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#VW und Umicore schmieden Batterie-Bündnis

„VW und Umicore schmieden Batterie-Bündnis“

Es ist ein Ziel, für das Volkswagen sich mächtig strecken muss. Bis 2030, so der Plan, soll jedes zweite Fahrzeug des Wolfsburger Konzerns ein Elektroauto sein. Um das zu schaffen, steckt das Management viel Geld in die ganze Wertschöpfungskette, vor allem in die Batterietechnik, für die VW jetzt ein neues Gemeinschaftsunternehmen an den Start bringt. Zusammen mit dem belgischen Materialtechnikkonzern Umicore will der Konzern bis Ende des Jahrzehnts Kathoden- und Vormaterial für rund 160 Gigawattstunden Batteriezellkapazität im Jahr herstellen, wie die Partner am Montag verkündeten. Das entspricht dem Bedarf von 2,2 Millionen E-Autos.

Kathoden gehören zu den teuersten und wichtigsten Komponenten in batterieelektrischen Fahrzeugen. Sie stehen für etwa die Hälfte des Werts der Batteriezellen, an denen wiederum rund 40 Prozent der gesamten Wertschöpfung im Auto hängen. Um sie herzustellen, ist – vereinfacht gesagt – eine Mischung aus hochreinem Material wie Nickel, Kobalt, Mangan und Lithium nötig. Spezialisierte Verarbeiter wie Umicore, BASF oder deren asiatische Wettbewerber stellen daraus eine Paste her, die als Basis für die Weiterverarbeitung dient und derzeit zu den Engpässen in der Zellproduktion zählt. Die Bedeutung sei enorm, fasste Thomas Schmall, Technikvorstand von VW, am Montag die Logik hinter dem neuen Joint Venture zusammen. „Unmittelbarer und langfristiger Zugang zu umfangreicher Kapazität stellt daher einen klaren Wettbewerbsvorteil dar.“

Fokus auf möglichst lokale Lieferketten

Rund 3 Milliarden Euro an Investitionen planen die Partner ein, auch für neue Produktionsstätten, über deren genauen Standort noch verhandelt wird. Als Möglichkeit gilt Nysa in Polen, wo Umicore vor wenigen Tagen sein erstes europäisches Werk zur Produktion von Kathodenmaterial eröffnet hat. Liefern soll das Joint Venture an die konzerneigenen VW-Batteriezellfabriken in Europa, von denen sechs Stück geplant sind, die erste davon in Salzgitter. Durch zusätzliche Vereinbarungen, so die Ankündigung, wollen VW und Umicore auch in der Beschaffung von Rohstoffen zusammenarbeiten, ein hart umkämpftes Feld, in dem weltpolitische Spannungen zunehmend eine Rolle spielen.

So arbeitet VW in Deutschland unter anderem mit Vulcan Energy zusammen, um eine komplett CO2-freie Lithiumförderung in der Region des Oberrheingrabens zu ermöglichen. Auch in Kanada hat VW neue Partnerschaften geschlossen, die in Zukunft auch eine Beteiligung an Minen umfassen sollen. Dahinter steht das Konzept, die Produktion in jeder großen Region der Erde – von Europa über Nordamerika bis Asien, vor allem China – so weit wie möglich autark und damit unabhängig von Konflikten in jeweils anderen Teilen der Welt zu machen.

Künftig auch Batterie-Recycling?

Umicore-Chef Mathias Miedreich sagte am Montag, das Gemeinschaftsunternehmen mit VW sei strategisch einzigartig, weil es sich europaweit um die erste allumfassende Lieferkette im Feld der Batterietechnik handele. „Keine andere Partnerschaft hat eine solche Stärke über die gesamte Wertschöpfungskette“, sagte er. Perspektivisch sei außerdem das Recycling gebrauchter Batterien für das Joint Venture eine Option. Bis zum Jahr 2026 soll zunächst eine Kapazität von 40 Gigawattstunden aufgebaut werden. In den Jahren danach soll das Tempo dann anziehen, um die geplanten 160 Gigawattstunden zu erreichen.

Die ersten Ankündigungen zum Gemeinschaftsunternehmen hatten VW und Umicore schon im vergangenen Jahr gemacht. Seither sei ein Konzept entwickelt worden, das jetzt Vorteile für beide Partner ermögliche, heißt es. So erhalte die VW-eigene Batteriegesellschaft Power Co „in erheblichem Umfang und zu wettbewerbsfähigen Preisen Zugang zu innovativem, nachhaltig beschafftem und maßgeschneidertem Hochleistungs-Batteriematerial“. Der belgische Partner erhalte im Gegenzug Zugang zu einem erheblichen Anteil des europäischen Marktes für Kathoden. Kosten, Investitionen, Einnahmen und Gewinne wollen die Partner paritätisch teilen.

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