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#Verbrecherjagd mit Dackel

Verbrecherjagd mit Dackel

Von wegen, die Wetterau ist ruhig und beschaulich. Wenn Autorin Jule Heck am Werk ist, dann werden Morde geplant, Kinder entführt und Menschen verraten. „Ich hatte schon immer eine rege Phantasie“, sagt die Dreiundsechzigjährige und lacht. Jule Heck heißt eigentlich Jutta, hat sich als Autorin aber an den Spitznamen erinnert, den ihr einst ihr ältester Bruder gegeben hat. Als Jule Heck ist sie inzwischen eine feste Größe als Autorin von regionalen Krimis aus der Wetterau.

Trotz reger Phantasie und eines Faibles fürs Schreiben ist die Münzenbergerin eher durch Zufall zu ihrem ersten Buch gekommen. Ein befreundeter Landwirt hatte die passionierte Krimi-Leserin um einige Leihgaben aus ihrem Bücherregal gebeten. Doch irgendwann war auch das letzte Buch ausgelesen.

Also versprach sie dem Freund, sich selbst eine Geschichte auszudenken. Damit war das Ermittlerduo Alexander Henneberg und Cosima von Mittelstedt vom K10 in Friedberg geboren. Zusammen mit Dackel Erdmann bilden sie den Kern sämtlicher Geschichten.

Mehrere tausend Mal verkauft

Schon ihren Erstling „Lebendig begraben“ habe sie, wie alle ihre Bücher, mehrere tausend Mal verkauft, sagt Heck. Eine durchaus beachtliche Zahl für Werke, die im Eigenverlag erscheinen.

Zwar habe sie zahlreiche Exposés an Verlage geschickt, und tatsächlich habe ein Haus ihr Buch herausbringen wollen, „aber dafür hätte ich zu viel ändern müssen. Das wollte ich nicht.“ Also hat sie die Sache selbst in die Hand genommen. Und da sie in der Wetterau keine Unbekannte ist, hatte sie schnell viele Fans, die ihre inzwischen acht Krimis mit Begeisterung annahmen.

Dass ihr die Ideen nicht ausgehen, mag auch daran liegen, dass Jutta Heck unter anderem als Jugendschöffin am Landgericht und als ehrenamtliche Richterin beim Sozialgericht in Gießen tätig ist. „Ich komme mit vielen Menschen zusammen und höre von vielen Schicksalen“, sagt sie. Das mache es leichter, eine Geschichte zu entwickeln.

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Die Bühne der Kommissare ist immer die Nachbarschaft in der Wetterau. Beim Lesen können die Leser selbst überlegen, ob sie diese Straße in Gambach oder jenes Haus in Butzbach kennen. Das hat einen hohen Wiedererkennungswert, macht aber auch angreifbar.

Denn auch wenn sie sorgfältig auf die Namen ihrer Protagonisten achte, fühlten sich manche dann doch angesprochen. So wie einige Männer, die sich partout in ihrem Erstling wiedererkennen wollten und sich verunglimpft fühlten. Wiederum andere fragen sie direkt, ob sie nicht „eine Rolle“ in ihrem nächsten Buch spielen könnten. Dem Wunsch kommt die Autorin manchmal, aber nicht immer nach.

Jutta Heck hat wenig Berührungsängste, liebt es, sich mit ihren Lesern auszutauschen. „Ich habe auch schon morgens um 5 Uhr in einer Bäckerei gelesen“, sagt sie. Sie verkauft, wenn nicht gerade eine Pandemie dazwischenkommt, ihre Bücher auf Märkten, in vielen Geschäften und Buchhandlungen im Umkreis. Auch online werden die Bücher der Reihe angeboten.

Krimi-Wanderungen und Eisenbahnfahrten

Doch die Autorin möchte nicht nur vorlesen. Sie will ihre Geschichten erlebbar machen, am besten zusammen mit vielen anderen Menschen. Deshalb lädt sie unter anderem zu Krimi-Wanderungen ein. Oder tut sich mit den Wetterauer Eisenbahnfreunden zusammen, um die Lesung mit einer nostalgischen Eisenbahnfahrt und einer Oldtimer-Bustour abzurunden.

Kleine musikalische oder schauspielerische Einlagen gehören ebenfalls immer dazu. Auch Krimi-Radtouren hat sie schon dreimal angeboten. Und vor dem Lockdown hat sie manchmal bis zu 40 Gäste im eigenen Haus empfangen, um in ihrem literarischen Salon vorzulesen. Die nächste Veranstaltung muss allerdings kleiner ausfallen: Eine Frau hat ihrem Mann zum 60. Geburtstag eine Lesung bei Jule Heck geschenkt.

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