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#Bitte nicht: Der neue Superman-Film hat schon jetzt das Langweiligste getan, was ich mir vorstellen kann

Superman: Legacy soll ein komplett neues DC-Universum begründen. Die Wahl des Bösewichts sorgt jedoch für Bauchschmerzen. Haben wir den nicht gerade erst bei Zack Snyder gesehen?

Als letztes Jahr der große DC-Neustart unter der Leitung von Regisseur James Gunn und Produzent Peter Safran angekündigt wurde, stand vor allem eine Frage im Raum: Besteht überhaupt noch Interesse an einem Superhelden-Universum, das über Jahre hinweg aufgebaut wird? DC hat das bereits in der vergangenen Dekade versucht und ist gescheitert, wie der Flickenteppich an aktuellen DC-Filmen zeigt.

Trotz aller Warnsignale hält das Studio Warner Bros. an seinem Plan fest. Das neue DC-Universe, offiziell DC Universe (DCU) getauft, kommt definitiv. Der von Gunn geschriebene und inszenierte Superman: Legacy fungiert als Startschuss und stellt uns im Sommer 2025 David Corenswet als neuen Superman im Kino vor. So aufregend das Projekt bisher klingt, die Wahl des Bösewichts drückt meine Vorfreude enorm.

Superman trifft auf Lex Luthor – schon wieder!

Lex Luthor als Bösewicht in einem Superman-Film ist genauso langweilig wie der Joker bei Batman

Mit Lex Luthor verhält es sich wie mit dem Joker. Von beiden Figuren haben wir in den letzten Jahrzehnten sehr viel gesehen. Sie sind die offensichtlichste Wahl, wenn es um Gegenspieler für neue Superman- bzw. Batman-Filme geht. Die Fixierung ist nicht unbegründet. Als Erzfeinde sind Luthor und Joker perfekt auf die Stärken und Schwächen der Helden abgestimmt und können sie in richtig ungemütliche Situation bringen.

Jesse Eisenberg als Lex Luthor in Batman v Superman: Dawn of Justice

Wer Bruce Wayne an seine Grenzen bringen will, stellt ihm den fiesen Clown gegenüber und der Rest erledigt sich von allein. Das Gleiche passiert, wenn Lex Luthor entdeckt, dass er Superman mit einem Stück Kryptonit gefährlich nahe kommen kann. Plötzlich ist der überlebensgroße Held ganz verletzlich. Der Kniff ist gut, wurde inzwischen aber mehrere Male erzählt. Dabei soll Superman: Legacy etwas Neues starten.

  • Zum Weiterlesen: Das neue DC-Universum geht noch weiter als das MCU

The Batman hat es vorgemacht. Es wäre sehr leicht gewesen, ein heimliches Remake von The Dark Knight, dem populärsten DC-Film mit dem Joker, zu drehen. Matt Reeves und sein Team haben sich zum Glück für einen anderen Ansatz entschieden und Robert Pattinson als Detektiv in Gothams Unterwelt ermitteln lassen. Die Neugier war geweckt: Trotz vertrauter Marke hatte dieser Batman sofort eine eigene Identität.

James Gunn droht, mit DC-Schurke Lex Luthor in die größte Falle des Blockbuster-Kinos zu tappen

Genau das braucht der neue Superman-Film, wenn er ein ganzes Universum begründen will, das nicht direkt nach dem ersten Abenteuer aufgrund von mangelndem Interesse eingestellt wird. Die DC-Marke allein ist kein Verkaufsargument mehr. Superman: Legacy kommt in eine Welt, in der das Superhelden-Publikum sehr wählerisch geworden ist –
und zwar nicht aufgrund einer allgemeinen Müdigkeit gegenüber dem Genre.

Konnte beim Publikum kein Interesse wecken: Black Adam

Christopher Miller, einer der kreativen Köpfe hinter Spider-Man: Across the Spider-Verse, hat das Missverständnis um die vermeintliche Superhelden-Müdigkeit gegenüber dem Rolling Stone  treffend zusammengefasst:

Ich glaube nicht, dass es eine Superhelden-Müdigkeit ist. Ich glaube eher, dass es eine ‚Filme wie diesen habe ich schon dutzendmal gesehen‚-Müdigkeit ist. Wenn man die gleiche Story-Struktur, den gleichen Stil, den gleichen Ton und die gleiche Stimmung wie bei den vorherigen Filmen und Serien nimmt, spielt es keine Rolle, um welches Genre es sich handelt.

Millers Fazit ist eindeutig: „Es wird die Leute langweilen.“ DC selbst musste das zuletzt mehrmals erfahren, etwa bei Black Adam, der über eine Dekade in Entwicklung war. Am Ende kam einer der austauschbarsten Superheldenfilme überhaupt heraus. Da konnte Hauptdarsteller Dwayne Johnson noch so oft eine Veränderung der Hierarchie im DC-Universum versprechen. Das Publikum hat es nicht mehr geglaubt.

  • Zum Weiterlesen: Warum Hollywoods Blockbuster-Kino in der Krise steckt

Lex Luthor als Bösewicht im ersten Superman-Film des DCU fühlt sich leider mehr wie Black Adam als The Batman an. Natürlich ist es möglich, dass James Gunn einen neuen Ansatz findet, um die DC-Figur auf spannende Weise in die Geschichte zu integrieren. Die Sache ist: Von Gunn erwarte ich deutlich mehr. Wie nur wenige andere Filmschaffende kennt er sich im Film-, Comic- und Popkultur-Kosmos aus.

Von James Gunn erwarte ich etwas, das ich nicht kenne –
gerade beim großen DC-Neustart

Mit Superman sind so viele festgefahrene Ideen des Superhelden-Kinos verbunden, dass ich Angst habe, Gunn vergisst seine größte Stärke: Das Abseitige in etwas Cooles und Greifbares zu verwandeln. Es gibt viele Menschen in Hollywood, die gute Ideen für Batman und Superman haben, aber nur wenige, die einen sprechenden Baum und (!) einen sprechenden Waschbären zum emotionalen Zentrum ihres Films machen können.

Rocket und Groot in Guardians of the Galaxy Vol. 3

Niemand gräbt in den entlegenen Ecken des DC-Universums, wenn James Gunn es nicht tut. Genauso wie er seine Guardians of the Galaxy-Filme mit völlig bizarren Marvel-Figuren bevölkert hat, die es sonst vermutlich nie in ein Avengers-Crossover geschafft hätten, öffnete er im Zuge von The Suicide Squad unerschrocken den Giftschrank von DC und fand dort einen schrägen Charakter nach dem anderen.

Auch wenn die Hälfte davon schon wieder das Zeitliche gesegnet hat, gibt es eine Figur, mit der Gunn fast im Alleingang die alte DC-Ordnung über den Haufen geworfen hat: Peacemaker. Ein Supersoldat, der sich mordend als moralische Instanz aufspielt und von John Cenas komödiantischem Talent profitiert: Von diesem unmöglichen DC-Helden wollte man mehr sehen. Nach Lex Luthor fragt da niemand mehr.

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