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#Warum sind Häuser in Griechenland weiß? Besonders auf Inseln

„Warum sind Häuser in Griechenland weiß? Besonders auf Inseln“




Griechenland gilt auch unter Deutschen als beliebtes Reiseziel. Gerade auf den Inseln gibt es viele weiße Häuser zu entdecken. Wir erklären die Hintergründe bei der Farbwahl.

Die griechischen Nationalfarben sind bekanntlich blau und weiß. Und sie sind im Land omnipräsent, denn auch viele Häuser weisen diese Kombination auf. Die Wände sind auffallend weiß, Dächer, Fensterrahmen und Türen dagegen in Blautönen gehalten. Mit Patriotismus hat das jedoch nicht in unbedingt zu tun. Der Hauptgrund ist ein praktischer.

Warum sind Häuser in Griechenland weiß?

Die Lösung beschreibt Greekreporter. So seien auf griechischen Inseln wie Mykonos, Paros oder Naxos die Häuser aus Stein gebaut worden, weil es vor Ort schlicht zu wenig Holz gegeben habe. Das Problem: Die Steine sind natürlicherweise dunkel und die Sommer in Griechenland besonders heiß. Weil dunkle Steine die Sonnenstrahlen besonders gut absorbieren, hitzten sich die Innenräume sehr schnell auf.

Folglich hätten die Bürger die Steine weiß angemalt, wodurch das Hausinnere deutlich kühler daherkam – besonders im Hochsommer. Dafür sorgt das Zusammenspiel der dicken, massiven Wände und der weißen Farbe, wie Staf Roels, Professor für Bauphysik an der KU Leuven, dem belgischen Portal brf.be erläutert: „Sie wirken wie ein Puffer, der die Temperaturen dämpft.“

Die Außenwände nehmen zwar auch die Wärme auf, doch geschieht dies deutlich langsamer, weil die weiße Farbe das Sonnenlicht reflektiert. Dabei gilt: Je dicker die Wände, desto langsamer erhitzt sich das Innere. Auch durch Tür oder Fenster hereinströmende warme Luft wird von den kalten Wänden absorbiert, so dass es in den Innenräumen angenehm temperiert bleibt.

Greekreporter verweist auch auf das Jahr 1938, als Diktator Ioannis Metaxas den Griechen befohlen habe, ihre Häuser weiß und blau zu streichen. Dies sei eine Reaktion auf den damaligen Cholera-Ausbruch gewesen. Die Hoffnung dahinter: Das in der weißen Tünche enthaltene Kalk wirkt als Desinfektionsmittel gegen eine Epidemie.

Travelbook betont in diesem Zusammenhang, laut dem Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie e.V. würden mit Branntkalk bestrichene Gebäude kaum Bakterien oder Schimmel ansetzen. In Griechenland galt das entsprechende Färben der Häuser demnach als solidarischer Akt.

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Warum sind Teile der Häuser in Griechenland blau?

Laut Greekreporter würden auf den Inseln der Kykladen, zu denen auch Mykonos, Paros und Naxos zählen, zwar oft auch rote, grüne oder braune Akzente an Hausfassaden zu sehen sein. Doch vor allem würden die Häuser neben weiß auch blaue Anstriche aufweisen. Dies sei wiederum eine Frage der Kosten.

Fischer und andere Seeleute hätten eben die Farbe genutzt, mit der sie auch ihre Boote gestrichen hätten. Und blau sei nun einmal wegen seiner Komponenten die günstigste Variante gewesen. Sie setze sich aus einer Mischung aus Kalk und einem Reinigungsmittel mit dem Namen „Loulaki“ zusammen. Letzteres ist eine Art blaues Talkumpuder, das für die Inselbewohner problemlos verfügbar sei.

Die Herstellung war also simpel und günstig. Folglich wurde die Farbe etwa für Türen und Fensterrahmen hergenommen.

Video: ProSieben

Haben die Farben Weiß und Blau an griechischen Häusern wirklich keinen patriotischen Hintergrund?

Doch, seit 1974 schon. Infolge der sieben Jahre zuvor begonnenen Militärdiktatur in Griechenland sollte auf diese Weise der Patriotismus der Bürger geweckt und der griechische Nationalismus widergespiegelt werden. So erhoffte es sich das Militärregime laut Greekreporter. Deshalb wurde 1974 ein entsprechendes Gesetz verabschiedet.

Zwar sei diese Vorgabe mittlerweile gelockert worden, doch dem Bericht zufolge würden längst auch Griechen ihr Haus weiß und blau streichen, um den Tourismus anzukurbeln. Denn die speziellen Farben gelten für viele Urlauber längst als Hingucker. Die Inseln seien weltweit für ihre Weiß-Blau-Kombination bekannt und locken entsprechend Gäste an.

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