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#Marvel-Star Tatiana Maslany im She-Hulk-Interview: "Frauen dürfen nicht wütend sein"

„Marvel-Star Tatiana Maslany im She-Hulk-Interview: "Frauen dürfen nicht wütend sein"“

In She-Hulk: Die Anwältin bei Disney+ spielt Tatiana Maslany Bruce Banners ebenso witzige wie kontrollierte Cousine. Uns erzählt sie, warum in der Marvel-Serie mehr steckt als reine MCU-Unterhaltung.

Um direkt eine Sache klarzustellen: She-Hulk: Die Anwältin ist keine Superheldinnenserie. Zumindest nicht wirklich. Denn Jennifer Walters bekommt durch einen Unfall zwar ähnliche Kräfte wie ihr Cousin Bruce Banner aka Hulk (Mark Ruffalo). Sie will aber weder Teil der Avengers werden, noch übermächtige Aliens bekämpfen, sondern als Anwältin für Recht und Ordnung sorgen. Das Ergebnis ist eine MCU-Sitcom mit Deadpool-Anleihen, die jedoch auch immer wieder ernste Töne anschlägt und ab dem 18. August 2022 bei Disney+ verfügbar ist.

Hauptdarstellerin Tatiana Maslany weiß, wie man eine Frau zwischen mehreren Identitäten spielt. Vor She-Hulk schlüpfte die Emmy-Gewinnerin für die herausragende Sci-Fi-Dramaserie Orphan Black in insgesamt 14 (!) verschiedene Rollen. Für Jennifer Walters lotet sie einen Charakter zwischen Selbstverwirklichung, Kontrollzwang und berechtigter Wut aus. Mit uns hat sie darüber gesprochen, warum es als Frau so verpönt ist, wütend zu sein – und warum sie die „langweiligen“ Marvel-Momente lieber mag als die ganz großen Action-Szenen.

Ungewöhnliche MCU-Serie: In She-Hulk versteckt sich eine „gruselige“ Wahrheit

She-Hulk Die Anwältin – Trailer 2 (Deutsch) HD

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Moviepilot: Jennifer Walters wirkt, als hätte sie ihre Hulk-Persönlichkeit komplett im Griff. Was, glaubst du, ist also ihr größtes Problem in der Serie?

Tatiana Maslany: Ich glaube, das Element von Kontrolle, dass sie sie selbst bleiben kann, wenn sie She-Hulk wird, geht Hand in Hand mit der Tatsache, dass sie sich so sehr an das Leben klammert, das sie sich selbst aufgebaut hat. Sie ist jahrelang zur Schule gegangen, hat viel gelernt und hart dafür gearbeitet, die Karriereleiter hochzuklettern. Sie ist in erster Linie Anwältin und definiert sich sehr darüber.

Ich glaube, diese Art von Kontrolle hält sie auch davon ab, diesen anderen Teil von sich zu akzeptieren. Dabei gehört der genauso zu Jen. Dass sie da so steif ist, ist einerseits ihr Fehler, gleichzeitig auf seltsame Weise aber auch ihre Superkraft.

Die Serie spielt mehrfach auf das Thema weibliche Wut an und wie es für Frauen ist, schnell aus überemotional abgestempelt zu werden. Oft wirkt es, als sei Jennifer Walters Problem gar nicht, dass sie She-Hulk ist, sondern dass sie eine Frau in einem Karrierebereich ist, der sehr männlich dominiert ist.

Ich liebe diese Interpretation! Ich glaube, das ist absolut wahr.

Hast du auch schon solche Erfahrungen machen müssen?

Ja, absolut. Witzigerweise habe ich mich für eine Karriere entschieden, bei der ich meine Emotionen für meine Arbeit nutzen kann. Ich habe die Erlaubnis, mich beruflich so auszudrücken. Aber selbst unter diesen Voraussetzungen ist es für einen als Schauspielerin anders, Wut zu zeigen. Das kann von einem Regisseur oder dem Ton, der an einem Set herrscht, genauso “gemanaged” werden. Wenn ich eine Szene drehe, kann es für mich schwieriger sein, auf Wut als Emotion zuzugreifen, weil mir gesellschaftlich beigebracht wurde, dass das nicht “nett” ist oder “gefällig” oder “feminin”.

