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#BASF-Chef warnt vor historisch beispiellosen Gefahren

„BASF-Chef warnt vor historisch beispiellosen Gefahren“

Der BASF-Chef hat die Hauptversammlung des Dax-Konzerns am Freitag dazu genutzt, die beispiellosen Gefahren für seine Branche und sein Unternehmen zu skizzieren. Im Extremfall, sagte Martin Brudermüller in der virtuellen Veranstaltung, drohe eine „irreversible Schädigung“ der Volkswirtschaft – und dem Stammsitz seines Unternehmens sogar noch Schlimmeres: Das riesige Chemiewerk in Ludwigshafen müsste im Grunde dichtmachen, wenn über Nacht die Gaslieferungen aus Russland ausblieben. Sie seien nicht zu ersetzen.

So bitter es sei: „Russische Gaslieferungen bilden die Basis für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie.“ Es gebe keine kurzfristige Lösung, sie zu ersetzen. Die Abhängigkeit von russischem Gas müsse zwar verringert werden, aber das gehe nun mal „nicht auf Knopfdruck“.

Eingriff durch Brüssel

Dabei sei die Lage auch ohne drohendes Gasembargo, von welcher Seite auch immer, schon schwierig genug. Die enorm hohen Energiepreise setzen der energieintensiven Chemiebranche derart zu, dass Brudermüller zu historischer Einordnung griff. Den – auch für ihn unstrittigen – Green Deal der EU-Kommission unter derart widrigen Umständen umzusetzen sei beispiellos: „Es wird unsere industrielle Wettbewerbsfähigkeit auf die härteste Probe in ihrer Geschichte stellen.“

Die Tücken stecken im Detail: Das neue Chemikaliengesetz aus Brüssel etwa werde vermutlich 12.000 chemische Produkte betreffen, das seien 45 Prozent aller Stoffe überhaupt. Viele davon würden unter ein Verbot fallen.

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Die Warnungen wurden auch nicht dadurch leiser, dass BASF sehr stabil ist. Der Konzern hat schon ein sehr erfreuliches Jahr 2021 hinter sich und hat sich auch in den ersten Monaten 2022 gut geschlagen. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz mit 78,6 Milliarden Euro stattliche 33 Prozent über jenem von 2020, das Ebit vor Sondereinflüssen wurde um 118 Prozent übertroffen und betrug 7,8 Milliarden Euro. Zum Mengenwachstum von 10,6, Prozent – 4,5 Prozentpunkte mehr als die globale Chemieproduktion – hieß es, BASF sei so stark gewachsen wie lange nicht mehr. Nun soll es eine Dividende von 3,40 Euro je Aktie geben, eine Erhöhung gegenüber dem Vorjahr um 10 Cent. Das entspricht einer Ausschüttung von 3,1 Milliarden Euro.

Im ersten Quartal 2022 sah es nicht so aus, als ob der Trend ende, denn der Umsatz stieg in dieser Zeit um 19 Prozent auf 23,1 Milliarden Euro, das Ebit vor Sondereinflüssen um 21 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Seine Ziele für das Gesamtjahr bekräftigte das Unternehmen: Es rechnet mit einem leicht reduzierten Umsatz von 74 bis 77 Milliarden Euro und mit einem operativen Ergebnis von 6,6 bis 7,2 Milliarden Euro.

Krieg beeinflusst Geschäft

So oder so hält der Krieg in der Ukraine aber auch BASF in Atem. Das Unternehmen schließt seit Anfang März keine neuen Geschäfte mehr in Russland und Weißrussland ab und hat sich in dieser Woche entschieden, auch die bestehenden Geschäftsaktivitäten in beiden Ländern bis Anfang Juli einzustellen. Es geht alles in allem um ein Prozent des Konzernumsatzes, ist also zu verschmerzen. Nur die Produktion von Nahrungsmitteln bleibt unberührt, um drohenden Hungersnöten durch ausfallende Getreideexporte aus der Ukraine und Russland entgegenzuwirken.

Bleibt noch die BASF-Baustelle Wintershall Dea. Brudermüller bekräftigte, dass er das Unternehmen unverändert an die Börse bringen wolle. Das Unternehmen ist zwar nicht von Sanktionen betroffen, besitzt aber Beteiligungen an russischen Produktionsanlagen. Das mache einen Börsengang „derzeit schwierig“. BASF hält knapp 70 Prozent an Wintershall Dea, der Rest liegt in der Hand der früheren Dea-Eignerin Letter One.

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