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#Vergesst endlich Kill Bill 3: Quentin Tarantino hat das perfekte Thema für seinen letzten Film gewählt

„Vergesst endlich Kill Bill 3: Quentin Tarantino hat das perfekte Thema für seinen letzten Film gewählt“

Der neue Film von Quentin Tarantino könnte sein letzter sein. Warum The Movie Critic nach einem viel besseren Abschluss klingt als Kill Bill 3, lest ihr hier.

Wer braucht Kill Bill: Volume 3? Also abgesehen von Uma Thurmans Manager? Seit Jahren teast Quentin Tarantino die Fortsetzung, doch als vergangene Woche sein nächster und möglicherweise letzter Film bekannt wurde, stand weder „Kill“ noch „Bill“ im Arbeitstitel. Zum Glück. Denn The Movie Critic besitzt die Voraussetzungen für den idealen Abschluss von Tarantinos Regie-Karriere.

Kill Bill 1 und 2 sind nahezu perfekt – ein 3. Teil ist vorstellbar, aber redundant

Niemand kann ausschließen, dass Tarantino eine Idee für Kill Bill 3 hat, die den besten Film aller Zeiten oder zumindest ein saftiges Martial Arts-Spektakel hervorbringen würde. Doch der allgemeine Wunsch nach einer Fortsetzung des Action-Doppels löst in mir nur eine Frage aus: Habt ihr nichts aus den Star Wars-Sequels gelernt? Hollywood versinkt seit über 20 Jahren in einem Malstrom aus Sequels, Legacyquels, Re-Imaginings, Requels – und Scream-Filmen, die das verspotten.

Warum sollte man von einem der wenigen verbliebenen Filmemacher, die mit großem Budget originelle Stoffe umsetzen, ausgerechnet eine Fortsetzung verlangen? Für seinen mutmaßlich letzten Film?

Kill Bill

Da ich Tarantinos Ankündigung, sein 10. Film werde sein letzter sein, nicht als leere Drohung verstehe, reagiere ich etwas gereizt. Doch selbst wenn der Kino-Besitzer, Autor und Podcaster noch 10 weitere Filme dreht, stünde Kill Bill 3 weiter unten auf meiner Wunschliste.

Die Rachegeschichte der Braut wurde abgeschlossen. Mit der potenziellen Revanche der kleinen Nikki (Ambrosia Kelley), deren Mutter von der Braut getötet wird, erhielt sie ein erzählerisches Damokles-Schwert. Es hängt gewissermaßen über dem Happy End. Die Story wird abgeschlossen und bleibt in den Köpfen des Publikums trotzdem offen. Es ist ein perfektes Ende, das keiner Klarstellung bedarf.

The Movie Critic hat die Voraussetzungen für ein großes Karriere-Ende

Demgegenüber könnte in The Movie Critic alles Mögliche auf uns zukommen, aber zumindest kein Sequel. Viel ist über den 10. Film von Quentin Tarantino noch nicht bekannt, außer:

  • Der Titel: The Movie Critic
  • Die Ära: die späten 1970er Jahre
  • Die Stadt: Los Angeles
  • Die Hauptfigur: eine weibliche Heldin

Es wird bereits spekuliert, dass der Film von Kritikerin Pauline Kael handeln könnte, aber erstens ist das nicht belegt und zweitens an dieser Stelle nicht relevant. Bleiben wir bei den halbwegs gesicherten Eckpunkten.

Biografische Umbrüche bei Tarantino

Mit seinem letzten Film Once Upon a Time … in Hollywood hat Tarantino aus der (verklärten) Ära seiner Kindheit erzählt, von der er auch in seinem Buch Cinema Speculation berichtet. Ende der 60er, Anfang der 70er formierte sich Tarantinos Vorliebe für Exploitation und andere mehr oder weniger populäre Genre-Ware.

Just Dudes being Bros

Sollte The Movie Critic Ende der 70er spielen, entspricht das auch einer anderen Phase in Tarantinos Entwicklung. Mit 15 Jahren schmiss er 1978 die Schule und verdingte sich mit Gelegenheits-Jobs (zum Beispiel in einem Porno-Kino). Auf die Kindheit (lies: Once Upon a Time in Hollywood) folgte sozusagen eine Coming of Age-Erfahrung und die ersten Schritte auf dem Weg zum Autor (= The Movie Critic).

Gleichzeitig Umbrüche in Hollywood

Parallel befand sich Hollywood im Wandel. Zu Zeiten von Once Upon a Time in Hollywood herrschte eine Aufbruchstimmung, das alte Kino steckte in der Krise. Die Studios flehten bei jungen, herausfordernden Stimmen, welche die Regeln der vorangegangenen Generationen brachen, um Rettung. Das sogenannte New Hollywood wurde in diesen Jahren geboren. Es brachte Filmemacher wie Martin Scorsese oder Francis Ford Coppola hervor. Als Tarantino die Schule verließ, atmete es bereits auf dem letzten Loch.

1977 kam Krieg der Sterne in die Kinos und eröffnete Produzenten eine neue Form des Blockbusters als Gelddruckmaschine, inklusive Sequels und Merchandising. Zwei Jahre später begann der Dreh von Heaven’s Gate – Das Tor zum Himmel, dessen verhängnisvoller Misserfolg als symbolischer Sargnagel für die kreative Freiheit der New Hollywood-Generation betrachtet wurde. (Fürs Heimkino: Diesen Quentin Tarantino-Horrorfilm gibt es endlich (wieder) ungekürzt  *)

The Movie Critic spielt am Ende einer Ära, die Tarantino verehrt

Tarantino selbst hält von der Dekade, die sich daran anschloss, nicht viel. In einem Podcast  erklärte er vergangenes Jahr:

Obwohl ich in den 80ern wahrscheinlich so viele Filme gesehen habe wie in keiner anderen Zeit meines Lebens, […] denke ich, dass das 80er-Kino zusammen mit den 50ern die schlimmste Ära in der Geschichte Hollywood ist.

Ob Tarantino mit dieser Einschätzung richtig liegt, sei mal dahingestellt. The Movie Critic spielt (wahrscheinlich) am Ende einer Ära jenes Hollywood-Kinos, das Tarantino lieben lernte, und gleichzeitig in einer prägenden Phase für die Entwicklung des Filmemachers Quentin Tarantino.

Für jemanden, der offensichtlich so viel über Wirkung seines Gesamtwerks nachdenkt wie Tarantino (als würde er sich alle seine 10 Filme nebeneinander im Regal einer Videothek vorstellen), scheint das Setting seines letzten Films gleichermaßen poetisch wie konsequent. Tarantino könnte mit The Movie Critic nämlich nicht nur Abschied vom Regie-Handwerk nehmen, sondern auch von der Film-Ära, die er am meisten verehrt.

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