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#Sparkassen- und Bankkunden aufgepasst: Diese Betrugsmasche kann jeden treffen

„Sparkassen- und Bankkunden aufgepasst: Diese Betrugsmasche kann jeden treffen“

Das Gefährliche an Phishing ist, dass man nie voraussagen kann, in welche Verkleidung der schädliche Link verpackt wird. Mal ist es eine PayPal-Mail, mal ein Bitcoin-Erpresser, mal eine der vielen Banken. Wir verraten, welche Phishing-Mails seit der 35. Kalenderwoche im Umlauf sind.

ING Diba-Karte auf einem Smartphone
Die ING Diba droht Millionen Kunden mit der Kündigung.Bildquelle: Blasius Kawalkowski/inside digital

„Einfach aufpassen“ lässt sich leicht sagen. Doch ob man im Eifer des Gefechts und angesichts eines vollen Postfachs stets die Zeit findet, sich jede einzelne E-Mail genau anzusehen, ist mehr als fraglich. Kein Wunder also, dass die Phishing-Masche auch heute noch hervorragend funktioniert und nach wie vor täglich unzählige Opfer fordert. Grundsätzlich gibt es jedoch nur zwei alternative Vorgehensweisen: Einerseits bieten die meisten Online-Dienstleister mittlerweile die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung an (mehr dazu unten) und andererseits ist die Gefahr deutlich geringer, wenn man schon vorab weiß, auf welche E-Mails man achten sollte. Und genau das erfährst du hier.

Phishing-Mails seit dem 29. August

Die Verbraucherzentrale NRW listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte.

In dieser Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen:

  • Postbank
  • Volksbank
  • Sparkasse
  • Targo-Bank
  • ING

Details zur aktuellen Phishing-Situation

ING

Die ING steht mal wieder im Fokus der Betrüger. Denn im Namen der Bank werden wieder vermehrt Menschen angeschrieben, um ihre Daten zu stehlen. Das funktioniert diesmal über die Behauptung, Kunden müssen die Banking-App aktivieren und dies ginge nur, indem man sich auf einer verlinkten Seite mit seinen Daten einloggt. Das ist selbstverständlich keine ING-Seite, sondern ein nachgebauter Internetauftritt der Kriminellen. Wenn du dort deine Daten eingibst, wirst du zum Opfer. Demnach ist eine Mail der ING, in der schon in der Anrede Fehler stecken, ein Fall für den Spam-Ordner.

Postbank

Anderes Unternehmen, gleiches Spiel: In einer weiteren Phishing-Mail werden derzeit Postbank-Kunden dazu motiviert, ihre Daten zu bestätigen. Da dies bisher nicht erledigt wurde, sei das Nutzerkonto nun temporär gesperrt worden. Glücklicherweise enthält die E-Mail zahlreiche Fehler und wirkt auch optisch alles andere als überzeugend. Somit dürften nur die wenigsten auf diese Masche hereinfallen. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich dennoch, Kontakt mit dem Kundenservice der Postbank aufzunehmen und sich die E-Mail bestätigen zu lassen.

Volksbank

Ebenfalls nicht sonderlich überzeugend wirkt eine Phishing-Mail, die aktuell im Namen der Volksbank verschickt wird. Inhaltlich thematisiert die Nachricht das neue Sicherheitssystem „VR-SecureGo“. Empfängern wird eine knapp bemessene Frist gesetzt, um den Dienst zu aktivieren. Mögliche Nachteile, die bei Nichtbeachtung entstehen, werden jedoch erfrischenderweise nicht genannt. Ansonsten finden sich in der E-Mail zahlreiche Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler. Somit ist die Gefahr ziemlich überschaubar.

Übrigens: Die hinterlegte Verlinkung führt in solchen Fällen nicht zur Volksbank-Website, sondern zu einer Kopie. Das Ziel ist dabei meistens das, die Anmeldedaten der Opfer abzugreifen. Daher empfiehlt es sich – soweit möglich – stets eine sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) einzurichten.

Targobank

Ebenfalls eher plump wirkt der Versuch der Phishing-Kriminellen, mit der Targobank zu punkten und so an die Daten von Kunden zu gelangen. Denn nicht nur die Ansprache in der Mail ist nicht personalisiert, der „Kunde“ wird auch noch kleingeschrieben. Dazu tischen die Betrüger eine hanebüchene Story auf: „Aus technischen Sicherheitsgründen war es nötig, Ihr Konto zu sperren.“ Das fehlende Komma enttarnt die Betrüger ebenso wie der folgende Satz aus der Mail: „Da Sie den Bestätigungsprozess noch nicht durchlaufen haben, müssen wir seitdem 19.08.2022 alle Benutzerkonten zwischenzeitlich sperren.“ Wenn du das liest, kannst du die Mail getrost in den Spam-Ordner verbannen. Denn wer diesen Prozess durchläuft, wird Opfer der Betrüger.

Sparkasse

Sparkassen-Kunden erreicht zuletzt eine Mail mit der Betreffzeile „ausstehendes pushTAN 2.0 Update“. Diese Betreffzeile ist, wie die ganze Mail, eine Falle. Die Systeme der Sparkassen wurden nämlich gerade nicht aktualisiert, wie in der Mail behauptet. Und schon gare nicht, musst du einen Abgleichung und Verifizierung persönlicher Daten durchführen. Denn das Onlinebanking bleibt auch ohne dieses Mittel für dich sicher – auch wenn die Mail der Kriminellen was anderes behauptet. Demnach solltest du gar nicht erst auf die „offizielle Bestätigung“ der Betrüger warten, sondern erst gar nicht die Mail öffnen. Der beste Platz dafür ist im Spam-Ordner.

Phishing 2022 – Bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2022 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Advanzia Bank
  • Amazon
  • Apple
  • BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht)
  • Barclays
  • Bitcoin-Erpressungen
  • Commerzbank
  • Deutsche Bank
  • Deutsche Kreditbank (DKB)
  • DHL
  • Ionos
  • ING
  • Instagram
  • Landesbank Berlin (LBB)
  • PayPal
  • Postbank
  • SMS (Voicemail)
  • Sparkasse
  • Telekom
  • Volks- und Raiffeisenbanken
  • WEB.DE
  • WhatsApp
  • Zollamt

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem automatisch Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend wird das Opfer dazu aufgefordert, eine Autorisierung durchzuführen, indem er einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

  • eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
  • WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
  • Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So löst du das Problem eleganter

So schützt du dich

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber.



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Bildquellen

  • Webcam abkleben: MIH83 /Pixabay
  • Darknet und Deep Web: B_A / Pixabay
  • ING Diba auf einem Smartphone: Blasius Kawalkowski/inside digital

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