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#Unerwartet vom Zollamt kontaktiert worden? Das ist der Grund

„Unerwartet vom Zollamt kontaktiert worden? Das ist der Grund“

Das Gefährliche an Phishing ist, dass man nie voraussagen kann, in welche Verkleidung der schädliche Link verpackt wird. Mal ist es eine PayPal-Mail, mal eine der zahlreichen Banken. Wir verraten, welche Phishing-Mails seit der 14. Kalenderwoche im Umlauf sind.

Zoll
ZollamtBildquelle: YvonneHuijbens / Pixabay

„Einfach aufpassen“ lässt sich leicht sagen. Doch ob man im Eifer des Gefechts und angesichts eines vollen Postfachs stets die Zeit findet, sich jede einzelne E-Mail genau anzusehen, ist mehr als fraglich. Kein Wunder also, dass die Phishing-Masche auch heute noch hervorragend funktioniert und nach wie vor täglich unzählige Opfer fordert. Grundsätzlich gibt es jedoch nur zwei alternative Vorgehensweisen: Einerseits bieten die meisten Online-Dienstleister mittlerweile die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung an (mehr dazu unten) und andererseits ist die Gefahr deutlich geringer, wenn man schon vorab weiß, auf welche E-Mails man achten sollte. Und genau das erfährst du hier.

Phishing-Mails seit dem 04. April

Die Verbraucherzentrale NRW listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In dieser Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen:

  • Zollamt
  • Postbank
  • Sparkasse
  • WhatsApp

Details zur aktuellen Phishing-Situation

Vom Zollamt möchte in der Regel niemand gerne kontaktiert werden. Umso schlimmer ist es jedoch, wenn es nicht das Zollamt ist, das eine entsprechende Nachricht verschickt, sondern Betrüger. Aktuell ist eine angebliche E-Mail vom Zollamt im Umlauf, in der darauf hingewiesen wird, dass die Einfuhr jeglicher Güter im Wert von über 35 Euro aus einem Land außerhalb der „europäischen Gemeinschaft“ steuerpflichtig ist. Daher werden die Empfänger aufgefordert, Zollgebühren zu bezahlen – und zwar ausgerechnet per Paysafecard. Spätestens an dieser Stelle sollte man aufhorchen. Zumal eine direkte Ansprache selbstverständlich ebenfalls fehlt.

Postbank-Kunden müssen sich derweil mit einer anderen Phishing-Mail herumschlagen. In dieser wird den Empfängern in recht kryptischer Form dargelegt, sie hätten einen Postbank-Sicherheitsdienst noch nicht aktiviert. Daher müsse man sich mit seinen Bankdaten anmelden und einen Code, den man per SMS erhält, unter der Telefonnummer der Bank eintragen. Viel verdächtiger kann eine Phishing-Mail nicht sein.

Auch die Sparkasse führt ein neues Sicherheitssystem ein – bestehend unter anderem aus einer neuen Verschlüsselungstechnik, einem Schutz vor böswilligen Drittdiensten und einer sichereren Transaktionsabwicklung. Daher fordern die dahinter steckenden Cyberkriminellen Kunden der Sparkasse in korrekt gegenderter Form dazu auf, ihre Daten zu bestätigen. Abgesehen von der fehlenden direkten Kundenansprache wirkt die E-Mail sehr professionell und glaubwürdig. In solchen Fällen empfiehlt es sich, sich direkt an die Bank zu wenden und die Angelegenheit anzusprechen. Zur Kontaktaufnahmen dürfen allerdings keine in der potenziellen Phishing-Mail hinterlegten Kontaktinformationen verwendet werden.

Ferner ziehen gegenwärtig auch angebliche WhatsApp-Mails ihre Runden, bei denen es sich in Wahrheit um eine Kombination aus Phishing und einem Trojaner-Virus handelt. Weitere Infos hier.

Phishing 2022 – Bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2022 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Advanzia Bank
  • Amazon
  • BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht)
  • Barclays
  • Commerzbank
  • Deutsche Bank
  • Deutsche Kreditbank (DKB)
  • DHL
  • DKB
  • Ionos
  • ING
  • Landesbank Berlin (LBB)
  • PayPal
  • Postbank
  • Sparkasse
  • Volks- und Raiffeisenbanken
  • WEB.DE

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem automatisch Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend wird das Opfer dazu aufgefordert, eine Autorisierung durchzuführen, indem er einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen:

  • eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen wirst du abgezockt
  • WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger

So schützt du dich

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber.



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Bildquellen

  • Darknet und Deep Web: B_A / Pixabay
  • Zollamt: YvonneHuijbens / Pixabay

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