Außerhalb [der Filmbranche] fühle ich das definitiv. In quasi jeder Interaktion wird dir vermittelt, dass Frauen nicht wütend sein dürfen. Dass Wut sie nicht liebenswert macht. Jen sagt in der Show, dass sie gelernt hat, sich zu kontrollieren, um zu überleben, um sicher zu sein. Natürlich ist die Show komödiantisch angelegt, aber unter all dem gibt es eine sehr gruselige, sehr reale Wahrheit.

Ist She-Hulk eine feministische Serie?

Ich denke, dass das Wort für viele verschiedene Leute viele verschiedene Dinge bedeuten kann. Und es gibt verschiedene Versionen des Feminismus, die sich voneinander abgespalten haben. Die Serie will vor allem anderen eine Geschichte aus Jens Perspektive erzählen. Wie sie ständig mit dem Publikum spricht, ist ein Versuch, sich ihre eigene Geschichte nicht wegnehmen zu lassen. Darin steckt etwas, das sich für mich feministisch anfühlt.

Trotzdem ist es natürlich die Reise einer einzelnen Person. Große Teile des Feminismus drehen sich um eine Gruppe, eine Gemeinschaft und darum, Leute zu unterstützen, die nicht in der Position sind, ihre eigene Geschichte zu kontrollieren. Da gibt es also einen Widerspruch. Aber ich glaube der Kern ist feministisch, ja.

Für Tatiana Maslany sind die „langweiligen“ Marvel-Momente am spannendsten

Tatiana Maslany im Interview mit Moviepilot

Du hast bereits angesprochen, dass die Serie sehr komödiantisch ausgelegt ist. Was ich tatsächlich sehr witzig finde, sind die Fragen, die sich Jen Walters zu den Avengern stellt. Werden die für ihre Einsätze bezahlt, ist Captain America noch Jungfrau … Gibt es für dich persönlich eine Marvel-Frage, die du dir schon immer stellst?

Ich weiß nicht, ob mir jetzt eine bestimmte Frage einfällt, aber was für mich tatsächlich am Witzigsten ist an She-Hulk, ist wie wir ihr dabei zugucken können, wie sie total banale Dinge tut. Zum Beispiel ihrem Vater dabei zu helfen, etwas Schweres in die Garage zu tragen. Diese Momente dazwischen sind für mich das, was ich als Zuschauerin am Interessantesten finde.

Ja, sie retten die Welt, aber was machen sie danach? Setzen sie sich danach in einen Imbiss, essen einen Cheeseburger und scrollen durch ihr Telefon? Ich mag diese Momente, weil ich mich mit ihnen identifizieren kann und sie so viel mehr über eine Person verraten als die, in denen irgendwas in die Luft geht. Ich gucke mir immer gern die langweiligen Sachen an! [lacht] Das finde ich am spannendsten.

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Du hast mit Orphan Black eine Serie gemacht, die für ihre engagierte Fanbase, den Clone Club, berüchtigt war. Glaubst du, das hat dich ein bisschen auf das vorbereitet, was dir jetzt mit dem vielleicht größten Fanclub der Welt bevorsteht, den Marvel-Anhänger:innen?

Ich weiß noch nicht so richtig, wie sich dieses Fandom anfühlt, weil die Serie noch nicht gestartet ist. Bei der Ankündigung bei der Comic-Con habe ich aber schon eine gewisse Wärme gespürt. Orphan Black hat mir Möglichkeiten aufgezeigt, mit Fans zu interagieren. Egal ob Fanart oder Fanfiction oder richtige Bücher, in denen sie die Show analysieren: Es ist ein unglaubliches Geschenk, so etwas entgegengebracht zu bekommen.

Wenn man eine TV-Show macht, fühlt sich das an wie in einem Vakuum. Umso stärker sind die Momente, in denen man mit dem Publikum in Verbindung tritt. Alles andere ist egal. Das ist einfach Rauschen, das ich nicht kontrollieren kann.

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