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#Sparkassen- und Bank-Kunden aufgepasst! Hier lauern jetzt Betrüger

„Sparkassen- und Bank-Kunden aufgepasst! Hier lauern jetzt Betrüger“

Das Gefährliche an Phishing ist, dass man nie voraussagen kann, in welche Verkleidung der schädliche Link verpackt wird. Mal ist es eine Sparkassen-Mail, mal eine angebliche Steuerrückerstattung, mal eine Bank. Wir verraten, welche Phishing-Mails seit der 39. Jahreswoche verbreitet sind.

Die Sparkassen-App zum mobilen Bezahlen auf einem Handy, daneben zwei Sparkassen-Karten.
Mobiles Bezahlen mit der Sparkassen-App.Bildquelle: Sparkasse

„Einfach aufpassen“ lässt sich leicht sagen. Doch ob man im Eifer des Gefechts und angesichts eines vollen Postfachs stets die Zeit findet, sich jede einzelne E-Mail genau anzusehen, ist mehr als fraglich. Kein Wunder also, dass die Phishing-Masche auch heute noch hervorragend funktioniert und nach wie vor täglich unzählige Opfer fordert. Grundsätzlich gibt es jedoch nur zwei alternative Vorgehensweisen: Einerseits bieten die meisten Online-Dienstleister mittlerweile die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung an (mehr dazu unten) und andererseits ist die Gefahr deutlich geringer, wenn man schon vorab weiß, auf welche E-Mails man achten sollte. Und genau das erfährst du hier.

Phishing-Mails seit dem 26. September

Die Verbraucherzentrale NRW listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte.

In dieser Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen:

  • Bundesregierung
  • Sparkasse
  • DKB
  • Postbank

Details zur aktuellen Phishing-Situation

Bundesregierung

Das Bundeszentralamt für Steuern wird als neuer Absender für eine Phishing-Kampange genutzt: „Das BZSt warnt ausdrücklich davor, auf diese Betrugs-E-Mail zu reagieren bzw. den Link in der E-Mail zu öffnen.“ Gemeint sind Mails, die du über die E-Mail-Adresse „[email protected]“ im Namen der Bundesregierung bekommst. Klickst du darin den Link, der mit dem Versprechen auf eine Steuerrückerstattung ausgestattet ist, werden deine Daten ausgespäht. Die einzige Rückerstattung, die du hier beanspruchen solltest, ist die deines Spam-Filter-Anbieters. Also direkt in den Spam-Ordner damit.

Sparkassenkonten bedroht

In einer weiteren Mail, die derzeit im Umlauf ist, heißt es, dein Sparkassen-Konto sei bedroht. Das hätten angeblich „intelligente Analysesysteme“ herausgefunden. Falls du nicht klickst, werde dein Überweisungslimit auf 300 Euro gedrosselt. Was sich wie ein schlechter Scherz liest, kommt in einem durchaus gut gemachten Duplikat einer echten Sparkassen-Mail zu dir. Phishing-Profis erkennen jedoch auch hier die Fehler, die allen Phishing-Mails anhaften: keine direkte Ansprache, etwas holpriges Deutsch und das unnötige Aufbauen von Druck. Also heißt es auch hier: Finger weg, außer du willst die Mail ungelesen in den Spam-Ordner verschieben.

DKB – Kontoverifizierungsprozess

Die Deutsche Kreditbank – DKB – möchte, dass du einen Kontoverifizierungsprozess durchläufst und dort selbstverständlich alle möglichen Daten hinterlässt. Die gehen dann direkt zu Kriminellen, die dir dann dein Konto leer räumen können. Im Details ist es die DKB-Serviceabteilung, in deren Namen die Kriminellen eine Mail schreiben. Dein Konto soll folgendes nicht mehr können:

  • Senden oder Empfangen von Zahlungen
  • Zahlungen für Einkäufe
  • Geld abheben
  • Schließung des Kontos

Schuld daran seien „erhebliche Änderungen an ihrer Kontoaktivität“. Diese Änderungen müsse der Zahlungsabwickler besser verstehen. Schlussendlich landest du nach einem Klick auf den Button auf einer gefälschten DKB-Seite. Das einzige, was bei dieser Mail eingeschränkt ist, sind die Kriminellen dahinter. Also weg damit in den Spam-Ordner.

Postbank: BestSign-App aktualisieren?

Kunden der Postbank sind schon sehr oft ins Visier der Phishing-Betrüger genommen worden. Doch diesmal ist die Mail recht einfach als Phishing-Mail erkennbar. Es fehlt nicht nur eine direkte Ansprache, sondern auch das „Ü“ im Wort Überweisungen. Dazu stimmt die Interpunktion in keinem der Sätze der Mail. Die Kriminellen wollen jedoch, dass du die BestSign-App aktualisierst. Dazu sollst du auf einen Button in der Mail klicken, der jedoch nicht auf den Google Play Store oder Apples App Store verweist, sondern auf eine betrügerische Seite. Postbank-Kunden sollten also nur eines aktualisieren: den Inhalt ihres Spam-Ordners.

Phishing 2022 – Bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2022 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Advanzia Bank
  • Amazon
  • Apple
  • BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht)
  • Barclays
  • Bitcoin-Erpressung
  • Commerzbank
  • Deutsche Bank
  • Deutsche Kreditbank (DKB)
  • DHL
  • Ionos
  • ING
  • Instagram
  • Landesbank Berlin (LBB)
  • PayPal
  • Postbank
  • SMS (Voicemail)
  • Sparkasse
  • Telekom
  • Volks- und Raiffeisenbanken
  • WEB.DE
  • WhatsApp
  • Zollamt

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem automatischen Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend wird das Opfer dazu aufgefordert, eine Autorisierung durchzuführen, indem er einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

  • eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
  • WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
  • Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So löst du das Problem eleganter

So schützt du dich

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber.



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Bildquellen

  • Webcam abkleben: MIH83 /Pixabay
  • Darknet und Deep Web: B_A / Pixabay
  • Sparkasse Mobiles Bezahlen: Sparkasse

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