Senderbosse die Nase voll haben: Sie beklagen angebliche Geldnot, fahren Rekordeinnahmen ein – 8,57 Milliarden Euro aus dem Rundfunkbeitrag im letzten Jahr – und verfügen persönlich über mehr als staatliche Bezüge.

295.662,28 Euro auf der Habenseite

Im Fall von Yvette Gerner beliefen sie sich 2021 auf 295.662,28 Euro. Das ist für die Chefin einer winzigen Sendeanstalt wie Radio Bremen mit 221 Festangestellten schon mal ei­ne Marke. Eine absurd hohe, würden wir sagen. Anfang März hatte Yvette Gerner ihren Sender in der F.A.Z. noch als Vorbild an Sparsamkeit gepriesen. Würde sie sich jetzt nicht mit einem kleinen Verzicht einreihen, sähe das schon ziemlich mies aus.

Der Blick auf die Tabelle der außertariflich Hochbezahlten bei Radio Bremen erklärt indes auch, warum der Programmdirektor Jan Weyrauch bei seiner Kandidatur für die Intendanz beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) einen solchen Ei­ertanz vollführte – er bewarb sich, zog zurück, ging wieder ins Rennen und sagte am Tag vor der Wahl dann doch wieder ab.

Direktoren verzichten nicht

Als Intendant des RBB hätte er maximal 230.000 Euro pro Jahr bekommen, wie der Verwaltungsratschef des Senders, Benjamin Ehlers, vor der Wahl durchblicken ließ. Als Programmdirektor von Radio Bremen ist Jan Weyrauch von dieser Summe nicht weit entfernt. Der Bilanz von Ra­dio Bremen für 2021 zufolge verdiente er dort 214.511,74 Euro. Die Direktoren des Bremer Kleinstsenders verzichten übrigens nicht auf ei­ne Gehaltserhöhung, sie lassen sich jedoch den vom Verwaltungsrat ebenfalls genehmigten Inflationsausgleich von 2150 Euro nicht auszahlen.

Der Verwaltungsrat hatte beschlossen, dass die für die Wenigerverdiener im Sender ausgehandelte Tariferhöhung von 2,8 Prozent plus Inflationsausgleich auch den acht außertariflich be­zahlten Spitzen des Senders zustehe. Im Direktorium von Radio Bremen amtieren zurzeit der Programmdirektor Jan Weyrauch sowie Brigitta Nickelsen und Jan Schrader, die sich die Leitung der Direktion für Unternehmensentwicklung und Betrieb auf jeweils einer halben Stelle teilen.

Als die Interimsintendantin des RBB, Katrin Vernau, Ende November des vergangenen Jahres ihren Sparplan vorstellte, der besagt, dass 49 Millionen Euro eingespart werden müssen, weil der Sender sonst pleite gehe, fragte sie ein Journalist, warum sie mit dem Sparen nicht auch bei sich selbst und den anderen Hochbezahlten anfange (beim RBB gab es mehr als 30 AT-Verträge). Darauf gab es keine Antwort.

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