#Warn-Apps in Deutschland: Entwickler vergessen diese wichtige Funktion
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„Warn-Apps in Deutschland: Entwickler vergessen diese wichtige Funktion“
Nachdem die deutschen Warn-Apps in den vergangenen Monaten bereits mehrfach kritisiert wurden, folgt nun ein weiteres Problem. Den Testern der Stiftung Warentest ist bei der Untersuchung von Nina, Katwarn, Biwapp, WarnWetter und Meine Pegel ein gravierender Mangel aufgefallen, welcher Besitzer eines iPhone betrifft.
Allen getesteten Apps fehlt ein wichtiges Feature, welches dafür sorgen soll, dass iPhone-Nutzer jederzeit über eine Warnung informiert werden. Besitzer eines Android-Geräts sind nicht betroffen.
Warn-Apps ohne „Kritische Hinweise“
Das Problem entsteht bei iOS durch die Aktivierung des „Nicht stören“-Modus. Dieses Feature wird zum Beispiel gerne über Nacht genutzt, um nicht von unnötigen Benachrichtigungen geweckt zu werden. Das Problem: Auch Warn-Apps werden dadurch stummgeschaltet.
Es gibt aber eine Option von Apple, die es Entwicklern erlaubt, dafür zu sorgen, dass eine Nachricht den „Nicht stören“-Modus durchdringen kann. Entwickler können ihre Apps für „Kritische Hinweise“ freischalten lassen, sodass zu jeder Zeit Meldungen inklusive Warnton vom Smartphone wiedergegeben werden können. Das Feature ist seit 2018 verfügbar.
Wie Stiftung Warentest feststellen musste, unterstützt keine der Warn-Apps diese Funktion. In Android können Nutzer für jede App selbst entscheiden, ob eine Unterbrechung der „Nicht stören“-Funktion zugelassen werden soll.
Einige Entwickler versprechen Besserung
Stiftung Warentest hat nach der problematischen Erkenntnis Kontakt mit den Anbietern aufgenommen. Die Entwickler von Nina wollen im nächsten Update für iOS die Kritischen Hinweise aktivieren. Bei Biwapp soll die Funktion „voraussichtlich mit dem nächsten Update umgesetzt werden“.
Der Deutsche Wetterdienst bestätigte, dass man für Warnwetter diese Funktion bislang nicht genutzt habe. Man „lasse die Notwendigkeit nun erneut über den Dienstleister prüfen“. Katwarn-Entwickler sagten indes, dass die Nutzung der Funktion „nicht geplant“ sei.
iPhone-Nutzer, die keine Warnung verpassen wollen, sollten also bis auf Weiteres die „Nicht stören“-Funktion nicht länger nutzen.
- Statt Warn-SMS & App: Diese Handy-Technik ist vorhanden, aber wird nicht genutzt
Die vielerorts gewünschte Nutzung von Cell Broadcast für die Übermittlung von Katastrophenwarnungen hätte hier abermals Probleme beseitigen können. Dieses Feature ist Bestandteil von vielen Geräten mit Mobilfunkverbindung und standardmäßig so eingestellt, dass ein lauter Warnton wiedergegeben wird – egal ob eine „Nicht stören“-Funktion aktiviert ist oder nicht.
Cell Broadcasts werden zum Beispiel in den USA, Kanada und den Niederlanden für wichtige Meldungen genutzt. In Deutschland setzt man jedoch darauf, dass Nutzer auf ihren Geräten manuell eine oder mehrere Warn-Apps installieren. Diese Apps setzen für die Nutzung außerdem eine Internetverbindung voraus.
Bildquellen
- Eine Person der Feuerwehr vor einem Polizeiauto: Rico Löb/Pixabay
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